von Alice
Sieben Jahre sind vergangen, seit die ehemalige Zirkusartistin Pierrette Arnaud ihren ersten großen Auftrag für die Bruderschaft abgeschlossen hat. Inzwischen ist sie eine erfahrene Assassinin, für die Auftragsmorde Routine geworden sind. Als sie ein Bombenattentat im Opernhaus Khedivial verhindert, stellt sich bei Nachforschungen heraus, dass es sich wieder einmal um ein Werk der Templer handelt. Dieses mal planen sie mit einem mächtigen Artefakt, das Bewusstsein der Menschen zu kontrollieren – der Bombenanschlag war nur ein kleiner Teil eines großen Plans. Zudem findet Pierrette heraus, dass dieser Fall mit Ada Lovelaces Notizen im Zusammenhang steht. Die Vergangenheit hat Pierrette somit eingeholt. Erfreulicherweise erhält sie von ihrem Mentor Simeon Price, mit dem sie bedauerlicherweise jahrelang kein Kontakt mehr gehabt hat, dieses mal wieder Unterstützung.
Die Handlung beginnt 1869 in Ägypten und führt die Assassinen durch mehrere Länder Europas bis hin zum Finale in Paris. Nebenbei erfährt man von historischen Ereignissen und begegnet bedeutenden Personen. Schön hierbei ist, dass nicht nur auf die wichtigsten Fakten eingegangen wird, sondern auch auf Kulturelles, wie beispielsweise populäre literarische Werke. Da die „Assassin’s Creed“-Reihe dafür bekannt ist, historische Ereignisse mit fiktiven Elementen zu verbinden, sorgen derartige Details für das passende Ambiente, auch wenn diese nicht die gleiche Tiefe wie in den Videospielen erreichen.
Grundsätzlich bietet „Das Eden-Komplott“ alles, was man sich für einen „Assassin’s Creed“-Roman wünscht: historische Details, actionreiche Kämpfe, überraschende Wendungen und den spannenden, immerwährenden Konflikt zwischen der Bruderschaft und den Templern. Dennoch gibt es immer wieder Szenen, die den Leser aus der spannenden Geschichte herausreißen. Problematisch hierbei ist, dass die Handlung über 20 Jahre spielt und es dadurch zu Sprüngen kommt, bei denen die Ereignisse mehrerer Jahre sehr gerafft dargestellt werden. Diese Texte enthalten wichtige Informationen, lesen sich aber trocken und emotionslos.
Bevor man diesen Roman liest, sollte man „Assassin’s Creed – Die Magus-Verschwörung“ bereits kennen. Zwar sind die Handlungen in sich abgeschlossen, doch kann man besser in die Geschichte eintauchen, wenn man die Vorgeschichte und die Charaktere schon kennt. Obwohl die Handlung abgeschlossen ist, hat es genug Möglichkeiten für eine Fortsetzung. Selbst wenn Pierrette und Simeon eher nicht mehr als Protagonisten in Frage kommen, gibt es neue interessante Personen, die eine Option wären. Ob es tatsächlich einen weiteren Band geben wird, ist bisher jedoch nicht bekannt.
Vorkenntnisse aus dem Videospiel sind übrigens nicht erforderlich. Somit ist dieser Roman für jeden geeignet, der das Genre mag, gleichzeitig können sich Fans darüber freuen, dass die Atmosphäre der Videospiel-Reihe gut eingefangen wird.
Fazit: „Assassin’s Creed – Das Eden-Komplott“ ist für jeden geeignet, der sich für das Genre interessiert, denn Vorkenntnisse zur Videospiel-Reihe sind nicht notwendig, allerdings ist es von Vorteil den Roman „Assassin’s Creed – Die Magus-Verschwörung“ bereits gelesen zu haben. Insgesamt bietet „Das Eden-Komplott“ alles, was man sich von einem „Assassin’s Creeds“-Roman wünscht, jedoch spielt die Handlung über 20 Jahre, was immer wieder für etwas zu gerafft und nüchtern dargestellte Szenen führt.
Assassin’s Creed – Das Eden-Komplott
Fantasy-Roman
Kate Heartfield
Cross Cult 2024
ISBN: 978-3-98666-550-0
384 S., Softcover, deutsch
Preis: 16,00 EUR
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