Reworld

Die Zeit der Erde geht langsam zu Ende und die Menschheit will sich vor der unausweichlichen Apokalypse retten. Das rettende Ziel im All ist der Planet Eurybia. Doch um einen neuen Planeten zu kolonisieren, benötigt es genügend Vorplanung.

von Sebastian Thies

Wolfgang Kramer gehört wohl zu den bekanntesten Namen unter den Spielentwicklern im Bereich Eurogames und kann schon auf eine Menge an erfolgreichen Titel zurückblicken. Zusammen mit Michael Kiesling hat er schon ein paar Mal zusammen gearbeitet, so ist etwa „Abenteuerland“ oder auch „Glück auf“ von ihnen.

Diesmal versetzen sie uns in die Zukunft und geben uns die Aufgabe, die Menschheit zu retten. Bei „Reworld“ von eggert Spiele und Pegasus Spiele steht die Erde vor dem Ende und die Menschheit will sich auf den Planeten Eurybia retten. Da jedoch der Planet bisher noch nicht kolonisiert ist, müssen die 2 bis 4 Spieler alles mitnehmen, um dort die Siedlungen für ihre Zukunft zu errichten. Dies stellt sich jedoch als komplizierter dar und stellt einen vor ein logistisches Problem.

Das Spiel ist in 2 Phasen unterteilt. Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Schiff mit 5 Andockschächten und eine je nach Spieleranzahl feststehende Anzahl an Offizierskarten, die Nummern von 1 bis 5 beinhalten. In der Mitte des Spieltischs wird das Brett ausgelegt, hier finden sich 20 Stationen mit zufällig gezogenen Modulen, die man für sein Schiff besorgen kann. Innerhalb von 5 Runden erwerben jetzt die Spieler reihum die Module, indem sie Karten auf die Stationen ausspielen. Die Nummer auf der Karte gibt an, an welchen Slot man das Modul bei seinem Raumschiff anbauen muss. Sitzt dort schon ein Modul, wird die Reihe einfach verlängert.

Zum Spielen der Offizierskarten gibt es folgende Regeln: Liegen in den angrenzenden Stationen keine Karte, kann eine beliebige Karte gespielt werden. Liegt in einem benachbarten Feld schon eine Karte, muss entweder eine Karte mit dem gleichen Wert oder zwei beliebige Karten gespielt werden. Liegen in beiden benachbarten Feldern schon Karten, so muss man die jeweils passenden Karten spielen, wobei man diese auch wieder jeweils durch zwei beliebige ersetzen kann.



Haben alle Spieler gepasst, haben keine Karten mehr oder es liegen keine Module mehr aus, werden aus einem Beutel neue Module ausgelegt und die nächste Runde beginnt. Nach 5 Runden hat nun jeder ein Raumschiff mit einer Menge an Modulen und die erste Phase des Spiels endet.

Die zweite Phase ist nun die Kolonisierung von Eurybia. Die Raumschiffe haben ihr Ziel erreicht und die Spieler laden  reihum ihre Module eins nach dem anderen ab und bilden so ihre Kolonie. Jedoch kann man die Slots nur wieder in der umgekehrten Reihenfolge entladen, wie beladen wurde.

Hier ist es nun auch wichtig, um was für eine Art Modul es sich handelt. Die verschiedenen Module sind Terrabots, Shuttle, Bautrupps und Satelliten.

Terrabots gibt es in 5 verschiedenen Arten. Sie werden benötigt, um Städte zu gründen. Jeder Spieler kann von jeder Art nur eine Stadt haben (also 5 insgesamt). Baut man einen Terrabot der einer Art zum zweiten Mal, wird die bestehende Stadt vergrößert.

Auch Bautrupps gibt es 5 verschiedene Arten. Diese können jedoch nicht eigenständig abgekoppelt werden, da sie über keinen Antrieb verfügen. Hat man sich für einen Bautrupp in einer Stadt entschieden, können nur noch Bautrupps von derselben Art in diese Stadt gesetzt werden.

Die Shuttles sind dazu da, um entweder die Bautrupps auf die Oberfläche des Planeten zu bringen (jedes Shuttle kann zwei Bautrupps befördern) oder ein Verteidigungsnetz im Orbit gegen unbekannte Gefahren zu errichten. Satelliten können ebenfalls das Verteidigungsnetz ausbauen oder auf verschiedene Weise Siegpunkte generieren.



Siegpunkte sind auch das, was am Ende über den Sieger entscheidet. Diese erhält man über die erwähnten Satelliten, Bevölkerungsschiffe, die man erhält, sobald man als erster besondere Voraussetzungen erfüllt und über eine Abrechnung am Ende, die die Größe der verschiedenen Städte unter den Spielern und deren Verteidigungsnetze vergleicht. Sieger ist der Spieler, der am Ende, was nach einer ungefähren Spieldauer von 90 Minuten eintreten dürfte, die meisten Punkte hat.

Fazit: „Reworld“ ist eines dieser Spiele, bei denen man in der ersten Partie nicht wirklich weiß, was man macht. Planung und Organisation ist in dem Spiel alles, und man sollte schon zu Beginn genau planen, wie man am Ende die Module wieder abladen will. Das Sci-Fi-Thema ist zwar an sich rund, jedoch hätte das Ganze auch ohne funktioniert. Es ist nicht nur ein großer Aufwand, selber den Überblick über sein eigenes Spiel zu behalten, versucht man dann auch noch auf die Aktionen der anderen Spieler zu reagieren, kann es schnell zum stockendem Spielverlauf kommen. Jemand, der gern im Voraus genau plant und sich dann am Ende freuen kann, wenn alles so aufgeht, wie er es sich vorgestellt hat, wird mit „Reworld“ nichts falsch machen. Für einen lockeren, spaßigen Spieleabend mit Snacks und Geplaudere zwischen den Runden ist es jedoch nichts.

Reworld
Brettspiel für 2 bis 4 Personen
Michael Kiesling, Wolfgang Kramer
eggerst Spiele / Pegasus Spiele 2017
EAN: 4250231712463
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 39,95

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