von Dennis Bisenius
Die Box ist randvoll mit Material, und diesmal kommt die Verpackung mit einem richtigen Inlay daher. Nach der erste Freue darüber, stellt man schnell fest, dass die Aufteilung des Inlays nicht sehr gut durchdacht sind. Die Karten passen, sobald sie in Hüllen sind, nicht mehr in die dafür vorgesehenen Fächer, und auch die Tokens kann man nicht wirklich gut einsortieren. Deswegen ist mein Inlay schnell aus der Box geflogen und alle Karten und Token wanderten in gesondert gekaufte Karten- und Tokenboxen. So kann jeder direkt seine Tokens mit einem Griff nehmen.
Als zweites fällt das neue Design ins Auge. Es wirkt modern und passt sich gut in das Spiel ein. Einige Änderungen sind sehr durchdacht. Zum Beispiel stehen alle wichtigen Informationen auf den Planetenkarten sowohl auf der Vorderseite der Karte sowie auf der Rückseite. Auch die Rassenübersicht wurde erweitert. Die Werte der Einheiten haben nun einen Platz auf der Rassenübersicht in Form von kleinen Karten. Sobald sich durch Technologien eine Einheit ändert, wird eine neue Karte auf den entsprechenden Platz gelegt. Somit vergisst man nie mehr einen Wert in der Hitze des Gefechtes.
Den relativ neuen Kurs, den FFG mit der Regelaufteilung fährt, haben sie bei „Twilight Imperium“ beibehalten. Es gibt neben dem Regelheft noch zwei weitere Hefte. Die Regeln sind klar und knapp gehalten, sodass man schnell in das Spiel eintauchen kann, auch wenn man die vorherigen Editionen nicht kennt. Für genauere Erklärungen und Fragen, die im Spiel auftauchen, gibt es ein Heft mit Referenzen. Hier kann man tiefer in das Spiel eintauchen und gezielt nach Begriffe und Situationen suchen. Schon bei den LCGs von FFG fand ich dieses Vorgehen sehr gut. Und als letztes Schmankerl gibt es ein Heft mit reinem Fluff. Hier wird die Geschichte weiter erzählt und man fragt sich einmal mehr, warum außer „Twilight Imperium“ und „Imperial Rex“ nicht mehr Spiele in diesem Universum existieren.
Auch die Plastikeinheiten haben ein Facelifting bekommen. Das Plastik ist nicht mehr so weich wie in der 3. Edition, was mir deutlich besser gefällt. Ebenso gefällt mir das neuen Design der Schiffe sehr gut. Vor allem die War Sun hat ein Upgrade bekommen und ist nicht mehr nur eine halbe Kugel.
Leider fehlen auch ein paar Module in der neuen Edition von „Twilight Imperium“. Unter anderem sind die Offiziere/Charaktere und die zufälligen planetaren Ereignisse nicht dabei. Auch wenn mir die Offiziere/Charaktere gefallen haben, waren sie selten in unseren Spielen vertreten, und selbst wenn, wurden sie oft schnell vergessen oder so ungünstig positioniert, dass sie kaum einen Effekt auf das Spiel hatten. Deswegen werde ich diese nicht ganz so schmerzlich vermissen. Dagegen werden mir die Zufallsereignisse sehr fehlen. Bleibt nur zu hoffen, das Fantasy Flight Games sich diese Module für eine Erweiterung aufgehoben haben. Auch die Erweiterung für sieben und acht Spieler würde ich sehr begrüßen.
Fazit: Die neue Edition beinhaltet viel Material und ist wie zu erwarten von guter Qualität. Beim Auspacken und Durchgehen der Regel- und Fluff-Hefte macht das Ganze einen sehr guten Eindruck und man bekommt sehr große Lust, das Spiel sofort auszubreiten und in die Weiten des Alls einzutauchen. Den Spielbericht von diesem epischen Ereignis werde ich euch als nächstes liefern.
Twilight Imperium 4. Edition
Brettspiel für 3 bis 6 Spieler ab 14 Jahren
Christian T. Petersen
Fantasy Flight Games 2018
EAN: 4015566026131
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 129,95
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