von Alice
Mitten in ihrer eigenen Aufführung beobachtet die Zirkusartistin Pierrette, wie eine Zuschauerin entführt wird. Die Akrobatin rettet diese und begleitet sie zur Sicherheit nach Hause. Zum Dank wird sie eingeladen. Bei der Geretteten handelt es sich um Ada Lovelace, eine Erfinderin, die an etwas Gefährlichem forscht. Obwohl die beiden Frauen sehr verschieden sind, freunden sie sich an. Die Freundschaft währt jedoch nur kurz, denn Ada leidet unter einer tödlichen Krankheit. Als letzten Wunsch bittet sie Pierrette darum, ihre Forschungsnotizen einem Freund aus ihrer Jugend zu bringen.
Als hauptberufliche Akrobatin versteht Pierrette nur wenig von Wissenschaft, doch ist ein Teil von Adas Notizen bereits in falsche Hände geraten und wird nun für den Bau einer gefährlichen Waffe verwendet. Der Jugendfreund soll das verhindern, allerdings weiß Pierrette überhaupt nicht, wo sich dieser befindet, vermutlich nicht einmal in diesem Land. Aus Pflichtgefühl gegenüber Ada steckt die Akrobatin sehr viel Aufwand in die Suche und wird dadurch schon bald in einen Konflikt zwischen Templern und Assassinen verwickelt. Die Templer benötigen Adas Notizen, um den Bau einer grausamen Waffe zu vollenden und die Assassinen versuchen das zu verhindern. Bei Adas Jugendfreund handelt es sich um Simeon, einen Deserteur, der sich den Assassinen angeschlossen hat. Als Pierrette Simeon endlich kennenlernt, wollen sie gemeinsam die Templer finden, bevor diese ihre Forschungen vollendet haben.
Die Handlung beginnt 1851 in London und spielt innerhalb von zehn Jahre in mehreren Ländern Europas, vor allem Frankreich, Österreich und Italien. Hierbei begegnet man historischen Personen und erfährt einige geschichtliche Hintergründe gesellschaftlicher und politischer Natur. Man lernt mehr über die damalige Mode, Literatur, problematische Krankheiten und vor allem politische Missstände. Simeon hat als Soldat viele Grausamkeiten erlebt, was eindrucksvoll geschildert wird. Er ist desertiert und ist seitdem auf der Flucht – da kommt ihm ein neues Leben als Assassine gerade recht. Mit einem Decknamen lebt er nun in Wien und erhält eine Ausbildung. Innerhalb von zehn Jahren wird er vom Anfänger zum Profi, hat zwischendurch jedoch auch Zweifel an der Bruderschaft. Parallel dazu bekommt man durch Pierrette Einblicke in ein interessantes Leben als Zirkusartistin.
Reale Personen und Ereignisse werden mit dem fiktiven Konflikt zwischen Assassinen und Templern verwoben, wodurch die Handlung authentisch wirkt und ein stimmungsvolles Ambiente erhält. Selbstverständlich kommt es zwischendurch zu Kampfszenen, die weniger realistisch sind, ganz so, wie man es von der Videospielereihe kennt. Auch diese ist von actionreichen Kämpfen geprägt, geht aber gleichzeitig detailreich auf historische Ereignisse ein. Im Buch sind die Erläuterungen nicht ganz so detailreich. Wer sich mit den damaligen Ereignisse nicht auskennt, wird hin und wieder unverständliche Anspielungen lesen, weshalb an manchen Stellen tiefergehende Erläuterungen schön gewesen wären. Mangelnde Vorkenntnisse zum Videospiel sind dagegen vollkommen unproblematisch, da alles Notwendige erklärt wird. Somit ist dieser Roman für jeden geeignet, der das Genre mag, gleichzeitig können sich Fans darüber freuen, dass die Atmosphäre der Videospiel-Reihe gut eingefangen wird.
Fazit: „Assassin’s Creed – Die Magus-Verschwörung“ ist für jeden geeignet, der sich für das Genre interessiert, denn Vorkenntnisse zur Videospiel-Reihe sind nicht notwendig. Man erlebt eine gelungene Kombination aus realen historischen Ereignissen Mitte des 19. Jahrhundert in Europa und dem fiktiven Konflikt zwischen Assassinen und Templern.
Assassin’s Creed – Die Magus-Verschwörung
Fantasy-Roman
Kate Heartfield
Cross Cult 2023
ISBN: 978-3-98666-011-6
384 S., Paperback, deutsch
Preis: 16,00 EUR
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