Aventurisches Pandämonium

Die Dämonenbeschwörung gehört zu den mächtigsten, aber auch zu den gefährlichsten Kenntnissen der schwarzen Magie. Schon seit Jahrtausenden beschwören aventurische Zauberer Kreaturen der 7. Sphäre und zwingen dämonische Wesenheiten unter ihre Kontrolle. Das „Aventurische Pandämonium“ stellt mehr als sechzig Dämonen aus den Niederhöllen und ihre erzdämonischen Herrscher vor, die als Antagonisten der Helden dienen können.

von Karohren

Das Quellenbuch beschreibt die bekanntesten Wesenheiten der 7. Sphäre, beispielsweise den seuchenbringenden Duglum, den tentakelbewehrten Shruuf und den unsichtbaren Jäger Grakvaloth. Neben schon bekannten Dämonen stellt das „Pandämonium“ eine Reihe von neuen Kreaturen vor, etwa den Frostriesen Glaz’madraa, die lebendige Rüstung Deolgolup und den aufrührerischen Xarrmalk. Alle Wesen werden ausführlich beschrieben, sind mit einem vollständigen Wertekasten ausgestattet und farbig illustriert.

Das „Aventurische Pandämonium“ erscheint in der für „Das Schwarze Auge 5“ üblichen Vollfarbigkeit. Der kurzen Einleitung folgt wie im „Bestiarium“ eine Beschreibung notwendiger Kampfsonderfertigkeiten. Danach werden erst die zwölf Domänen der göttlichen Widersacher sowie die Domäne des Namenlosen vorgestellt. Den Hauptanteil des Buches machen die Dämonenbeschreibungen für jede der Domänen aus. Auf den sieben letzten Seiten werden dann noch ein paar kurze Extras vorgestellt. Aber der Reihe nach …

Einleitung

Die sehr allgemeine Einleitung umfasst ein Vorwort, die Unterscheidung von Regeln, Crunch und Fluff sowie eine Erklärung zum Einsatz von Fokusregeln. Hinzu kommt noch die Erklärung der Dämonenbeschreibungen. Dass dies alles in jedem Quellenband vorgestellt wird, finde ich dabei nicht problematisch, da man nicht davon ausgehen kann, dass sich jeder alle Bücher anschafft, und die Informationen wenigstens für Neueinsteiger notwendig sind.

Kampfsonderfähigkeiten

Hier werden für Kreaturen notwendige Fähigkeiten vorgestellt, die von Helden nicht nutzbar sind. Weshalb man diese vorangestellt hat und nicht mit in den Anhang das Werks nimmt, kann ich nicht nachvollziehen, da es die Dauer, um verschiedene Informationen nachzuschlagen, spürbar erhöht.

Domänen

In diesem Abschnitt werden die Domänen der Widersacher des Zwölfgötterglaubens sowie der Abgrund, die Domäne des Namenlosen, auf je einer Seite vorgestellt. Hierbei gibt es einen etwa viertelseitigen Infoblock, der die notwendigsten Informationen zur Domäne und ihrem Herrscher präsentiert. Dazu gibt es eine Zeichnung des jeweiligen Symbols für die Widersacher und ein Bild des Namenlosen beim Abgrund. Den Rest machen nette Flufftexte aus, die hauptsächlich mögliche Paktierer charakterisieren. Die Auswahl der Domänen für den ersten Band ist gut und naheliegend, da hiermit für Helden und Gegner alle klassischen Möglichkeiten abgedeckt sind. Leider werden die Seiten nicht optimal ausgenutzt. Bei jedem der zwölf Widersacher bleiben ein Fünftel bis ein Viertel der Seite frei. Man hätte ja wenigstens die Überschriften schön gestalten können oder den Text mittig setzen, so aber stören die Freiräume die ansonsten so überragende Ästhetik.

Dämonen

Den größten Anteil des Buches (130 Seiten) machen die einzelnen Dämonenbeschreibungen aus. Diese umfassen je zwei Seiten und sind nach Domäne unterteilt. Zu jeder Domäne werden fünf Dämonen vorgestellt: zwei niedere Dämonen, zwei gehörnte Dämonen bis fünf Hörner und ein Dämon mit mehr als fünf Hörnern. In den Flufftexten werden der Charakter und das Verhaltensmuster sowie typische Dienstleistungen vorgestellt. Bei Dämonen, die sich noch immer in Aventurien herumtreiben, wird auch gesagt, wo man sie typischerweise antreffen kann. Dazu gibt es neben dem klassischen Werteblock auch noch einen kleinen Kasten mit den notwendigsten Beschwörungsinformationen. Besonders gefreut hat mich, dass neben klassischen Kampfdämonen auch solche mit anderen Fähigkeiten beschrieben werden (vom Demagogen und Einflüsterer bis zur geisterhaften Verführerin). Jeder Dämon kommt mit einem Bild und ich bin hoch erfreut, dass Ulisses es in dem Fall geschafft hat, die Seiten alle gut auszufüllen. Welch eine Wonne!

Extras

Im Anhang werden auf sieben Seiten noch ein paar neue Zaubersprüche und Rituale für die Dämonen vorgestellt. Dazu kommen noch Fokusregeln zur Kontrolle mehrerer Dämonen, zur Regeneration von Dämonen, der Rudelbeschwörung, der Kontrolle von Dämon und ein paar andere Kleinigkeiten, die Dämonen vielseitiger gestalten. Als nette Kleinigkeit gibt es auf Seite 159 noch drei weitere Varianten des Shruuf.

Fazit: Ein sehr gelungenes Buch, das ich jedem „Das Schwarze Auge“-Fan, ob Spieler, Meister oder Sammler, empfehlen kann. Als Spieler hat man ein gutes Handbuch für beschwörbare Dämonen sowie Beschreibungen eines Anteils Aventuriens, den man in Ruhe lesen kann. Bei den ganzen Informationen und Variationen müsste man das Buch schon auswendig lernen, um bei einer Begegnung im Spiel nicht unvorbereitet zu sein. Meister bekommen vielseitige Ideen für Kampfgegner und Motivationen von Dämonenbeschwörern sowie die ganzen Dämonen. Sammler hingegen haben nur einen sehr kurzen Regelanteil und der überwältigende Großteil besteht aus gewünschten Beschreibungen und Bildern.

Aventurisches Pandämonium
Quellenband
Zoe Adamietz, Thomas Eberhard, Tara Flink, u. a.
Ulisses Spiele 2019
ISBN: 9783963312632
160 S. Hardcover, deutsch
Preis: EUR 34,95

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