von Alice
Jamie präsentiert seinem Chef eine grandiose Geschäftsidee, wie der New Yorker Lieferdienst sich die Corona-Pandemie nutzbar machen könnte. Sein Chef kündigt ihm daraufhin – welch ein toller Dank – und setzt die Idee allein um. Jamie bleibt nur noch die Option, als einfacher Lieferfahrer in der Firma zu bleiben. Seitdem kommt er nur noch gerade so über die Runden, bis er ein ungewöhnliches Angebot erhält: Ein alter Bekannter bietet ihm eine Stelle bei einer Tierschutzorganisation an und aufgrund der gefährlichen Tiere soll er einen ordentlichen Risikozuschlag bekommen.
Da Jamie sein aktueller Job nicht sonderlich am Herzen liegt, möchte er einen Versuch wagen und erlebt eine Überraschung. Er soll in Grönland durch ein Portal in eine Parallelwelt gehen, um dort Kaij?-Monster vor dem Aussterben zu schützen. Mit Pheromonen sollen zwei träge Kaiju zu einem Liebespaar vereint werden. Da natürlich wachsende Atomreaktoren Teil der Wesen sind, ist jedoch gar nicht so einfach, sich ihnen zu nähern, ohne dabei draufzugehen. Ein Team aus jungen Wissenschaftlern und ein erfahrener Helikopter-Pilot führen die Mission erfolgreich durch, doch brütet die Mutter ausgerechnet direkt am Portal zur Menschheit. Da Artenschutz oberste Priorität hat, darf die Mutter jedoch auf keinen Fall gestört werden, weshalb sie nun durchgehend unter Beobachtung steht.
„Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster“ ist urkomisch und man kommt aus den Lachen gar nicht mehr raus. Die Charaktere sind unterhaltsam und der Schreibstil herrlich erfrischend. Auch wenn man die Handlung nur bedingt ernst nehmen kann, gibt es durchaus spannende Momente, insbesondere als die falschen Leute von den Kaiju erfahren und in Erwägung ziehen, sich diese für bedenkliche Zwecke zu Nutze zu machen. Außerdem wird trotz der Absurdität die Besonderheit der Kaiju so überzeugend wie möglich wissenschaftlich erklärt, was interessante Aspekte aufzeigt.
Kreativ umgesetzt wurden auch die Methoden, wie man unter den Kaij? überlebt, wie zum Beispiel ein Duftstoff, mit dem man wie ein fieser Kaiju-Parasit riecht. Die Forschungsstationen sind übrigens nach den Godzilla-Filmemachern benannt und das Kaiju-Pärchen heißt Bella und Edward – Anspielungen, die immer wieder lustig sind. Insgesamt ist der Humor mal bissig und intelligent, mal sehr flach – vor allem aber ist er durchgehend unterhaltsam.
Fazit: „Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster“ sorgt durchgehend für köstliche Unterhaltung mit abwechslungsreichen Humor von sehr flach bis hin zu bissig und intelligent.
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster
Science-Fiction
John Scalzi
Cross Cult 2024
ISBN: 978-3-98666-211-0
336 S., Paperback, deutsch
Preis: 16,00 EUR
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