GANTZ:E 1

Japan. Im Zeitalter der Edo-Periode. Es herrschen die Shogune und bescheren der Bevölkerung eine lange Friedenszeit. Der Bauer Hanbei wird von seiner Mutter erinnert, dass er eine Frau finden muss. Seine heimliche Liebe aber schwärmt vom Bauern aus der Nachbarschaft. Bevor sich die Männer im Duell der Liebe stellen, werden sie zur Hilfe eines ertrinkenden Kindes gerufen. Es gelingt ihnen, das Kind zu retten, sie bezahlen dies aber mit dem Leben, da sie von der Strömung mitgerissen werden. Doch damit endet die Geschichte nicht, vielmehr ist es der Beginn einer neuen „GANTZ“-Serie.

von Daniel Pabst

„GANTZ:E“ ist erdacht von Hiroya Oku. Berühmt ist dieser Mangaka für sein mittlerweile abgeschlossenes Werk „GANTZ“. Mit „GANTZ 12“ hat der Cross Cult Verlag in diesem Jahr den Kult-Manga mit 7.714 Seiten abgeschlossen. Jetzt warten neue Missionen auf die Leserschaft. Kommt „GANTZ:E“ an die Kuriosität und Reichweite des Originals ran? „GANTZ:E“ erscheint derzeit monatlich im Young Jump, wodurch die Länge und die deutschen Veröffentlichungstermine nicht so klar zu benennen sind, wie es bei „GANTZ“ möglich war. Bereit für ein Abenteuer – mit nicht absehbarem Ende?

In der Edo-Periode (japanische Periode von 1603 bis 1868) ereignen sich Geschehnisse, die gar nicht so ungleich sind wie im zukünftigen Tokyo aus „GANTZ“. Die Prämisse ähnelt der von „GANTZ“: Der Protagonist verunglückt und erblickt statt eines Gottes im Himmel ihm unbekannte Gestalten sowie eine pechschwarze Kugel. Sogleich beginnt ein absurdes, rätselhaftes Spiel, welches durch ein japanisches Volkslied angekündigt wird: „Auf nach Sado, wo selbst die Gräser und Bäume sich im Wind wiegen“. Gan(t)z so friedlich wird es in „GANTZ:E 1“ nicht zugehen. In den Wäldern Sados lauern schreckliche Krieger mit Krähenköpfen.  

Die Leserinnen und Leser von „GANTZ“ sind der Heldengruppe rund um den Bauern Hanbei und seinen Widersacher Masakichi um einiges voraus. Während diese rätseln, wieso es ein Leben nach dem Tod gibt und wieso gerade sie zu diesen Aufträgen auserwählt wurden, wissen eifrige Fans der Serie bereits die Regeln und die Abläufe – oder können diese zumindest erahnen. Auch die schwarzen Schutzanzüge und die Waffen kommen der Leserschaft sehr bekannt vor. Schnell folgen die ersten Action-Szenen und die ersten Nebencharaktere erfahren am eigenen Leib, dass nicht nur das Spiel des Lebens tödlich ist.

Nur weil die Handlung in einem historischen Setting stattfindet, sollte man sich nicht zu sehr an die geschichtlichen Spielregeln klammern. Die feindlichen Kreaturen sind in „GANTZ:E 1“ von der japanischen Mythologie inspiriert (zum Beispiel die Yokai). Wieder heißt es bei Hiroya Oku: Erwarte das Unerwartete! Die Zeichnungen durch Jin Kagetsu sind sehr präzise und sind immer dann sehr schön, wenn ein Panel nur das Gesicht und die Mimik der Figuren abbildet. Auch die Kampfszenen, in denen die Katanas (japanische Kampfschwerter) geschwungen werden, werten diesen Manga auf.

Leseprobe

Fazit: Was soll man von „GANTZ:E 1“ halten? Vieles kennt man aus „GANTZ“. Unbeantwortete Fragen und Mysterien sind hier geringer. Die Action ist gegeben, aber die Schockmomente und die expliziten, nicht prüden Zeichnungen sind in „GANTZ:E 1“ nur angedeutet, sodass die Altersangabe von 16+ vorerst zu hoch angesetzt sein könnte. Mit 208 Seiten ist dieser Manga sehr schnell gelesen. Wer „GANTZ“ noch nicht kennt, kann sich mit diesem Ableger an die Original-Serie herantasten. Für Fans von „GANTZ“ bleibt es beim netten Beiwerk.

GANTZ:E 1
Manga
Hiroya Oku, Jin Kagetsu
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-476-3
208 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00

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