SPIEL 2019: Smalltalk mit der Redaktion Phantastik

Wie immer am letzten Oktoberwochenende öffnete auch in diesem Jahr die SPIEL, Europas größte Spielwarenmesse, ihre Pforten. Neben den Größen der Brett- und Kartenspielbranche, hat sich auch die gesammelte Rollenspielverlagslandschaft ein weiteres Mal eindrucksvoll präsentiert. Natürlich hat sich auch der Ringbote wieder einmal ins Messegetümmel gestürzt um News und Neuigkeiten zu sammeln. Heute: die Redaktion Phantastik.

von Ulrike Pelchen, Martin Lindner und André Frenzer

Es hat für mich gute Tradition auf den großen Messen, einen Plausch mit Ulrike, ihres Zeichens eine der umtriebigen Verlegerinnen der traditionsreichen „Redaktion Phantastik“, zu halten. In diesem Jahr hatte ich außerdem das Glück, mit Martin Lindner zu sprechen, der für den neuesten „Private Eye“-Abenteuerband verantwortlich zeichnet. Aber der Reihe nach.

Zunächst stellt mir Ulrike die diesjährigen Neuigkeiten im Verlagsportfolio vor. Zunächst wäre da „Ein Licht im Nebel“ für das per Crowdfunding finanzierte „Seelenfänger“-Rollenspiel. „ ‚Ein Licht im Nebel‘ ist die letzte Veröffentlichung, die noch aus dem Crowdfunding offenstand“, führt Ulrike aus. Der Abenteuerband erschien für die Backer bereits im Sommer dieses Jahres und ist auch bereits auf der Homepage zu erstehen. Enthalten sind drei Abenteuer, die die Welt von „Seelenfänger“ lebendig werden lassen. „Das Feedback der Spieler war eindeutig: Sie wünschten sich mehr Spielmaterial“, erklärt Ulrike. „Also haben wir uns neben dem Abenteuerband noch etwas Besonderes einfallen lassen.“ In den nächsten Monaten werden auf der Homepage der Redaktion Phantastik sogenannte „Shocking Shorts“ veröffentlicht. „Das beinhaltet kurze Abenteuerskizzen, neue Kreaturen und NSC oder anderes Material, das direkt am Spieltisch Verwendung finden kann. Die ‚Shocking Shorts‘ sollen dabei drei bis vier Seiten lang werden. Teilweise stammt das Material aus einem Wettbewerb, doch wir haben auch neues Material hinzugefügt.“ Genug Material also für „Seelenfänger“-Spieler.

Seit dem vergangenen Jahr hält die Redaktion Phantastik darüber hinaus die Lizenz für „Finsterland“. „Im vergangenen Jahr konnten wir den ersten Band einer mehrteiligen Kampagne, ‚Freiheit für Schwarzenbrück‘, präsentieren“, resümiert Ulrike. Leider ist der zweite Teil nicht rechtzeitig zur Messe fertig geworden. „Aber der Autor ist schon sehr weit. Im Moment überarbeiten wir außerdem die Regelwerke, um sie für den nächsten Drucklauf auf den neuesten Stand zu bringen. Wir arbeiten dann natürlich auch alle verfügbaren Errata ein“, führt Ulrike aus.

Glücklicherweise pünktlich zur SPIEL ist allerdings „Aller guten Dinge sind Sechs“ erschienen, der neueste Abenteuerband für das Detektivrollenspiel „Private Eye“. Martin führt mich dann auch direkt grob in die Handlung ein. „Es geht um eine Séance, die eigentlich gar nicht so gut gelingt“, beginnt er. „Doch diese Séance ist auch nur Auslöser der Ereignisse, denn am nächsten Morgen liegt das Medium, eine junge Frau, tot in ihrem Bett. Und alle sechs Teilnehmer der Séance gestehen den Mord! Nun ist es an den Detektiven, den echten Mörder zu finden.“ Wir unterhalten uns in der Folge über die Schwierigkeit, ein gelungenes Detektivabenteuer zu verfassen. „Wichtig ist natürlich, genügend Hinweise für die Spieler zu hinterlassen“, führt Martin aus. „Ich kann mich da in der Zusammenarbeit aber auch auf meine Redakteurin Ulrike verlassen, die mich oft mit Anmerkungen zu den Texten versorgt.“ – „Viele Dinge sind für den Autoren offensichtlich“, fügt Ulrike hinzu, „doch sie müssen auch dem Leser klargemacht werden. Und so weise ich meine Autoren immer wieder darauf hin, alle Spuren auch klar aufzuzählen.“ Neben dem detektivischen Plot reizt Martin auch der historische Hintergrund des Rollenspiels. „Ich liebe das Recherchieren!“, erzählt er. „Und es macht mir viel Spaß, historische Details in den Abenteuern unterzubringen.“ Das Cover ist ein weiteres Mal von Manfred Escher gestaltet und reiht sich hervorragend in die Reihe der Abenteuerbände ein.

Bleibt mir wie üblich eine letzte Frage an Ulrike. Wie es um „Wolsung“, das „Pulp-Steam-Fantasy“-Rollenspiel steht. „Die Übersetzung ist mittlerweile so gut wie fertig“, erzählt Ulrike. „Wir haben sowohl die polnische als auch die englische Ausgabe mehrmals zum Abgleich herangezogen, um keine Übersetzungsfehler zu machen. Ich bin guter Dinge, dass wir bald mit einer Vorbestelleraktion beginnen können.“

Es bleibt also nach wie vor spannend bei den Damen der Redaktion Phantastik. Wenn es neues Material gibt, erfahrt ihr natürlich hier auf dem Ringboten davon!