von Michael Wilhelm
Außer den 60 wirklich hübsch anzuschauenden hölzernen Tiersteinen findet sich eher wenig Material in der Schachtel: da wären 5 Reihenmarker, 3 Baumplättchen und 1 Startfelsen (als Startspielermarker), alles aus Pappe.
Die 60 Tiersteine werden als fünfzackige Blüten dreistöckig übereinander gestapelt und dann drei der vier Türme mit einem Baumplättchen abgedeckt. Der vierte Turm ist der aktuelle Turm, mit dem das Spiel losgeht. Die jüngste Person bekommt den Startfelsen. Passend zur Anzahl der Mitspielenden werden noch ebenso viele Reihenmarker ausgelegt.
Reihum hat man die Wahl zwischen zwei Aktionen: einen Tierstein ziehen oder eine der Tierreihen nehmen. Ein Tierstein wird immer vom aktuellen Turm gezogen und in eine der Tierreihen gelegt. Bis zu zwei Mal pro Spiel kann der gezogene Stein auch verdeckt für die Schlusswertung bereitgelegt werden.
Wenn ich aus der aktuellen Runde aussteigen möchte, kann ich eine der Tierreihen nehmen und gleiche Tiersteine zusammenlegen, um damit jeweils eine Triqueta zu bilden. Überzählige Tiersteine muss ich auf die Triqueta drauflegen. Dafür gibt es bei der Schlusswertung dann später Minuspunkte. Prinzipiell, und das kann manchmal sehr sinnvoll sein, kann auch eine leere Tierreihe genommen werden.
Die aktuelle Runde endet, wenn die letzte Tierreihe genommen wurde. Die Person, die die letzte Reihe genommen hat, bekommt, wenn noch ein Turm mit Tierplättchen übrig ist, für die nächste Runde den Startfelsen. Ist kein Turm mehr da, kommt die Schlusswertung. Hier zählen neben Tiersteinen auch der Startfelsen und Baumplättchen (die ich bekomme, wenn ich eine Runde angefangen habe) als Punkte. Für einzelne Tiersteine oder Pärchen bekommt man 1 oder 2 Punkte, für eine Triqueta, die Punktzahl, die auf den Steinen angegeben ist (von Hasen, die 5 Punkte bringen, bis zu Bären, die10 Punkte wert sind). Habe ich mehr als drei Steine von einer Sorte, bekomme ich nur die überzähligen als Minuspunkte.
Die bis zu zwei verdeckt vor mir liegenden Tiersteine kann ich nun offenbaren, um entweder eine Triqueta zu komplettieren, oder ich lege sie, wenn sie mir nicht in den Kram passen, in die Schachtel zurück.
„Triqueta“ ist eine beeindruckende Symbiose von Thema und Mechanismus für ein eigentlich abstraktes Spiel. Die Motivation, immer genau drei Tiersteine einer Sorte zu ergattern, ist natürlich entsprechend hoch. Dennoch empfiehlt es sich, zurückhaltend zu spielen, da ich sonst im falschen Moment den vierten oder gar fünften Stein einer Sorte untergejubelt bekomme. Gerade zu zweit kann ich dem Gegenüber schön was fieses vorlegen und mich dann mit einer (fast) leeren Tierreihe davonmachen, um vielleicht dank der Minuspunkte zu gewinnen.
Fazit: „Triqueta“ ist ein schnelles spannendes Legespiel, das von zwei bis fünf Spielenden tadellos funktioniert. Gerade zu zweit findet ein rasanter Schlagabtausch mit hohem Ärgerfaktor statt. Mit mehr Spielenden am Tisch ist der Ablauf weniger planbarer, aber auch weniger aggressiv. Außerdem sind die Tiersteine eine absolute Augenweide und liegen wunderschön in der Hand.
Triqueta
Brettspiel für 2 bis 5 Spielende ab 7 Jahren
Stefan Dorra, Ralf zur Linde
Pegasus Spiele 2023
EAN: 4250231735547
Sprache: Deutsch
Preis: 24,99 EUR
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