Ayanashi 1

Einst eroberten die Diener des Todes – Oni genannt – den Lebensraum der Menschen. Die Menschen fanden Zuflucht unter der Erde, errichteten neue Städte und konnten wieder ein normales Leben führen. Eines Tages dringen die Oni jedoch bis zum Untergrund vor und drohen die Menschheit vollständig auszulöschen.

von Shadow

Sierra, die in einer der Städte unterhalb der Erde lebt, findet einen seltsamen jungen Mann in einem verlassenen Schuppen. Er ist verletzt und der Bewusstlosigkeit nahe. Schnell bringt sie ihm Wasser und Nahrung. Nachdem er sich erholt hat, stellt er sich als Holo vor und meint, er sei ein Ayanashi, einer der wenigen Menschen, die noch an der Oberfläche leben. In Sierras Heimat sagt man, Ayanashi seien skrupellose Mörder, doch das kann sie sich bei Holo einfach nicht vorstellen, weshalb sie ihm hilft, sich vor Ort besser zurechtzufinden.

Am nächsten Tag wird die Stadt von einem riesigen Oni angegriffen. Hierbei handelt es sich um eines der ungeheuerlichen Wesen, die einst die Menschheit gezwungen haben unter die Erde zu fliehen. Bis zu jenem Tag hat noch nie ein Oni die Stadt betreten. Die Wachen sind nun überfragt, denn ihre stationären Abwehrgeschütze haben auf den Oni keinen Effekt. Holo weiß als Ayanashi glücklicherweise genau, was zu tun ist, und so überwältigt er den Giganten ganz allein. Die Bevölkerung ist ihm für die Rettung sehr dankbar, aber verdächtigt ihn auch, den Oni hergelockt zu haben. Holo hält es für besser, die Stadt sofort zu verlassen und seiner ursprünglichen Aufgabe nachzugehen: den Mörder seines kleinen Bruders zu finden.

Holo ist ein sehr geheimnisvoller Charakter. Immer wieder erhält der Leser Andeutungen über dessen Vergangenheit, doch zahlreiche Fragen bleiben offen. Warum wurde sein kleiner Bruder derart brutal ermordet? Hat Holo selbst etwas verbrochen? Weshalb sind die Oni neuerdings so vehement auf die Zufluchtsstätte der Menschen aus? Hat der Mörder sie hergelockt? Oder ist Holo vielleicht sogar selbst Schuld daran? Bei all diesen Fragen möchte man am liebsten gleich den nächsten Band haben!

Obwohl die Handlung von „Ayanashi“ eher düster und actionreich ist, gibt es immer wieder Szenen, bei denen man schmunzeln muss. Dies liegt zu einem an den unterhaltsamen Nebencharakteren, zum anderen auch daran, dass ausgerechnet Holo Angst davor hat, andere Menschen zu berühren. Für einen erfahrenen Kämpfer wirkt diese Angst fast schon absurd, aber gerade das macht sie so lustig.

Wer gerne Mangas liest oder Anime schaut, ist dem Begriff „Oni“ vermutlich bereits begegnet. Hierbei wurde sich der japanischen Mythologie bedient, in der Oni auf verschiedene Weise ausgelegt werden. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um monsterartige Wesen, die jedoch sowohl die Rolle eines Dämons haben können oder sich auch als Sympathieträger entpuppen können. Bei „Ayanashi“ repräsentieren sie die Diener des Todes, welche einen Nebel erzeugen können, der bei Kontakt eine Verwesung auslöst.

Der Zeichenstil überzeugt durch ausdrucksstarke Charaktere und fein ausgearbeitete Details, ganz wie man es von einem Manga erwartet. Das Spiel mit Kontrast und Perspektive unterstreicht die actionreichen Kampfszenen. Das Buch liegt als Softcover vor und die Maße betragen 14 x 21 cm. Das entspricht in etwa der Größe DIN-A5 und ist für einen Manga ein relativ großes Format.

Leseprobe

Fazit: Wer gerne spannende und geheimnisvolle Fantasy mag, liegt mit „Ayanashi“ genau richtig!

Ayansahi 1

Horror/Mystery-Manga
Yukihiro Kajimoto
Cross Cult 2019
ISBN: 978-3964331007
192 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00

bei amazon.de bestellen