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Eigentlich sollte die künstliche Intelligenz KIEM die Menschheit vor der globalen Erwärmung retten, doch inzwischen hat sie sich selbständig gemacht und tötet Menschen. Nun kämpft die Menschheit in ihren letzten Zufluchtsstätten ums Überleben. „Message 1“ ist eine Mischung aus Survival, Horror und Dystopie.

von Shadow

Avarus ist ein Soldat, der eine der letzten Zufluchten der Menschheit verteidigt. So wie die Menschheit ihre Verteidigungsmaßnahmen stets verbessert, lernt auch KIEM dazu und sorgt immer wieder für böse Überraschungen. Die Mechs haben gelernt, im Team zu arbeiten und übertragen ihre Informationen über ein Netzwerk, dessen genaue Funktionsweise noch nicht bekannt ist. Außerdem wird Avarus von einem besonders merkwürdigen Mech verfolgt, der zum Teil aus menschlichen Organen besteht. Ein weiteres Rätsel gibt sein totgeglaubter Bruder Victor ab, der ihm seit neustem geheimnisvolle Nachrichten zukommen lässt. Avarus glaubt fest daran, dass sein Bruder überlebt hat. Skeptiker halten diese Nachrichten für einen Systemfehler, wodurch alte Nachrichten lediglich zu spät versendet wurden.

Eine künstliche Intelligenz macht sich selbständig und wird dadurch zur Gefahr für den Menschen. Diese Idee ist alles andere als neu, dennoch überzeugt „Message 1“ durch eine durchgehend spannende Handlung und überraschende Wendungen. Ein fieser Cliffhanger macht zudem neugierig auf den nächsten Band. Avarus ist ein Draufgänger, der einige coole Sprüche auf Lager hat und er ist gern etwas zu selbstbewusst. Dann zieht er sein Ding durch, egal wie viele Leute ihm davon abraten oder ob er dafür gegen Regeln verstoßen muss. Als er von der Möglichkeit erfährt, dass sein totgeglaubter Bruder überlebt haben könnte, wirft ihn das aus der Bahn und er wird noch tollkühner, als er ohnehin schon ist.

Das Highlight dieser Grapic Novel ist eindeutig die exzellente grafische Umsetzung. Zahlreiche Farbabstufungen, Schattierungen und Details präsentieren einen Augenschmaus. Besonders markant ist das Spiel mit Unschärfe, ein Gestaltungselement, welches bei Graphic Novels selten so heraussticht. Jede Seite zeigt ihr ganz eigenes Kunstwerk, allein das Durchblättern macht Spaß.

Ursprünglich war „Message“ ein Crowdfunding-Projekt mit fünf Bänden. Nun wurde die Serie von Cross Cult als Hardcover verlegt. Das Format beträgt 24 x 32 cm und ist somit noch einmal ein gutes Stück größer als DIN-A4. Bei diesem Format wirken die Grafiken besonders beeindruckend, insbesondere da die Panels sehr groß ausfallen. Hin und wieder nimmt ein Motiv sogar eine komplette Seite ein. Diese Vorgehensweise birgt jedoch auch einen Nachteil: Mit der Story ist man sehr schnell durch. Man sollte sich bewusst sein, dass eine aufwändige Umsetzung ihren Preis hat.

Leseprobe

Fazit:
„Message 1“ überzeugt durch eine exzellente grafische Umsetzung und auch die Handlung macht neugierig auf mehr. Die 80 Seiten hat man nur leider viel zu schnell durch.

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Comic
Cristin Wendt, Ronja Büscher
Cross Cult 2019
ISBN: 978-3959817103
80 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 20,00

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