Außerirdisch

Jack überfährt einen Außerirdischen und stiehlt dessen fliegende Untertasse. Und jetzt? Wie wäre es mit einem Ausflug zum Mars oder Jupiter? Der spaßige Freizeitvertreib findet jedoch schon bald ein Ende, als andere Außerirdische auf Jack aufmerksam werden und eine Gefahr für die ganze Menschheit darstellen.

von Alice

Jack hat den Außerirdischen nicht wegen eines unangemessenen Fahrstils überfahren, sondern weil dieser zu jenem Zeitpunkt unsichtbar war. Nun liegt vor Jack ein etwa zwei Meter großes, haariges Wesen, das ein bisschen wie ein gigantisches Eichhörnchen aussieht. Verzweifelt steckt er die Leiche in eine alte Kühltruhe und weiht seine beiden besten Freunde ein. Der Polizei wollen sie den Vorfall nicht melden, denn wo bleibt sonst der ganze Spaß? Gemeinsam suchen sie nach der fliegenden Untertasse des Außerirdischen und werden fündig, sobald ihnen klargeworden ist, dass diese ebenfalls unsichtbar sein muss und somit eine besondere Vorgehensweise erfordert.

Auf dem Raumschiff befinden sich keine weiteren Besatzungsmitglieder, denn es wird von einer künstlichen Intelligenz gesteuert, die ein Eigenleben entwickelt hat. Zunächst ist diese den Menschen gegenüber argwöhnisch, doch mit der Zeit freundet sie sich mit Jack und seinen beiden Kumpels an und versucht, sogar menschlicher zu werden, indem sie nicht immer ganz passende Metaphern verwendet und mit Kraftausdrücken um sich wirft. Die Dialoge sind höchst amüsant und ein kurzer Ausflug zum Mars – einfach nur so zum Spaß – ist überhaupt kein Problem. Schon bald wartet auf die drei Freunde jedoch eine Aufgabe, denn der überfahrene Außerirdische hatte einen Grund die Erde zu besuchen: Eine weitere Alienrasse befindet sich dort und plant die Menschheit auszulöschen. Da der dafür zuständige Alien verstorben ist, sollen nun die drei Freunde für ihn einspringen.

„Außerirdisch“ bietet köstliche Low Sci-Fi mit nahbaren Charakteren und zahlreichen Anspielungen auf „Star Wars“, „Star Trek“ oder auch „The Big Bang Theorie“. Am herrlichsten ist die Raumschiff-KI, insbesondere wenn sie wieder einmal flucht oder Sprichwörter und Metaphern nicht ganz korrekt verwendet, in dem Versuch den Menschen ähnlicher zu werden. Doch auch die drei Helden wissen zu unterhalten. Es handelt sich hierbei um junge Erwachsene, die gerade eine schwierige Phase durchmachen. Jack musste sein Ingenieur-Studium abbrechen, weil er als Hacker verdächtigt wird. Seine besten Kumpels sind mit ihrem aktuellen Leben auch eher unzufrieden, weshalb ihnen die Abwechslung recht ist. Und so jemand soll die Menschheit vor dem Untergang bewahren? Wie gut, dass die Raumschiff-KI sie unterstützt und ihnen erklärt, wie man den ganzen High-Tech-Kram überhaupt benutzt. Ihre erste Aufgabe besteht darin, die feindlichen Aliens im Geheimen zu beobachten. Als ihre Tarnung auffliegt, eskaliert die Situation jedoch schnell.

Leseprobe

Fazit: „Außerirdisch“ bietet köstliche Low Sci-Fi mit nahbaren Charakteren und einer KI, die ein Eigenleben entwickelt hat.

Außerirdisch
Science-Fiction-Roman
Dennis E. Taylor
Heyne 2023
ISBN: 978-3-453-32272-1
400 S., Paperback, deutsch
Preis: 16,00 EUR

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