von Daniel Pabst
Für die Story von „Star Wars: Kopfgeldjäger I – Für eine Handvoll Credits“ (Sonderband 129) verantwortlich ist Ethan Sacks, während Paolo Villanelli sich um die Zeichnungen kümmerte. Beide haben bereits mehrfach für „Star Wars“-Comics gearbeitet und zeigen in diesem Comic erneut gekonnt ihr Handwerk.
Der Kopfgeldjäger Beilert Valance ist bereits in Comics aus dem Jahre 1978 vorgekommen. In kurzen Episoden hat man diesen dann in den letzten Jahren in „Star Wars“-Comics weiter kennenlernen dürfen, bis er jetzt in der deutschen Übersetzung bei Panini Comics 2021 ausführlich in Szene gesetzt wird. Enthalten in diesem Sonderband sind die deutschen Übersetzungen der US-Ausgaben „Bounty Hunter #1-5“ sowie eine kurze Geschichte mit dem Titel: „Empire Ascendant #1“ („Die Kehrseite der Macht“), die ebenfalls Beilert Valance gewidmet ist.
Das Verhältnis unter Kopfgeldjägerinnen und Kopfgeldjägern ist im „Star Wars“-Universum meist angespannt. Zum einen müssen diese sich für ihre Missionen in Gruppen zusammenschließen, um erfolgreich zu sein. Zum anderen existieren permanent Fehden, wer der Beste der Galaxis ist, und fast immer gilt es auch noch eine offene Rechnung zu begleichen. Tja, und nebenbei versuchen sie, selbst am Leben zu bleiben.
Genauso geht es auch Beilert Valance in diesem „Star Wars“-Sonderband. Vor Jahren war er gemeinsam mit einigen Kollegen, unter anderem Boba Fett, Bossk und seiner Mentorin Nakano Lash beauftragt worden, eine geheime Mission auf Corellia auszuführen. Doch kurz vor Vollendung dieser Pflicht wich Nakano Lash vom Plan ab und erschoss kurzerhand den Sohn ihres Auftraggebers, den Erben des Mourner’s Wail Syndikats. Valance wurde im Anschluss daraufhin für das Scheitern dieser Mission verantwortlich gemacht. Die anderen Kopfgeldjäger konnten zwar unversehrt entkommen, doch ihr Ruf litt stark unter dieser Blamage.
Etliche Jahre sind seit dieser Affäre vergangen. Plötzlich scheint es, als ob die Mörderin Nakano Lash wieder aus ihrem Versteck aufgetaucht ist. Wer keine persönliche Beweggründe hat, wird durch das enorme Kopfgeld, welches das Mourner’s Wail Syndikat auf sie ausgesetzt hat, motiviert, ebenfalls nach ihr zu suchen.
Eine „Schnitzeljagd“ beginnt. Und mit von der Partie sind etliche bekannte Kopfgeldjäger, die noch etwas mit der Gesuchten zu klären haben. Wer wird die lukrative Beute als Erstes einstreichen können und wieso überhaupt erscheint Lash erneut auf der Bildfläche, wenn sie sich damit nur tödlichen Gefahren aussetzt?
Die Geschichte wird im Wechselspiel aus Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Nach und nach treten darin Bossk und Boba Fett sowie weitere Akteure auf. Immer wenn die Kopfgeldjäger einen kleinen Meilenstein auf ihrer Suche erreicht haben, erleben wir als Leser die vergangenen Tage der Kopfgeldjäger. Auf diese Art der Erzählweise versteht man sukzessive die Beweggründe der Charaktere. Es wird ersichtlich, dass diese unterschiedlichen Moralvorstellungen verfolgen und nicht nur eine Handvoll „Credits“ einen (wahren) Kopfgeldjäger antreiben können.
Einen kurzen Cameoauftritt erhält Doktor Aphra, was Fans der Schurkin erfreuen wird, obgleich sie auch nur in wenigen Panels zu sehen ist.
Fazit: In „Star Wars: Kopfgeldjäger I – Für eine Handvoll Credits“ wird mit Valance eine spannende Figur aus den „Star Wars Legends“ zurückgebracht und ihr wird neues Leben eingehaucht. Dieser Band fungiert als Einführung in die kriminelle Unterwelt des „Star Wars“-Universums und dessen Personen. Die Geschichte um den ambivalenten Kopfgeldjäger hat gerade erst begonnen und wer Fan von zwielichtigen Gestalten ist, der wird in dieser fortgesetzten Comic-Reihe von Panini Comics früher oder später fündig.
Star Wars: Kopfgeldjäger I – Für eine Handvoll Credits
Comic
Ethan Sacks, Paolo Villanelli
Panini Comics 2021
ISBN: 978-3-7416-1984-7
132 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 17,00
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