von Dennis Bisenius
Mit dem Brettspiel „Black Rose Wars – Rebirth“ geht der Kampf um die Akademie nach seinem Vorgänger „Black Rose Wars“ in die zweite Runde. Schon das Design der neuen Grundbox macht einiges her. Ein schwarzes Cover mit glänzenden Ornament-Finish sieht schon edel aus. Aber auch hier merkt man sofort, dass sich die Entwickler Gedanken über Verbesserungen gemacht haben und auch auf die Rufe der Community gehört haben. Der Deckel ging bei „Black Rose Wars“ noch über die komplette Schachtel, was das Öffnen und Schließen etwas erschwerte. Jetzt geht der Deckel nicht ganz bis zur Hälfte der Box und lässt noch einen Spalt frei, in dem auf jeder Seite das Logo von „Black Rose Wars Rebirth“ einen Platz findet. Eindeutig besser!
Innerhalb der Box gehen die Verbesserungen direkt weiter. Für die Beschwörungen gibt es nun Ringe in den Farben der Spieler. Diese lassen sich über die Bases klippen und zeigen an, welchen Slot die Beschwörung auf dem Spielerboard einnehmen. Im Vorgänger waren es noch kleine Rosen, die in die Base gesteckt wurden. Zugegeben, diese Rosen waren eine sehr schicke Sache, aber sehr kleinteilig, was in der Handhabung sehr oft zu Geschimpfe am Tisch geführt hat. Außerdem kann ich mir denken, dass die Rosen bei vielen schnell verloren gegangen sind. Hier hätte man noch einen Schritt weiter gehen können. Die neuen Beschwörungen haben eine kleinere Base als die Beschwörungen aus dem ersten Teil, sodass bei den alten Modellen weiterhin die Rosen verwendet werden müssen.
Zwei weitere Verbesserungen, die mir auf Anhieb positiv aufgefallen sind, sind die sechs Spielertrays, die sich separat herausnehmen lassen, sodass jeder Spieler mit einem Handgriff alle Spielutensilien hat, die er oder sie zum Spielen braucht. Da in der Box nur vier Magi enthalten sind, hat man auch direkt Platz für die Charaktererweiterung, die zwei neue Magi einführt und das Spiel auf bis zu sechs Spieler erweitert.
Sehr gefreut hat mich, dass alle Karten in die Box passen, auch wenn sie gesleevet sind. Dies war im Vorgänger nicht der Fall und ich musste die Karten in zwei Boxen auslagern. Auch in der „Neuauflage“ findet man neben den 4 Magi eine Menge Modelle, die man im Verlauf des Spiels beschwören kann. Diese Modelle sind aus dem bekannten „Brettspielplastik“, was aber der Qualität der Details keinen Abbruch tut.
Aber kommen wir nun zu dem wichtigen Teil. Auch im Spiel merkt man, dass sich viele Gedanken gemacht wurden, um das Spiel zu verbessern. Viele kleine Stellschrauben wurden angepasst und verbessern das Spiel, ohne das Spielgefühl zu sehr zu verändern. Man fühlt sich immer noch wie ein mächtiger Magi, der durch die Black Rose streift und immer neue mächtige Zauber findet und sie den Mitspielern um die Ohren haut. Der Kampf erschien mir dabei noch dynamischer und das Ringen um jeden Punkt wurde in unseren Spielen noch intensiver, da die Konvertierungsmechanik stärker in den Vordergrund gerückt wurde. So kann man sich nie sicher sein, dass man die meisten Punkte für den Aufbau eines Raumes oder das Ausschalten eines Magis bekommt. Und „Ja“, in „Black Rose Wars – Rebirth“ bauen wir über die Zauber wieder die Akademie auf, da die Akademie zerstört wurde.
Und auch hier merkt man sofort, dass sich etwas geändert hat. Verloren zerstörte Räume im Vorgänger ihre Fähigkeiten, so starten die zerstörten Räume in „Black Rose Wars – Rebirth“ mit einer schwachen Aktivierungsmöglichkeit, die sogar mehrfach in einer Runde ausgelöst werden kann. Sobald ein Raum über die Stabilisierungsmechanik (die analog zur Destabilisierung im Vorgänger funktioniert) aufgebaut wurde, bekommt er eine mächtigere Funktion, die man aber nur einmal in der Runde aktivieren darf.
Hinzu kommen einige neue Möglichkeiten, die das Spiel mit sich bringt. Über sechs neue Zauberschulen können nun Beschwörungen verbessern, es können Spieler mit Flüchen behindert werden oder Albträume können Spieler wie auch ihre Beschwörungen heimsuchen. Über diese neuen Mechanismen entsteht deutlich mehr Action im Spiel und das Spiel schlägt schnell eine rasante Fahrt ein.
Die Regeln von „Black Rose Wars – Rebirth“ scheinen einen zunächst zu erschlagen, man kommt aber schnell ins Spiel rein. Leider ist an manchen Stellen die Übersicht der Regeln nicht immer ideal, aber bisher konnten wir alle Fragen, die während des Spiels aufkamen, durch das Regelbuch lösen. Hier sollte erwähnt werden, dass die Regeln für die Zauberschulen auf den Platzhalterkarten stehen. Dies haben wir erst nach dem ersten Spiel realisiert. Dennoch hatten wir alles instinktiv richtig gemacht.
„Black Rose Wars Rebirth“ bietet schon so eine Menge zu entdecken, aber wenn man noch den Zauberschulen und Beschwörungen aus „Black Rose Wars“ hinzunimmt, wird die Abwechslung deutlich gesteigert, da immer nur sechs der Zauberschulen im Spiel sind und sich so immer neue Kombinationsmöglichkeiten auftun. Und wenn man meint, dass man alles gesehen hat, kann man auch noch einen Avatar ins Spiel nehmen, dies ist ein mächtiges Wesen, das für die Black Rose in den Kampf mit in den Ring steigt und vom Spiel gesteuert wird.
Fazit: Ich war schon von „Black Rose Wars“ sehr begeistert und diese Begeisterung konnte durch die vorgenommenen Änderungen deutlich gesteigert werden. Auch wenn wir während der ersten Runden nicht alle Fragen klären konnten, hatten wir immer einen guten Spielfluss und eine Menge Spaß und Spannung am Tisch und ich kann kaum die nächsten Runden abwarten. Das Spiel ist auf jeden Fall was für jeden, dar es liebt, seinen Mitspielern so richtig eine reinzuhauen. Den Vorgänger muss man dabei nicht kennen oder besitzen. (Anmerkung: Die Spielmatte lässt sich gesondert kaufen; sie ist nicht Teil des Grundspiels.)
Black Rose Wars – Rebirth
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Marco Montanaro
Pegasus Spiele 2024
EAN: 4250231731075
Sprache: Deutsch
Preis: 139,99 EUR
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