Assassin’s Creed – Die goldene Stadt

„Die goldene Stadt“ erzählt eine eigenständige Geschichte mit bereits aus dem Videospiel bekannten Charakteren wie unter anderem Basim und Hytham. Dieses mal gibt es für die beiden Assassinen einen ungewöhnlichen Auftrag: Sie sollen den kleinen Leo vor seinem eigenen Vater, Kaiser Basileios, beschützen.

von Alice

Im Jahre 867 herrscht Kaiser Basileios in Konstantinopel. Dieser glaubt, sein Sohn, Leo, wäre nicht von ihm, sondern von Michael III., seinem einstigen Mitkaiser. Basileios ließ Michael III. ermorden, um an mehr Macht zu gelangen, und nun plant er, Leo, der noch ein Kind ist, ebenfalls zu ermorden. Die Kaiserin Eudokia Ingerina behauptet dagegen, Leo wäre durchaus Basileios’ Sohn, und möchte diesen um alles in der Welt beschützen. Da die Kaiserin nicht weiß, wem am Hofe sie noch trauen kann, sucht sie sich für ihren Sohn einen außergewöhnlichen Leibwächter: den Assassinen Hytham. Als Mitglied der Bruderschaft weiß er genau, wie man sich am besten in den Palast einschleicht, und als er erfährt, dass Basileios vom Orden der Ältesten unterstützt wird, steigt sein Interesse an diesem Auftrag erheblich.

Auf ein Kind aufzupassen, stellt Hytham jedoch vor unerwartete Herausforderungen. Zunächst einmal muss er Leos Vertrauen gewinnen, daraufhin bringt er ihm bei, wie er sich in Gefahrensituationen verhalten soll, vor allem indem er sich leise fortbewegt und versteckt. Gleichzeitig sollte Hytham schnellstmöglich lernen, sich in diesem gigantischen Palast selbst besser zurechtzufinden. Schon bald gibt es die ersten Attentatsversuche auf Leo, welchen der Assassine sich zunächst einmal allein stellen muss. Hytham muss herausfinden, wem er am Hofe trauen kann. Der Assassine Basim Ibn Ishaq hat sich zwar zur Unterstützung ebenfalls in den Palast eingeschlichen, doch ist seine Vertrauenswürdigkeit noch unklar.

Mit diesem Roman bekommt man, was man von „Assassin’s Creed“ erwartet: spannende Kämpfe, den immerwährenden Konflikt zwischen der Bruderschaft und dem Orden der Ältesten und einen starken Bezug auf historische Ereignisse mit einer Ergänzung durch fiktive Elemente. Eine Besonderheit bietet „Die goldene Stadt“ mit Leo, da er noch ein Kind ist und man durch ihn eine ungewohnte Perspektive erlebt und Themen wie Erziehung eine große Rolle spielen, wodurch eine interessante Charaktertiefe entsteht. Hytham und Leo entwickeln eine rührende Bindung, wodurch jedoch gleichzeitig die Gefahr entsteht, dass das Entscheidungsvermögen des Assassinen getrübt werden könnte.

Etwas schade ist, dass der historische Anteil dieses Romans etwas kurz kommt. Ein paar mehr Details wären schön gewesen, damit man noch tiefer in Welt eintauchen kann, so wie man es aus den Videospielen kennt. „Die goldene Stadt“ spielt übrigens zwischen „Mirage“ und „Valhalla“ und erzählt eine neue Geschichte, aber mit bereits aus dem Videospiel bekannten Charakteren wie unter anderem Basim und Hytham. Fans der Reihe können sich somit auf ein Wiedersehen freuen und werden noch weitere Anspielungen entdecken. Wer die Videospiele noch nicht kennt, wird ebenfalls einen guten Zugang zum Roman finden, denn Vorkenntnisse benötigt man nicht.

Fazit: „Die goldene Stadt“ bietet genau das, was man von einem „Assassin’s Creed“-Roman erwartet. Zusätzlich bekommt man durch den kleinen Leo überraschend tiefe Einblicke in eher schwierige zwischenmenschliche Beziehungen.

Assassin’s Creed – Die goldene Stadt
Fantasy-Roman
Jaleigh Johnson
Cross Cult 2023
ISBN: 978-3-98666-418-3
384 S., Paperback, deutsch
Preis: 16,00 EUR

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