Bestiarium

„Die Schwarze Katze“ ist der Titel des Katzenrollenspiels in der Welt des „Schwarzen Auges“. Mit dem „Bestiarium“ liegt nun ein erweiternder Quellenband vor, der – wenig überraschend – neue Gefahren für die Erwachten Katzen bereithält.

von André Frenzer

Im Zuge des erfolgreichen Crowdfundings für „Die Schwarze Katze“ sind neben dem eigentlichen Grundregelwerk und einigen Abenteuerbänden auch mehrere Quellenbände finanziert worden. Einer davon ist das „Bestiarium“, das die Gegnervielfalt, die der geneigte Spielleiter seinen Katzenspielern vor die Krallen kommen lassen kann, erweitert. Dabei werden nicht nur einfach weitere Tiere und Kreaturen wie im Grundregelwerk vorgestellt; stattdessen werden den finsteren Mächten Havenas umfangreichere Vorstellungen gewährt. Aber der Reihe nach.

Eröffnet wird der gerade einmal 32 Seiten umfassende Band mit weiteren Tieren und Kreaturen. Die Beschreibungen entsprechen dabei im Aufbau den Kreaturenbeschreibungen aus dem Grundregelwerk. Jeder Kreatur ist eine Seite gewidmet, die neben einer Illustration und dem obligatorischen Wertekasten auch noch eine generelle Beschreibung der Kreatur bereithält. Wie auch schon im Grundregelwerk zeigen die hier vorgestellten Kreaturen die Bodenständigkeit des Settings und die verschobenen Dimensionen der katzischen Helden auf. Vorgestellt werden Möwen, Krähen, kläffende Schoßhunde, Hühner und Gänse. Ein wenig fantastischer sind immerhin die übellaunigen Baumdrachen oder die geheimnisvollen Seelenvögel. Alles in allem erweitert das Bestiarium die Kreaturenauswahl aus dem Grundregelwerk maßgeblich und sinnvoll.

Die zweite Hälfte des Bandes ist den Schrecken der Dunkelheit gewidmet. Bereits der umfangreiche Geisterbaukasten aus dem Grundregelwerk machte deutlich, dass sich „Die Schwarze Katze“ durchaus als gruseliges Fantasy-Spiel umsetzen lässt. Immerhin ist Havena voll mit übernatürlichen Wesenheiten, die die Erwachten durch ihre besonderen Sinne wahrnehmen können. Dieser Katalog garstiger Spukgesellen wird nun um Vampirkatzen, Werhunde, Katzenmumien und Untote Tiere erweitert. Diese Kreaturen der Nacht erhalten deutlich umfangreichere Beschreibungen und werden mit zahlreichen Zusatzregeln und vor allem unterschiedlichen Abenteueraufhängern versehen. So fällt es leicht, gleich ein ganzes Abenteuer rund um diese Monstren zu stricken.

Optisch kann ich das „Bestiarium“ nur loben: Jede Kreatur erhält eine oder mehrere Illustrationen auf hohem Niveau. Das Layout orientiert sich natürlich an dem des Grundregelwerks und wirkt ordentlich und übersichtlich. Lektorat und Korrektorat haben eine gute Arbeit abgeliefert. Technisch ist das „Bestiarium“ damit rundum gelungen.

Fazit: Wer Spaß an „Die Schwarze Katze“ gefunden hat, der sollte hier unbedingt einen Blick riskieren. Die Kreaturenauswahl aus dem Grundregelwerk wird hier essentiell erweitert und insbesondere die Abenteuervorschläge für die Kreaturen der Nacht sorgen für eine Vertiefung des Settings. Empfehlenswert.

Bestiarium

Quellenband
Jens Ullrich, Ingelis Wipfelder
Ulisses Spiele 2019
ISBN: 978-3963312557
32 Seiten, Softcover, deutsch
Preis: EUR 11,95

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