von Shadow
Endlich haben sich Akira und Haruo wieder gefunden, doch werden sie erneut wieder voneinander getrennt. Dieses Mal ist es Akiras Privatlehrerin Frau Goda, die den beiden die Pläne durchkreuzt. Sie sieht in Haruo eine Gefahr, die Akiras schulische Leistungen negativ beeinflussen könnte. Frau Goda stattet hierfür sogar einen Besuch bei Haruo zuhause ab, um ihm ausdrücklich mitzuteilen, dass er sich von Akira fernhalten soll. Überrumpelt und ratlos gibt er nach, doch stehen seine Mutter und Akiras Butler den beiden zur Seite und setzen sich für ein geheimes Treffen in einer Spielhalle ein. Trotzdem wird der Kontakt zu Akira immer schwieriger, sodass ihre Konkurrentin Koharu wieder mehr Aufmerksamkeit von Haruo erlangt. Er ist nun bereit, den vereinbarten Wettkampf mit ihr durchzuführen. Koharu trainiert inzwischen nachts mit Profis, um gegen Haruo eine Chance zu haben. Sie erhofft sich ihn für sich zu gewinnen, wenn sie ihn durch einen Sieg beeindruckt.
Die Liebesgeschichte erinnert ein bisschen an ein Märchen, bei dem sich ein Prinz oder eine Prinzessin in jemanden von einfacher Herkunft verliebt. Diese Thematik in die Gaming-Szene der 90er zu packen, führt zu einer amüsanten Kombination. Akiras Eltern sind so wohlhabend, dass sie sogar einen eigenen Butler haben. Außerdem sehen sie hervorragende schulische Leistung und eine früh geplante Karriere als Schlüssel zu einem glücklichen Leben. Wenn auch stellenweise überspitzt, stellt dieser Manga plausibel dar, dass ein übertriebener Leistungsdruck genauso schädlich sein kann, wie eine komplette Vernachlässigung der schulischen Leistungen. Haruos Mutter dagegen wählt einen Weg, bei dem Haruo genug Freiraum gibt, ihm aber rechtzeitig die Grenzen weist. Zwischendurch stellt sich dies zwar als schwierig heraus, aber immerhin ist er ein lebensfroher Junge.
Neben diesen Einblicken in unterschiedliche Ansätze in der Erziehung gibt es wieder neue Games zu sehen. Bahnbrechende Neuerscheinungen wie „Tekken“ locken die Jugendlichen in die Spielhalle. Immer wieder sieht man Anspielungen für Insider, was bei manch einem Erinnerungen weckt. Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf Prügelspielen, bei dem es sich um Haruos Lieblingsgenre handelt.
Obwohl Haruo und Akira in immer emotionalere Situationen geraten, sagt Akira weiterhin kein einziges Wort. Warum das so ist, bleibt unklar. Vermutlich handelt es sich hierbei um ein Stilmittel. Sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch ist dies eine interessante Herausforderung. Anhand ihrer Mimik kann man ihre Stimmung häufig gut ablesen, doch genauere Hintergründe muss man sich selbst erschließen und sorgen hin und wieder für sonderbares Verhalten, welches oft für Haruo ebenfalls ein Rätsel ist. Akiras große Schwester dagegen ist weniger sparsam mit Worten. Sie ist ein noch viel größerer Rebell als Akira, was man auch gleich an ihren Gesichtszügen erkennt. Diese Beispiele zeigen hervorragend, wie viel man allein durch treffende Zeichnungen bereits erzählen kann.
Leseprobe
Fazit: Die zwischenmenschlichen Beziehungen bekommen immer mehr Raum, doch gibt es auch weiterhin interessante Einblicke in die Gaming-Szene der 90er. Dies sorgt erneut für eine humorvolle Abwechslung, insbesondere für Fans von Prügelspielen.
Hi Score Girl 5
Manga
Rensuke Oshikiri
Cross Cult 2020
ISBN: 978-3-964333-78-0
192 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00
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