Star Wars: Unlimited – Schatten der Galaxis

In den Weiten des Alls ist das Leben hart, und viele müssen sich mit Gaunereien über Wasser halten. Sie schmuggeln Personen, Gegenstände und Informationen. Dabei müssen sie immer unter dem Radar fliegen, um den Behörden und anderen Gaunern nicht in die Hände zu fallen. Vor allem die Kopfgeldjäger haben sich auf das Auffinden von Gesuchten spezialisiert und können sich hartnäckig an ihr Ziel hängen und sie über Lichtjahre verfolgen.

von Dennis Bisenius

Mit „Schatten der Galaxis“ startet „Star Wars: Unlimited“ in die zweite Runde. Standen im ersten Set „Der Funke einer Rebellion“ noch das Imperium und die Rebellion im Fokus, sehen wir uns jetzt stark mit Kopfgeldjägern und Schmugglern konfrontiert. Auch die neuen Mechaniken, die wir mit der ersten Erweiterung bekommen, sind sehr thematisch. Wir können jetzt Karten schmuggeln und gegnerische Einheiten gefangen nehmen und ein Kopfgeld einfordern, was dem Spiel noch mehr taktische Tiefe verleiht.

Vor allem die „Schmuggeln“-Mechanik gefällt mir sehr gut. Karten, die das Schlüsselwort „Schmuggeln“ haben, können jetzt als Ressource ins Spiel gebracht werden und im späteren Verlauf kann auf diese Karten dann doch noch zugegriffen werden, was bei Karten ohne „Schmuggeln“ nicht geht. Das fühlt sich sehr nach dem an, was es darstellt, da der Gegner immer noch mit einer versteckten Karte rechnen muss. Hat er zum Beispiel einen Blick auf deine Kartenhand geworfen oder du hast keine Karten mehr auf der Hand, darf er sich ab jetzt nicht mehr zu sicher fühlen.

Die „Kopfgeld“-Mechanik ist da ein wenig umständlicher. Die meisten Kopfgelder sind Upgrade-Karten, die man als Aktion (oft mit zusätzlichen Ressourcenkosten) auf eine gegnerische Einheit spielt, die man im Anschluss noch gefangen nehmen oder töten muss, um den Bonus zu bekommen. Als Belohnung können Schildmarker verteilt oder Karten gezogen werden, um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen. Hier muss das Deck am besten ganz drauf aufgebaut werden.

Es gibt aber auch Einheiten, die eine höhere Kosten/Nutzen-Ausbeute haben. Diese haben dann ein eingebautes Kopfgeld. Hier ist dann immer die Frage, kann man die Einheit lang genug im Spiel behalten, damit der Gegner am Ende nicht mehr von der Karte hat als man selbst.

Neben den zwei neuen Mechaniken, bringt „Schatten der Galaxie“ 262 Karten ins Spiel. Darunter sind 18 neue Anführer, die neue Taktiken bieten, die zum Teil sehr von den bisherigen abweichen. Zum Beispiel will Kylo Ren seine Handkarten alle abwerfen, da er mit jeder Karte weniger auf der Hand stärker wird. Um keine Karten unnötig mit neuem Namen zu doppeln, hat Fantasy Flight Games sich dazu entschieden, ein paar Karten aus dem ersten Set zu reprinten. Das sind nicht viele Karten, und vor allem für die Spiel-Formate Sealed und Draft haben sie ihre Daseinsberechtigung.

Die neuen Karten kommen sehr thematisch rüber und bringen neuen Schwung in die Meta-Ebene des Spiels. Einige der Karten wirken im ersten Augenblick sehr spielstark und übermächtig, aber auch schon im ersten Set gab es diese Karten, und sie stellten sich dann doch nicht als übermächtig dar. Das hatte zur Folge, dass sich das Spiel immer wieder von einer Strategie zur anderen verlagert hat. Dies hielt das Spiel sehr dynamisch und frisch, was hoffentlich auch mit dieser Erweiterung so bleibt.

Produkte

Auch für „Schatten der Galaxis“ gab es eine „Prerelease-Box“, die aber regulär mittlerweile weitgehend vergriffen sein dürfte. Ansonsten besteht die Erweiterung erneut aus dem „2-Spieler-Starterset“ und Boostern zu je 16 Karten, die in Displays zu je 24 Boostern verkauft werden. Au0erdem gibt es neue Zusatzartikel wie sehr schöne Spielmatten, Kartenhüllen und Deckboxen. Was bisher nicht neu erschienen ist, aber ganz dringend nötig wäre, sind die Acryl-Marker. Die Papp-Marker in der „Prerelease Box“ und im „Starterset“ sind meiner Meinung nach nicht ausreichen und auch von der Qualität nicht überzeugend.

Die „Prerelease-Box“ besteht aus den erwähnten Markern, einer Deckbox, sechs Boostern und den zwei Anführern aus der Starterbox („Der Mandalorianer“ und „Moff Gideon“), die es nicht als normale Anführer in den Boostern gibt. Hierbei sind die Vorderseiten vom „Mandolorianer“ und „Moff Gideon“ mit Glanzfolie veredelt (foil).

Das „2-Spieler-Starterset“ hat zwei vorgefertigte Decks und zwei passende Deckboxen aus Pappe. Die Decks nennen, wie auch im ersten Set, ein paar „Special“-Karten ihr Eigen, die es nur in dieser Box gibt. Dieses Produkt eignet sich sehr gut, um in das Spiel reinzukommen. Mit ein paar zusätzlichen Boostern lassen sich die Decks auch gut erweitert.

Die „Booster-Displays“ sind sicher das Herzstück des Spiels. In 24 Boostern kann man auf die Suche nach Seltenen, Legendären Karten oder sogar super seltenen Showcases der Anführerkarten gehen. Leider ist die Verteilung in den Displays nach meinen Erfahrungen sehr unterschiedlich. Dies kann schon recht frustrierend enden, wenn man unterdurchschnittlich viele Legendäre Karten zieht und ein anderer im Freundeskreis deutlich über Durchschnitt zieht.

Mir fehlt bei „Star Wars: Unlimited“ noch ein Zwischenprodukt. Wie bei „Magic“ die Bundles und bei „Lorcana“ die Troves braucht „Star Wars: Unlimited“ auch eine mittlere Box. Neben der Aufbewahrungsmöglichkeit von Decks oder Karten haben diese Boxen ja oft noch ein oder zwei andere Vorteilen, wie Livecounter oder Kartentrenner.

Fazit: „Schatten der Galaxis“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Star Wars: Unlimited – Der Funke einer Rebellion“ und ist für jeden „Star Wars“-Fan einen Blick wert. Durch den „2-Spieler-Starter“ ist der Einstieg sehr einfach, und man kann schon eine Menge Spaß mit dem Starter haben. Startet man dann noch mit dem Deckbau und eventuell mit den Turnierformaten, kann das Hobby schon einiges an Stunden füllen.  

Star Wars Unlimited – Schatten der Galaxis (Booster-Display)
Sammelkartenspiel
Danny Schaefer
Fantasy Flight Games/Asmodee 2024
EAN: 841333127022
Sprache: Deutsch
Preis: ca. 110,00 EUR

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