Valerian & Veronique Gesamtausgabe 4

„Valerian & Veronique“ geht mit diesem Band der Gesamtausgabe in die vierte Runde. Vorweg: Es hat sich gelohnt, diesen Band zu erwerben und zu lesen! Die SciFi-Comics sind bekannt für Witz, Humor, skurrile Figuren und viel Abwechslung in der Handlung und den Schauplätzen.

von Markus Kolbeck

Der Sci-Fi-Comic-Band umfasst 220 Seiten, hat ein Vorwort von Stan Barets und lässt sich in rund viereinhalb Stunden lesen. Verfasst wurde er von Pierre Christin und gezeichnet von Jean-Claude Mézières, beides Franzosen. Im Vorwort wird Gérard Klein mit den Worten zitiert: „In jedem Album sagen Valerian und Veronique aufs Neue den verschiedenen Formen des Monopols, der Intoleranz und der Manipulation den Kampf an. Fast immer landen die Gefährten in einer geschlossenen oder gefängnisartigen Welt. Mehr durch ihre Anwesenheit als durch ihre Taten kann sich diese Welt dann schließlich wieder der kosmischen Vielfalt öffnen.“ Valerian und Veronique sind wieder auf spannenden Missionen für Galaxity unterwegs, manchmal gemeinsam, manchmal auf getrennten Wegen. Im französischen Original (wenn man des Französischen mächtig ist) heißt die Reihe übrigens „Valerian et Laureline“ und im Englischen (für die, die lieber in diese Übersetzung hineinschnuppern wollen) „Valerian and Laureline“.

Inhalt

In diesem Band sind diesmal vier Comics beziehungsweise zwei Doppelfolgen enthalten, die je Comic 46 Seiten umfassen. Die Doppelfolge mit den Comics 7 & 8 (nach der Zählung der Einzelveröffentlichungen der Carlsen Comics) ist „Das Monster in der Metro“ (1980) und „Endstation Brooklyn“ (1981): Ungeheuer machen im Jahr 1980 die Erde unsicher. Valerian ermittelt auf der Erde, Veronique im Weltall. Man kann davon, dass Futurologen, Prediger, Gurus usw. als Scharlatane dargestellt werden, halten, was man will, mir hat dieser Aspekt aber gefallen.

Dann gibt es noch die Doppelfolge der Comics 11 & 12 mit „Die Geister von Inverloch“ (1983 / 84) und „Die Blitze von Hypsis“ (1985): Auf der Erde droht eine nukleare Katastrophe, die auch Galaxity in der Zukunft bedroht. Die „Heilige Dreifaltigkeit“ vom Planeten Hypsis spielt eine entscheidende Rolle, die Darstellung von „Gott“ als älterem Mann, seinem „Sohn“ als jüngeren Mann und einem sprechenden Blechkasten als „Heiliger Geist“ hat mir sehr gefallen.

Kritik


Wie anfangs geschrieben, bestechen die Comics durch Humor, Abwechslung und skurrile Figuren. Die Handlung ist eigentlich immer spannend, pointenreich und bietet Action. Außerdem wird auf Themen eingegangen, die auch heute noch aktuell sind, wie Religion, Feminismus, etc. Gewalt wird übrigens eigentlich nur sparsam und zurückhaltend eingesetzt und auch nur da, wo es die Handlung voranbringt. Es gibt in diesem Band aber als Ausnahme eine drastischere Gewaltszene, als sich zwei Gangster gegenseitig die Köpfe wegschießen. Dies vermag aber nicht den guten und ausgewogenen Gesamteindruck zu mildern. Der Preis von knapp 33,- Euro geht aufgrund der Ausstattung und des Umfangs (Hardcover, Farbzeichnungen, 220 Seiten) auch einigermaßen in Ordnung.

Fazit: Wie anfangs geschrieben: Es lohnt sich auch mit Band 4 der Gesamtausgabe wieder! Die Reihe bleibt sich durch Zivilisationskritik und das Warnen vor einer nuklearen Katastrophe in ihrer Aktualität über die Jahrzehnte ihres Bestehens treu. Beide Doppelfolgen sind ansprechend und voller Ideen, aber insbesondere die zweite Doppelfolge (Comics 11 & 12) gelten für mich als einer der bisherigen Höhepunkte der Reihe! Ich kann auch diesen Band allen Comic- und SciFi-Fans empfehlen!

Valerian & Veronique Gesamtausgabe 4
Comic
Pierre Christin, Jean-Claude Mézières
Carlsen Comics 2012
ISBN: 978-3-551-02555-5
220 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 32,90

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