Batman – Die drei Joker 1

Der Clown mit dem Dauergrinsen aus DCs Comicwelt hat einen neuen Streich auf Lager, der nicht nur das GCPD vor Rätsel stellt: Zur gleichen Zeit treiben drei unterschiedliche Joker ihr Unwesen in Batmans Heimat. Wer nur ist der „wahre“ Joker? Mit der Hilfe von Barbara Gordon und Jason Todd – alias Batgirl und Red Hood – lässt die Fledermaus den Motor des Batmobils aufheulen und nimmt die Spur auf.

von Daniel Pabst

„Batman – Die drei Joker“ ist ein dreigeteilter Comic von Geoff Johns mit den Illustrationen von Jason Fabok. Für die Farben zuständig war Brad Anderson. Alle drei Comics erschienen 2021 bei Panini Comics unter dem DC Black Label. Der Band 1 umfasst insgesamt 60 Seiten, von denen Christian Endres uns auf vier Seiten Hintergrundinformationen zum „Clown“ sowie den drei Batman-Comics „The Killing Joke“, „Ein Todesfall in der Familie“ und „Rebirth“ gibt, die als Basis dieses Bandes angesehen werden können.

Ein Clown kommt selten allein?

Zu Beginn sehen wir, wie Batman in sein Wayne Manor taumelt, von einem Kampf geschunden. Sein Butler Alfred Pennyworth fragt, was es diesmal gewesen sei, worauf Batman antwortet: „Ein Regenschirm“. Und schon verfallen die ersten Leserinnen und Leser in Nostalgie. Der Bösewicht, der für diese Verletzung verantwortlich war, war niemand anderes als der „Pinguin“. Doch Batman wäre nicht Batman, wenn er sich wegen Wunden von seinem Kampf um Gerechtigkeit abbringen lassen würde. Während seiner Behandlung sehen wir in Rückblenden die Narben aus vergangenen Kämpfen mit altbekannten Antagonistinnen und Antagonisten. Schon hier spielen drei „Clowns“ eine Rolle – eine Anspielung auf die weitere Handlung?

Nostalgisch geht es weiter mit der Szene, in der der junge Batman seine Eltern durch die Hand von Joe Chill verliert. Die weiteren Anspielungen und die teilweise direkte Verwendung von Batman-Panels aus vergangenen Werken, wie „Killing Joke“ lassen die Fanherzen höher schlagen. Auf den Comic-Seiten erwarten uns spektakuläre Bilder, die ihren Höhepunkt in Gothams Aquarium finden, wo uns grinsende (Horror-)Fische den Atem rauben. Es überwiegen – jokertypisch – die Farben grün und lila, mit bewussten roten Akzentuierungen, was richtig was hermacht. Klassisch ist der Großteil in 3x3 Panels pro Seite gehalten. Sehr schön ist das Format von etwa einer DIN-A4-Seite und die Hardcover-Bindung. So möchte man das Werk nicht aus der Hand legen.

Jetzt schon ein Klassiker?

Trotz der düsteren Atmosphäre in Gotham, kommen dessen Helden, Heldinnen und auch die Schurkenliga ohne permanente Schäden davon. Denn eine permanente Verletzung würde maßgeblich die Zukunft der Figuren verändern, was für den weiteren Handlungsverlauf schädlich wäre. Heraus stechen daher die genannten Comics „The Killing Joke“ von Alan Moore (1988) und „Ein Todesfall in der Familie“ von Jim Starlin und Jim Aparo (1988), in denen eine Protagonistin und ein Protagonist mit dauerhaften Folgen zu kämpfen haben.

„The Killing Joke“ ist nicht nur eine der populärsten Entstehungsgeschichten des Jokers. Der Joker verursacht in diesem – in einem lässigen Urlaubsoutfit verkleidet – bei Barbara Gordon, der Tochter von James Gordon, langwierige Verletzungen. Auch der zweite Robin namens Jason Todd wurde vom Joker böse überrascht und bangte um sein Leben (nach einer telefonischen Abstimmung der Comic-Leser war das Schicksal von Batmans Partner bei der Verbrecherbekämpfung dann endgültig besiegelt worden). Doch 2005 erschien Jason Todd in Gestalt des traumatisierten Antihelden „Red Hood“ wieder auf der Bildfläche ...

Jetzt also stehen sich das „gute“ Trio aus dem dunklen Ritter, Batgirl und Red Hood und die drei „bösen“ Joker gegenüber. Lässt sich Rache zügeln? Wird die Fehde endgültig enden? Heiligt der Zweck die Mittel?

Der Kriminelle, der Komiker und der Clown

In „Batman – Die drei Joker 1“ werden für den Bösewicht drei Manifestationen aufgestellt: Der Kriminelle, der Komiker und der Clown. Diese drei stellen nicht nur drei verschiedene (Comic-)Epochen der Figur, sondern auch dessen unterschiedliche Charakteristika dar. Gleich bleibt, dass jeder von ihnen unaufhörlich lacht, sei die eigene Tat noch so abscheulich.

In diesem Band bleibt unklar, wer sich hinter den drei Jokern verbirgt. Dieses Rätsel, welches auch vom Riddler (E. Nigma) stammen könnte, lässt die Erwartungen an das nächste Band steigen. Welchen teuflischen Plan verfolgen die Schurken mit dem breiten Grinsen? Ein „Clown“ allein zwingt den geflügelten Rächer bereits zu heldenhaften Taten und waghalsigen Manövern. Da bekommt man als Leserin oder Leser beinahe schon Angst, zu was ein Dreigespann der Antagonisten alles fähig sein kann ...

Fazit: „Batman - Die drei Joker - Band 1“ ist der Auftakt einer neuen Erzählung in der bekannten, finsteren Kulisse von Gotham City. Die hohe Anzahl an Referenzen, kombiniert mit vielen Neuerungen, lassen das „Batman“-Universum in neuem Glanz erstrahlen. Auch wer bisher wenig Berührung mit Batman hatte, wird sich sehr gut zurechtfinden. Es bleibt einzig die Frage, ob der Comic dieses gelungene Spannungsniveau bis zum Finale der neuen Joker-Trilogie halten kann.

Batman – Die drei Joker 1
Comic
Geoff Johns, Jason Fabok
Panini Comics 2021
ISBN: 978-3-7416-2243-4
60 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 13,00

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