Valerian & Veronique Gesamtausgabe 2

Im Vorwort dieses SF-Comic-Bandes heißt es, die Reihe spiegele die Gegensätze von Natur und Technologie, Hierarchie und Anarchie, Unterdrückung und Revolution wieder. Zwischen diesen Polen agieren die beiden Hauptfiguren Valerian und Veronique als Raum-Zeit-Agenten von der Erde und dienen als Vermittler. Übergeordnete Themen sind auch Humanismus und Feminismus; letzteres zeigt sich in den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Agenten, die mit ironischem Unterton in Szene gesetzt sind.

von Markus Kolbeck

Ich war vom Kinofilm zur Comic-Reihe, „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“, und Band 1 der Gesamtausgabe so überzeugt, dass ich mir auch den zweiten Band zugelegt habe. Der rund 50 Jahre alte Farbcomic von den Franzosen Pierre Christin (Autor) und Jean-Claude Mézières (Zeichner) umfasst 168 Seiten und bietet samt Vorwort von Stan Barets rund dreieinhalb Stunden Lesevergnügen.

Der Band umfasst wieder drei Comics (wie schon in der Gesamtausgabe 1). Comic 3, „Land ohne Sterne“ (46 Seiten) von 1970/71, handelt davon, dass dem Hohlplaneten Zabir, auf dem ein alter Krieg zwischen den Geschlechtern tobt, eine Katastrophe droht. Können Valerian und Veronique die Kontrahenten rechtzeitig vom Frieden überzeugen, um die Katastrophe abzuwenden? Comic 4, „Willkommen auf Alflolol“ (auch 46 Seiten) von 1971/72, spielt auf dem Planeten Technorog, der von der Erde wegen der Rohstoffe vor Längerem kolonialisiert wurde und dessen Ureinwohner von einer Weltraumreise zurückkehren. Nach dem galaktischem Gesetz haben die Ureinwohner ein Recht auf den Planeten. Können die beiden Zeitagenten vermitteln? Comic 5, „Die Vögel des Tyrannen“ (ebenfalls 46 Seiten) von 1973, spielt auf einem unerforschten Planeten, auf dem die beiden Agenten stranden. Ein mysteriöser Herrscher, der seine Tyrannei durch Wahnvögel aufrechterhält, verlangt von seinen Untertanen schwere Sklavenarbeit. Auch Valerian und Veronique drohen, zu Sklaven gemacht zu werden. Gelingt ihnen der Widerstand? Jede der Geschichten lässt sich in rund einer Stunde lesen.

Fazit: Eine der Gründe für die auch heute noch anhaltende Beliebtheit der Comic-Reihe ist, dass die Themen, die darin behandelt werden, auch heute noch aktuell sind und nichts von ihrer Brisanz eingebüßt haben, etwa wenn es um die Rechte von Ureinwohnern geht oder die Gefahr, die von Diktaturen ausgeht. Die Geschichten sind knackig auf den Punkt gebracht (also nicht zu kurz und nicht zu lang), spannend und immer wieder überraschend und abwechslungsreich! Wer bereits „Valerian & Veronique Gesamtausgabe 1“ kennt, weiß, woran er oder sie ist, und kann bedenkenlos auch beim zweiten Band der Comic-Reihe zugreifen. Ich kann den Band allen SF- und Comic-Fans empfehlen!

Valerian & Veronique Gesamtausgabe 2
Science-Fiction-Comic
Jean-Claude Mézières, Pierre Christin
Carlsen Comics 2011
ISBN: 978-3-551-02553-1
168 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 32,90

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