Star Wars – Doktor Aphra 5: Schlimmste unter Gleichen

Für Doktor Aphra und 0-0-0 läuft die Zeit davon! Beide sind durch eine eingebaute Zeitbombe untrennbar verbunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem nicht nur die Galaxis, sondern auch die Leserinnen und Leser zu Zeuginnen und Zeugen werden. Teil 5 von 7 …

von Daniel Pabst

„Star Wars – Doktor Aphra 5: Schlimmste unter Gleichen“ erschien 2020 bei Panini Comics und hat 172 Seiten. Autor dieses Bandes ist Simon Spurrier, die Zeichnungen kommen von Emilio Laiso in Zusammenarbeit mit Andrea Broccardo. Trotz den wechselnden Zeichnungen, bleibt der Comic seinem generellem Art-Stil treu.

Die ersten Seiten des Comics spielen in der Vergangenheit und erzählen die Geschichte des „Annual #2“. Dort lernen wir das Monsterjäger-Team Winloss und Nokk kennen. Aphra hat sie engagiert, um für einen unbekannten Auftraggeber ein Monster zu jagen. Aus der Ferne leitet sie diese durch ein Labyrinth aus Fallen, um in der Mitte das Monster ausfindig zu machen, es dann zu betäuben und an ihren Auftraggeber auszuhändigen. Doch Aphra wäre nicht Aphra, wenn sich bei ihrem Gesagten kein „Doppelter Boden“ befände. Ihr Auftraggeber existiert in Wirklichkeit gar nicht. Aber warum erfolgte dann der Auftrag an die beiden Monster-Jäger? Ohne zu spoilern, liegt der Grund dafür im Inneren des Monsters …

Nach dem Annual #2 folgt die Fortsetzung des vorigen „Aphra“-Bandes. Nachdem sich im letzten Comic-Band in einem schockierenden Plot-Twist Aphras alter Begleiter Lopset Yas als der berüchtigte Doktor Cornelius Evazan entpuppt hat, schwant der jungen Schurkin nichts Gutes: Sie und ihr Killerdroide 0-0-0 werden durch ebendiesen abscheulichen Wissenschaftler mittels einer eingebauten Bombe zu einer Kooperation gegen ihren Willen gezwungen. Ist zu irgendeinem Zeitpunkt die Distanz zwischen Aphra und 0-0-0 größer als 20 Meter, so heißt es: BUMM! Na wenn das kein glückliches Wiedersehen zwischen 0-0-0 und Aphra bedeutet. Zu allem Überfluss wird dieses makabre Schauspiel noch per Holonetz für Teile der Galaxis frei und live übertragen. Die Augen von 0-0-0 dienen dabei als Übermittler ihres Überlebenskampfes. Das kostenlose Programm bietet Unterhaltung aber auch Raum für Hoffnung. So fiebern nicht nur die Leserinnen und Leser mit.

Doch unsere kecke Protagonistin hätte nicht solange in einer so gefährlichen Galaxis überlebt, wenn sie es nicht schaffen würde, jede Situation zu ihren Gunsten umzudrehen. Ihr Motto, so teilt sie den Leserinnen und Lesern mit, lautet: „Werde reich! Rette dich selbst! Sch*** auf alle anderen!“. Mit ihrem ganz eigenem Charme und ihrem Glück – auf welches selbst Revolverhelden wie Han Solo oder dessen Kumpel Lando Calrissian neidisch wären – ist es ihr bisher gelungen, die kriminelle Unterwelt, die Rebellen-Allianz und das Imperium samt dem dunklen Lord der Sith, Darth Vader, gegeneinander auszuspielen. Wird Fortuna auch heute auf ihrer Seite sein? Denn dieses Mal ist die Lage wirklich explosiv!

Weiterhin gelingt es Aphra in Vulaada Klam, einem kleinen blonden Mädchen, das mit ihrem großem Reittier Gurtyl als Schrotthändlerin ihr Überleben sichert, eine neue Kameradin zu gewinnen. Sie bietet ihr Reittier als Mitfahrgelegenheit an, damit unsere Protagonistin und 0-0-0 zu einem Professor gelangen können, der die implantierten Bomben entfernt. Kann Aphra dem Mädchen vertrauen? Aphra verrät Vulaada Klam, wie sie ihre Freundin Tolvan verloren hat und sieht sich schuldig, worauf Vulaada ihr mitgibt: „Besser am Leben und schuldig als tot und nichts“. Da sieht Aphra ein, dass sie und Vulaada sich ähnlicher sind als sie dachte, was für Aphra ein Grund zur Vorsicht sein sollte …

Es bleibt also spannend, wie es mit der kühnsten Archäologin des „Star Wars“-Universums weitergeht, die jeden mit in den Abgrund reißt. Ein Wiedersehen gibt es mit BT-1, der jedoch umprogrammiert zu sein scheint, da er auf Aphra und 0-0-0 unnachgiebig feuert. Merkwürdigerweise trifft er sie aber nicht. Auch der aus „Star Wars – Doktor Aphra 4: Liebe in Zeiten des Chaos“ von Hakensporen befallene Tam Posla trägt dazu bei, dass die „Übertragung“ aus den Augen von 0-0-0 für die Zuschauerinnen und Zuschauer zu einer einmaligen Sendung wird. Nicht zu vergessen die Monster-Jäger aus der „Vorgeschichte“ des Annual #2, denn diese beiden erhalten in der Hauptgeschichte ebenfalls gebührend Raum und haben ihre ganz eigene Rechnung mit Aphra offen.

Eines ist und bleibt für Aphra gewiss: Wer es sich mit Darth Vader verspielt, der tanzt auf Messers Schneide.

Fazit: Wer bis zu diesem fünften Aphra Comic-Band durchgehalten hat, weiß, worauf sie oder er sich eingelassen hat und erhält stolze 172 neue Seiten. Fans, welche Aphras Zauber verfallen sind, werden abermals ihre Freude an den verrückten (bösen) Irrungen und Wirrungen dieses Comics haben. Allen anderen wird der Einstieg relativ schwer fallen. Zumindest der vierte „Aphra“-Comic-Band sollte vorher gelesen werden. Erneut kann beobachtet werden, dass Aphras Abenteuer wenig mit dem „Star Wars“ aus der klassischen Skywalker-Saga zu tun haben, sondern ihren ganz eigenen Charme haben.

Star Wars – Doktor Aphra 5: Schlimmste unter Gleichen

Comic
Simon Spurrier, Emilio Lasio, Andrea Broccardo, Caspar Wijngaard
Panini Comics 2020
ISBN: 978-3-7416-1730-0
172 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 20,00

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