Rezensionen

Das Titelbild von Band 1 der Gesamtausgabe von „Valerian & Veronique“ ist irreführend, denn es handelt sich dabei nicht um einen historischen Comic, sondern um einen Science Fiction. Die Franzosen Jean-Claude Mézières (als Zeichner) und Pierre Christin (als Texter) haben diese wundervollen Bände vor rund 50 Jahren in Szene gesetzt. Die immer noch zeitgemäße Reihe gilt als abgeschlossen (in der Gesamtausgabe sind acht Bände erschienen).

von Markus Kolbeck

„Valerian & Veronique“ spielt im 28. Jahrhundert. Die Menschheit auf der Erde gibt sich technisch induzierten Träumen hin, nur noch einige hundert Raum-Zeit-Agenten sind zum Schutz der Menschheit aktiv. In Band 1 der Gesamtausgabe sind drei Comics vereint, beginnend mit der Nullnummer, „Schlechte Träume“, von 1967: Der abtrünnige Technokrat und Traumaufseher Kombul reist mit einer Raum-Zeit-Maschine ins Jahr 1000, um seine Weltherrschaftspläne umzusetzen. Comic 1, „Die Stadt der tosenden Wasser“, von 1968 / 69 erzählt, wie Kombul entkommen ist und erneut Weltherrschaftspläne betreibt, diesmal vom Jahr 1986 aus. Und in Comic 2, „Im Reich der tausend Planeten", von 1969 reisen Valerian und Veronique in ein Planetensystem, das als einziges von Bedeutung unbeeinflusst von der Erde ist. Dabei stoßen sie auf die Machenschaften der Herrschenden. Während Comic 0 noch im lustigen Stil gezeichnet ist und die Macher noch eine Findungsphase für ihren Comic durchlaufen haben, sind die Comics aber der Nummer 1 in einem ernsthafteren Stil gezeichnet. Comic 0 wirkt noch ziemlich gehetzt, was die Handlung betrifft, ab Comic 1 nehmen sich die Macher deutlich mehr Zeit, ihre Geschichte zu erzählen.

Der Band 1 hat einen Umfang von 157 Farbseiten und man braucht rund 60 bis 90 Minuten, um jeden Comic zu lesen. Die Comics „Valerian & Veronique“ seien „innovativ und grundlegend“, schreibt Stan Barets im Vorwort. Einige der Motive aus „Star Wars“ lassen sich auf diesen Comic zurückführen, so der „Millenium Falcon“, der in einen Karbonitblock eingeschlossene Han Solo, der verunstaltete, behelmte Darth Vader u. a. Wohlgemerkt: „Valerian & Veronique“ war vor „Star Wars“ da! Dies spricht für die inspirierende Kraft des Comics! Eines der wiederkehrenden Themen sind u. a. Humanismus und Feminismus; Themen, die auch heute noch aktuell sind. Der Comic ist ideenreich, humorvoll und voller Wendungen gestaltet.

Es gibt übrigens auch einen Film von Luc Besson namens „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“. Dieser basiert auf den Comics und ist eine gelungene Umsetzung, die wohl noch die eine oder andere Fortsetzung bekommt.

Fazit: Ich kann den Comic allen Science-Fiction-Fans und Comic-Fans empfehlen oder zumindest einmal in Band 1 hineinschnuppern und/oder oben erwähnten Film anschauen. Der Comic-Band ist auf alle Fälle immer noch auf der Höhe der Zeit und bietet viel Humor und Ideen.

Valerian & Veronique Gesamtausgabe 1
Science-Fiction-Comic
Jean-Claude Mézières, Pierre Christin
Carlsen Comics 2011
ISBN: 978-3-551-02550-0
157 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 32,90

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