Ich bin eine Spinne, na und? 1

Nachdem eine Explosion eine ganze Schulklasse tötet, werden die Schüler in einer Fantasy-Welt wiedergeboren, die sehr an ein MMORPG erinnert. Die Protagonistin wird jedoch nicht als Mensch, Elfe oder ähnliches Wesen wiedergeboren, sondern als Spinne!

von Shadow

Zunächst ahnt die Schülerin nicht, was mit ihr geschieht. Sie ist in einem Sack eingesperrt und geht von einer Entführung aus. Als sie sich endlich aus jenem Sack gekämpft hat, stellt sie fest, dass sie eine Spinne ist und in Wirklichkeit aus ihrem Ei geschlüpft ist. Schon wenige Minuten später, muss sie um ihr Überleben kämpfen. Um sie herum befinden sich Dutzende ihrer Geschwister, die sich gegenseitig auffressen. Schnell schnappt sie sich ein noch ungeschlüpftes Ei als Proviant und flieht.

Bei ihrer neuen Lebensumgebung handelt es sich um eine unterirdische Höhle, in der reichlich Gefahren lauern. Zwar findet sie einen ruhigen Ort, allerdings hat es dort kaum Nahrung. So bleibt ihr nur das Ei. Erst fühlt sie sich schlecht dabei, doch dann wird ihr Überlebensinstinkt geweckt und sie isst es auf. Als wäre ihr neues Leben nicht schon merkwürdig genug, bekommt sie plötzlich den Titel „Spinnenfresser“ verliehen und erhält dafür zwei weitere Fertigkeiten. Spätestens jetzt wird ihr klar, dass sie in einer Art Videospiel wiedergeboren wurde.

Isekai nennt man das Subgenre der Mangas, bei denen der Protagonist von der wirklichen Welt in eine Fantasiewelt oder ein Paralleluniversum gelangt und dort gefangen ist. Werke wie die „.hack“-Reihe oder „Sword Art Online“ haben dieses Subgenre hierzulande bekannt gemacht. Bei „Ich bin eine Spinne, na und?“ handelt es sich um einen besonders humorvollen Vertreter dieses Genres. Schon allein die Erlebnisse aus der Sicht einer Spinne zu erfahren, ist eine lustige Idee, doch auch die zahlreichen Einflüsse einens MMORPGs tragen zur Unterhaltung bei.

Als eine der ersten Fertigkeiten erhält die Spinne „Ketzermagie“. Diese erlernt sie zu einem reichlich unpassenden Moment, und sie weiß nicht einmal, wie man diese Magie überhaupt einsetzt. Nicht ganz so abwegig dagegen sind Fertigkeiten wie Säureresistenz oder Giftzahn, die sie durch Benutzung verbessern. Dieser Manga bringt den Leser nicht nur zum Lachen, sondern bietet auch spannende Momente, denn die kleine Spinne steht ziemlich weit unten in der Nahrungskette und überlebt nur durch Raffinesse, Geschick und eine Portion Glück. Hierbei bleibt die Frage offen, was eigentlich passiert, wenn man in dieser MMO-Welt stirbt.

Die humorvolle Art dieses Mangas wird durch den ulkigen Zeichenstil noch verstärkt. Wer die Spinne auf dem Cover betrachtet, bekommt ein gutes Bild davon, was einem erwartet. Die Gesichtsausdrücke der Spinne sind einfach genial und auch bei den feindlichen Wesen trifft man auf einfallsreich gestaltete Zeichnungen.

Das Buch liegt als Softcover vor und die Maße betragen 14 x 21 cm. Das entspricht in etwa der Größe DIN-A5 und ist für einen Manga ein relativ großes Format. Der Manga enthält noch eine lustige Bonusgeschichte, in der die Spinne über die Nahrungskette innerhalb der Höhle philosophiert.

Leseprobe

Fazit: Wer einen Manga mit schrägem Humor sucht, liegt hier goldrichtig. Insbesondere die Illustrationen der Spinne und die zahlreichen MMORPG-Elemente wurden mit viel Humor umgesetzt.

Ich bin eine Spinne, na und? 1
Manga
Okina Baba, Asahiro Kakashi, Tsukasa Kiryu
Cross Cult 2019
ISBN: 978-3964331328
192 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00

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