Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes – In Sachen Irene Adler

Nachdem sich in den ersten beiden Sherlock-Holmes-Spiele-Comics alles um Holmes? Erzfeind Moriarty drehte, verwundert es nicht, dass sich der dritte Band Irene Adler widmet, schließlich ist die kluge Dame „die“ Frau im Leben des exzentrischen Detektivs.

von Morgath

Auch im dritten Sherlock-Holmes-Spiele-Comic schlüpft der Leser in die Rolle eines Detektivs und darf seinen Scharf- und Spürsinn an zwei Kriminalfällen ausprobieren.

In „Das letzte Porträt“ kann man den Mord an dem Maler John Gabriel Hurt aufklären. Der Künstler wurde in seinem Atelier ermordet und das vermutlich auch noch von einem Kunden. Es gilt den Tatort nach Spuren zu untersuchen, diverse Zeugen zu befragen und so Teil für Teil das Puzzle zusammenzufügen.

In „Der verschwundene Assistent“ gilt es – wer hätte das wohl gedacht – eine verschwundene Person zu suchen. Dabei handelt es sich allerdings um keinen Geringeren als Dr. Watson persönlich. Der Gute ist seit Kurzem spurlos verschwunden. Naja – vielleicht nicht ganz spurlos, denn schließlich soll der Leser herausfinden, wo sich Watson aufhält und was ihm widerfahren ist. Dazu muss man diverse Orte aufsuchen und mit Personen reden und so Watsons letzten Tag rekonstruieren.

Beide Fälle sind gut konstruierte Kriminalfälle, mit einem angenehmen Schwierigkeitsgrad; das heißt nicht zu leicht und nicht zu schwer. Einige Rätsel sind durchaus knackig, aber die Geschichte ist so aufgebaut, dass man nicht alle Rätsel lösen muss, um vorwärtszukommen. Es macht Spaß, die verschiedenen Hinweise zu sammeln, die Stücke zusammenzusetzen und an der richtigen Lösung zu knobeln. Besonders gelungen ist – wieder einmal –, dass die Hinweise nicht nur im Text, sondern auch in den Bildern versteckt wurden. Das letzte gilt sogar im wörtlichen Sinne, denn im ersten Fall ist der Ermordete ja bekanntlich ein Maler.

Und was hat Ganze nun mit Irene Adler zu tun? Nun, der Leser kann in diesem Spielbuch nicht nur in die Rolle von Sherlock Holmes, sondern auch in die der Irene Adler schlüpfen. Dazu gibt es leicht unterschiedliche Regeln. Irene hat beispielsweise eine Frage mehr und hat andere Kontaktpersonen, die sie befragen kann. Auch kann man den Spiele-Comic als eine Art Duell gegen eine andere Person spielen. Dann spielt ein Leser Sherlock und der andere Irene. Am Ende gewinnt, wer mehr Punkte beim Lösen der Fälle erzielt.

Fazit: Auch der dritte Sherlock-Holmes-Spiele-Comic weiß zu überzeugen. Wer Kriminalgeschichten mag und selbst gerne knobelt, der macht mit diesem Band nichts falsch. Die Spiele-Comics sind einfach eine originelle Idee, und ich kann jedem nur empfehlen, wenigsten einen davon zu lesen/spielen. Ob man jetzt zu diesem oder einem Vorgänger greift, ist im Grunde egal, denn bisher haben alle zu gefallen gewusst.

Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes #3 – In Sachen Irene Adler
Comic
CED
Pegasus Press 2018
ISBN: 978-3-95789-220-1
194 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,95

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