Tiny Towns

Übernehmt in „Tiny Towns“ die Leitung in euren eigenen kleinen Dörfern. Sammelt Ressourcen, baut Gebäude und lasst eure „Town“ wachsen. Doch eure Baufläche ist auf ein Quadrat mit 16 Feldern beschränkt, und nicht immer werden die Rohstoffe geliefert, die ihr euch gewünscht habt. Wer von euch schafft es, die Stadt am geschicktesten und effizientesten zu konstruieren, um den Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern ein wohliges Zuhause zu bieten und als Meisterarchitektin oder Meisterarchitekt zu glänzen und in die Geschichte einzugehen?

von Daniel Pabst

„Tiny Towns“ ist ein Brettspiel für 1 bis 6 Spieler ab 8 Jahren von Peter McPherson und beinhaltet 6 Stadttableaus, 25 Gebäudekarten, 15 Denkmalkarten, 15 Ressourcenkarten, 1 Wertungsblock, 126 Gebäude, 1 Hammer, 6 Denkmäler, und 90 Ressourcen. Die Ressourcen (Holz, Weizen, Glas, Stein und Ziegel) sowie die 126 Gebäude sind aus hochwertigem Holz geschnitten.

Für die putzige Umsetzung der kleinen Lebewesen auf den Karten waren Gong Studios und Matt Paquette verantwortlich. Durch die süßen Illustrationen fällt es leicht, sich vorzustellen, wie nach und nach die Tiere in der eigenen Stadt ihre Gebäude errichten und einziehen. „Tiny Towns“ liefert eine eigene Welt der Waldbewohner, ähnlich den Spielen „Root“ und dem auf Deutsch bei Pegasus noch zu erscheinenden „Everdell“.

„Tiny Towns“ lässt sich leicht erklären und spielen. Jeder Beteiligte bekommt zu Spielbeginn eine leere 4x4 Felder großen Fläche zum Bebauen der eigenen „Town“. Anschließend werden von den 25 Gebäudekarten 7 Karten aufgedeckt und in der Tischmitte ausgelegt. Diese 7 Gebäude können in der Partie gebaut werden. Zusätzlich zieht jeder zwei Denkmalkarten, von denen eine behalten wird.



Zu Beginn einer jeden Spielrunde wird die oberste Karte des Ressourcenstapels aufgedeckt und jede Spielerin und jeder Spieler platziert die entsprechende Ressource auf einem unbesetzten Feld der eigenen Wahl. Hat man die nötige Kombination an Ressourcen auf dem eigenen Spielertableau, so darf man die entsprechenden Ressourcen zurück in den Vorrat legen und auf einem der nun freigeräumten Felder das gewählte Gebäude errichten. Denkmäler können genauso wie „normale“ Gebäude konstruiert werden, sind aber im Gegensatz zu den Gebäuden nur einmal spielbar und unterscheiden sich zwischen den Mitspielerinnen und Mitspielern. Möchte oder kann niemand mehr Gebäude setzen, so ist die aktuelle Runde beendet. Daraufhin wird eine neue Runde begonnen, die wie immer mit dem Aufdecken der Ressourcenkarte beginnt.

Diese Schritte werden solange wiederholt, bis keiner mehr Ressourcen oder Gebäude auf der eigenen Spielauslage platzieren kann oder will. Im Anschluss werden die Siegpunkte gezählt und die Meisterarchitektin oder Meisterarchitekt gekürt.



„Tiny Towns“ ist ein Familienspiel, das mehr zu bieten hat, als auf den ersten Blick ersichtlich wird. Zum einen macht das Spiel optisch durch die schönen Zeichnungen und Holzfiguren in bunten Farben Eindruck. Zum anderen sind die Regeln einfach zu verstehen. Dennoch – und das überrascht vielleicht – ist das Spiel kein reines „Kinderspiel“. Die Schwierigkeit in „Tiny Towns“ besteht darin, den wenigen Platz, der den Spielerinnen und Spielern zur Verfügung steht, optimal zu nutzen. Dafür ist ein Überblick über die kommenden Ressourcen, aber auch über die bevorstehenden Bauaktionen in der eigenen, kleinen Stadt von Nöten. Denn in „Tiny Towns“ ist jedes errichtete Gebäude, wie auch bei echten Gebäuden, an seinen Platz gebunden. Je mehr die Städte wachsen, desto enger und enger wird der Freiraum für Ressourcen und Gebäude. Das fordert einen auf, mehr nachzudenken, als man auf Anhieb vermuten würde.

Wer gerade keine Personen zum Mitspielen hat, kann den Solo-Modus von „Tiny Towns“ nutzen. Hier versucht man einen Highscore aufzustellen, den man nach Spielende mit einer Wertungstabelle am Ende der Spielregeln vergleicht. Der Spielablauf ist noch schneller als im kompetitiven Spiel. Wurde nicht die erzielte Anzahl an Siegpunkten erreicht, so kann innerhalb kürzester Zeit das Tableau geleert, die Karten neu gemischt werden und eine neue Herausforderung begonnen werden. Durch das zufällige Ziehen der Gebäudekarten zu Spielbeginn besteht hoher Anreiz, das Spiel erneut zu spielen und die verschiedenen Kombinationen kennenzulernen.



Fazit: „Tiny Towns“ schafft es nicht allein durch Grafik und Material, sondern auch als Spiel zu glänzen. Es ist ein Vertreter des Genres „Leicht zu lernen, schwer zu meistern“. Daher funktioniert „Tiny Towns“ sehr gut in lockeren Spielrunden und ein solides Ergebnis ist einfach zu erlangen. Wer aber versucht, seine Siegpunkte zu maximieren, der wird schnell merken, dass Planungs- und Baufehler während des Spiels gegen Ende schnell den Sieg und eine hohe Punktzahl verhageln können.

Tiny Towns
Brettspiel für 1 bis 6 Spieler ab 8 Jahren
Peter McPherson, Gong Studios, Matt Paquette
Pegasus Spiele 2020
EAN: 4250231724565
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 34,95

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