Mushishi 8

Dieses mal erwarten den Leser wieder fünf Kurzgeschichten über faszinierende und zugleich unheimliche Begegnungen mit den geisterhaften Mushi. Für den heilkundigen Ginko gibt es erneut viel zu lernen, sowohl über die Mushi als auch den Menschen.

von Shadow

In der ersten Kurzgeschichte wird Ginko bewusstlos aufgefunden und von Bewohner eines in der Nähe gelegenen Dorfes gerettet. Als er dort erwacht, fühlt er sich wie im Paradies. Obwohl eigentlich tiefster Winter herrscht, wächst dort erntereifes Getreide. Erst traut er seinen Augen nicht, doch schon bald wird ihm klar, dass hier ein Mushi am Werk ist. Wie so oft bringen diese den Menschen zwar Wohlstand, fordern aber einen hohen Preis. Er weist die Dorfbewohner darauf hin, diese möchten jedoch nur ungern auf die üppigen Ernten verzichten.

Als nächstes macht sich Ginko gezielt auf die Suche nach einem ganz bestimmten Mushi in den winterlichen Bergen. Ausgerüstet mit einer Karte und Kouki, mit dem er diese geisterhaften Wesen herbeilocken kann, begibt er sich an einen Bergsee, in den er von einem ganzen Schwarm Mushi hineingezogen wird. Dort macht er eine außergewöhnliche Entdeckung und stellt fest, dass er sich hat austricksen lassen.

Auf seiner weiteren Reise macht Ginko Halt an einem direkt am Fluss gelegenen Dorf. Dort erfährt von einem Mädchen, das häufig bewusstlos wird, und findet einen Zusammenhang mit ihrem ehemaligen Kindermädchen heraus. Die beiden verstehen sich hervorragend und stehen über einen Mushi in Verbindung. Ginko sieht darin die Ursache für die Problematik und bittet die beiden, den Kontakt zu reduzieren, was erwartungsgemäß auf Widerstand stößt.

In der vierten Kurzgeschichte begegnet Ginko einer Frau, die den Regen herbeirufen kann. Wie genau diese Fähigkeit funktioniert, versteht sie jedoch nicht. Sie hat schon viele Menschen gerettet, doch manchmal bringt sie auch zu viel des Guten und es kommt zu Überschwemmungen. Ginko hilft ihr dabei, ihre Kräfte besser zu verstehen.

Bei seinem nächsten Halt in einem Dorf erfährt Ginko von einer merkwürdigen Krankheit, die herumgeht. Auf der Haut der Bewohner bilden sich überall schmerzhafte Warzen. Wie ein Detektiv ermittelt Ginko, was dahinter steckt. Es handelt sich hierbei wieder einmal um Mushi, doch sind sich diese so verschieden, sodass jede Entdeckung einzigartig ist und eine etwas andere Herangehensweise erfordert.

Der grundlegende Ablauf der Geschichten bei „Mushishi“ ist schon seit dem ersten Band gleich. Es Geschehen rätselhafte Dinge, oft in namenlosen Dörfern, und die Ursache dahinter sind Mushi. Doch geht es insgesamt um viel mehr als das. Es geht um den Menschen und dessen Stärken und Schwächen. Die Probleme, mit denen sie konfrontiert werden, haben häufig eine Allgemeingültigkeit und lassen sich auf die Realität übertragen. Oft werden schwierige zwischenmenschliche Beziehungen thematisiert, aber auch Umgang mit Existenzängsten aufgrund von Armut oder anderen Notsituationen. Auf nur wenigen Seiten werden diese Themen treffend und kompakt aufgegriffen und regen zum Nachdenken an.

Verpackt wird dies mit einer sehr phantasievollen Ausarbeitung einer Welt voller Mushi, die oft nur wenig Gemeinsamkeiten haben, außer dass sie etwas unheimlich sind. Ihre unterschiedliche Erscheinungsformen sorgen immer wieder für Überraschungen und somit für viel Abwechslung. Die insgesamt eher düstere Optik der Zeichnungen passt gut diesen unheimlichen Wesen. Die vielfältigen und außergewöhnlichen Formen der Mushi wird durch sehr fein ausgearbeitete Details hervorragend zur Geltung gebracht.

Leseprobe

Fazit: Die Kurzgeschichten zeigen erneut allgemeingültige Probleme auf und wie Menschen damit umgehen. Verpackt werden diese Themen in einer phantasievollen Welt voller Mushi, von denen jede Art außergewöhnlich ist und für neue Überraschungen sorgt.

Mushishi 8
Manga
Yuki Urushibara
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-347-6
226 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 15,00

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