SPIEL 2024: Smalltalk mit System Matters

Am ersten Oktoberwochenende öffnete die diesjährige SPIEL ihre Pforten. Neben den Größen der Brett- und Kartenspielbranche hat sich auch (nahezu) die gesamte Rollenspielverlagslandschaft ein weiteres Mal eindrucksvoll präsentiert. Natürlich hat sich der Ringbote ins Messegetümmel gestürzt, um News und Neuigkeiten zu sammeln. Heute: ein Smalltalk mit dem Verlag System Matters.

von Daniel Neugebauer und André Frenzer

Es ist noch früh, als ich auf Daniel am System-Matters-Stand treffe. Und da mein diesmaliger Besuch vor dem eigentlichen Wochenende stattfinden kann – Brückentag sei Dank –, erwische ich ihn sogar noch recht gut bei Stimme.

Das Portfolio des Verlags ist mittlerweile beeindruckend groß – ebenso der Verkaufsstand, den System Matters auf der diesjährigen SPIEL hat. Zahlreiche Systeme wurden in den immerhin neun Jahren seit Gründung des Verlags auf den Weg gebracht. „Man ist schon ein bisschen stolz“, schmunzelt Daniel. „Aber gleichzeitig ist es auch schade, dass ich selbst kaum mehr zum Schreiben komme. Die Projektarbeit nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass ich einfach keine Zeit mehr für meine eigene kreative Ader habe.“

Dann verweist er auf den Neuheiten-Haufen, welcher pünktlich rund um die SPIEL erschienen ist. „Besonders freue ich mich ja über „Dialekt““, führt Daniel aus. „Dialekt“ ist ein Erzählspiel über Sprache – und darüber, wie Sprache stirbt. Im Zuge des Spiels erfinden die Spielenden ihre eigene Sprache, welche zum Mittelpunkt ihrer Zivilisation wird – und begleiten sie bis in den Untergang. „Es gibt so wunderbar obskure Spiele am Markt“, freut sich Daniel, „aber man muss auch ein wenig aufpassen, dass es nicht ZU obskur wird.“

Ebenfalls neu erhältlich sind die Grundregelwerke zu „Brindlewood Bay“ und „Brancalonia“. Während „Brancalonia“ auf den erfolgreichen Regeln der 5. Edition von „Dungeons & Dragons“ aufsetzt, aber ein humoristisches Italo-Setting mitbringt, nutzt „Brindlewood Bay“ die ebenfalls sehr erfolgreiche „Powered-by-the-Apocalypse“-Engine. Hier schlüpfen die Spielenden in die Rolle alter Damen, welche gemeinsam Kriminalfälle lösen – „Mord ist ihr Hobby“ oder „Miss Marple“ lassen grüßen. Allerdings sind die Tentakel auf dem Cover nicht zufällig gewählt, liegt den Kriminalfällen doch ein okkultes Thema zugrunde. Die letzte eigenständige Neuveröffentlichung ist „Witch“, ein neuer Vertreter der sogenannten „Kleinen Reihe“. In diesem Erzählspiel eskortieren die Spielenden eine Hexe zu ihrem Prozess.

„Außerdem gibt es noch eine ganze Reihe Neuigkeiten für unsere bestehenden Systeme, wie zum Beispiel „Mausritter““, erklärt Daniel. „Mäuse im Schwarzen Keiler“ ist ein Abenteuer, welches Anspielungen auf einen recht bekannten „Das Schwarze Auge“-Klassiker enthält. Mit „Vier gegen den Abgrund“ erscheint neues Material für das Solo-Rollenspiel „Vier gegen die Finsternis“ und auch der OSR-Platzhirsch „Dungeon Crawl Classics“ wird mit neuen Abenteuerbänden bedacht.

Einige der Neuigkeiten werden wir Euch in naher Zukunft hier auf dem Ringboten näher vorstellen können. Bleibt uns also gewogen!