von Daniel Pabst
Nachdem die Handlung in dem Vorgängerband erstarrte, war nicht ganz klar, wie es mit „GANTZ:E“ weitergehen würde. Da das mit insgesamt 7.714 Manga-Seiten „gigantische“ Ursprungswerk „GANTZ“ und auch das folgende Werk „GANTZ:G“ von Hiroya Oku in ihrer Bizarrheit überzeugen konnten, galt es dennoch, dem neuesten Band von „GANTZ: E 3“ eine Chance zu geben. Und siehe da: Es geht bergauf.
Der Text von „GANTZ:E 3“ stammt von Hiroya Oku und die Zeichnungen sind von Jin Kagetsu. Enthalten sind die Kapitel 18-26. Dass die Reihe mit diesem Band längst nicht abgeschlossen sein wird, und in Japan fleißig weitergeschrieben und gezeichnet wird, sollte jeder und jedem klar sein, bevor mit dem Lesen begonnen wird.
Die Handlung knüpft direkt an die vorherigen Kapitel von „GANTZ:E 2“ an. Im Fluss liegend und am Rande ihrer Kräfte, warten unsere Helden auf ihren Tod. Doch wie aus dem Nichts kommt Hilfe. Die hünenhaften Dämonen wirken im Vergleich zu den Neuankömmlingen plötzlich winzig. Der Ausspruch des alten japanischen Herren von „GANTZ:E 3“ trifft es da sehr gut: „Träume ich?“.
Auch in diesem Manga vermittelt uns Hiroya Oku, dass jedes Hindernis überwunden werden kann und jede noch so unlösbare Aufgabe gelöst werden kann – egal, wie groß und herzlos der Gegner auch sein mag. Dabei spart der Mangaka nicht an Action und Gewalt. „GANTZ:E 3“ tut es gut, dass die Charakterentwicklung stattfindet. Auch wenn es austauschbare und charakterlich flach wirkende Nebenfiguren gibt, so werden die Hauptfiguren näher beleuchtet.
Endlich ist es gelungen, die weiblichen Charaktere, wie „Prinzessin“ Yuki, nicht auf ihre körperlichen Reize zu beschränken, sondern sie als starke Persönlichkeiten darzustellen. Dieses Mal werden sogar typische Bereiche des Lebens und der Gesellschaft während der Edo-Periode (japanische Periode von 1603 bis 1868) fokussiert. Das trägt ebenso dazu bei, dass „GANTZ:E 3“ der bisher stärkste Band dieser neuen Reihe geworden ist.
Da in „GANTZ:E“ abermals die Frage im Vordergrund steht, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, könnte man bis es mit dieser Manga-Reihe weitergeht, einfach zu Astrid Lindgrens Roman „Die Brüder Löwenherz“ (1973) greifen. Statt einer sonderbaren Kugel namens „GANTZ“, geht es für die Protagonisten dort nach „Nangijala“. Vielleicht würde Hiroya Oku Astrid Lindgrens „Löwenherzbuch“ auch gut gefallen …
Leseprobe
Fazit: Hiroya Oku erweitert sein „GANTZ“-Universum und scheint noch lange nicht am Ende damit zu sein. Für Fans dieser bizarren, actionreichen und auch philosophischen Geschichtenwelt ist das ein Grund zur Freude! Wer den Einstieg hierzu finden möchte, der aber liest zuerst „GANTZ“ oder Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“.
GANTZ E: 3
Manga
Hiroya Oku
Cross Cult 2022
ISBN: 978-3-96433-569-2
208 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00
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