RPC 2018: Smalltalk mit Mirko Bader über „HeXXen 1733“

Wie immer im Mai wurden die Kölner Messehallen zum Mekka aller Fantasy-Verrückten. Die RPC, Europas größte Rollenspielconvention, öffnete wieder ihre Pforten. Natürlich hat sich der Ringbote ins Messegetümmel gestürzt um News und Neuigkeiten zu sammeln. Heute: „HeXXen 1733“.

von Mirko Bader und André Frenzer

Der Stand von Ulisses Spiele ist natürlich den zahlreichen eigenen Spielereihen gewidmet. Doch zwischen den dicken Hardcoverbänden für die deutsche Version von „Dungeons & Dragons“, Almanachen für „Pathfinder“ und frischem Abenteuermaterial für „Das Schwarze Auge“ haben sich auch zahlreiche Stapel mit „Schnellstarter“-Materialien für das kommende „HeXXen 1733“ eingefunden. Das aufwändig gestaltete Material erregt sofort meine Aufmerksamkeit – immerhin verfolge ich „HeXXen“ bereits seit der Vorgängerversion „HeXXen 1730“ mit großem Interesse. Mirko Bader, Autor und Mastermind hinter „HeXXen“, steht mir zu meinen Fragen auch gleich Rede und Antwort.

„Wir sind fast fertig“, führt Mirko auch direkt aus. „Die Druckaufträge sind nun unterwegs an die Druckereien. Dank des sehr erfolgreichen Crowdfunding mussten ja verschiedene Bücher und Boxen gleichzeitig fertiggestellt werden. Und da wir natürlich unseren Kunden optimale Qualität bieten wollen, haben wir uns die Zeit genommen.“ Neben den dicken Hardcoverbänden sind auch viele kleinere Abenteuer mit dabei. Die neue Version von „HeXXen“ bietet daneben eine Menge Material für den Spieltisch an: Dank der vielen Marker, Spezialwürfel und Karten stelle ich den Vergleich mit der dritten Edition von „Warhammer Fantasy“ an. „Die Marker sind erst im Zuge des Crowdfundings entstanden“, schmunzelt Mirko. „Und auch der dritte Kartensatz war ursprünglich gar nicht geplant. Ich denke, das Material fügt sich hervorragend in das Spielgefühl ein. Gerade die Würfel sind großartig!“ Doch damit hören die Vergleiche mit der dreckigen „Alten Welt“ des „Warhammer“-Universums nicht auf. Auch optisch fühle ich mich an Games Workshops Vorzeigesystem erinnert.

„Natürlich gibt es da Ähnlichkeiten“, bestätigt Mirko dann auch. „Der große Unterschied ist aber die Zeit, die wir abbilden. „HeXXen“ spielt in der barocken Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts, während „Warhammer“ eher ein bis zwei Jahrhunderte früher angesiedelt ist. Das drückt sich insbesondere in der Kleidung unserer Figurenportraits aus.“ Und diese Porträts sind wirklich großartig geworden. „Das freut mich!“, antwortet Mirko. „Wir haben Künstler aus ganz Europa gesucht, um unsere Vision von „HeXXen“ umzusetzen. Wir haben von Spanien bis zur Ukraine und von Schweden bis Italien zahlreiche Künstler angeschrieben und konnten wirklich tolle Talente verpflichten.“ Und das Ergebnis wirkt dennoch wie aus einem Guss. „Das war die größte Arbeit. Zunächst mussten wir unseren Künstlern ja klarmachen, wie die „HeXXen“-Welt aussehen sollte. Die „Standard“-Fantasy orientiert sich dann eben doch eher am Mittelalter. Es hat unseren Art-Director auch einige Zeit gekostet, alle Künstler gleichmäßig zu instruieren. Doch die Mühe hat sich wirklich gelohnt.“ Ein wenig vermisse ich die Holzschnitte, mit denen „HeXXen 1730“ bebildert war, dann aber doch. „Klar, das war sehr authentisch. Aber genau da liegt auch das Problem: Zum einen gibt es eben keine historischen Bilder von Flammenwerfern oder Rattenmenschen, zum anderen wurden auch eher höhergestellte Persönlichkeiten abgebildet. Bilder von einfachen Söldnern sind kaum aufzutreiben. Dennoch wird es auch in „HeXXen 1733“ einige historische Gemälde und Holzschnitte geben.“

Zu guter Letzt unterhalten wir uns noch über die neuen Regeln. Gerade das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Charakterklassen hat mir bei „HeXXen 1730“ sehr gut gefallen. „Das ist in der neuen Version sogar noch besser geworden“, führt Mirko aus. „Wir haben die starren Klassen durch sogenannte Rollen ersetzt. Von diesen Rollen kann jeder Charakter dann zwei ausfüllen. So werden die Charaktere deutlich individueller und können im Kampf mehrere Rollen übernehmen.“ Ansonsten werden wir viele Details aus der alten Version wiedererkennen. „Natürlich finden sich jetzt deutlich mehr Hintergrundbeschreibungen in dem Band. Aber wer „HeXXen 1730“ bereits kennt, wird sich sofort zu Hause fühlen.“ Ich bedanke mich bei Mirko für das angenehme Gespräch. „Viel Spaß noch auf der RPC!“