Mushishi 6

Mit Band 6 erhält man fünf weitere Kurzgeschichten über Ginkos Kampf gegen die geisterhaften Mushi. Obwohl man bereits viele Varianten der Mushi kennenlernen konnte, gehen die Ideen nicht aus.

von Shadow

In der ersten Kurzgeschichte gilt es für einen jungen Mann, einen ganz besonderen Liebesbeweis zu erbringen. Seine Verehrte, Fuki, ist von Mushi befallen und davon bedroht, ihr menschliches Dasein zu verlieren. Fuki beginnt zu schweben und wird immer durchsichtiger, wie ein Geist. Nur starke Emotionen ermöglichen es ihr, sich nicht völlig von der irdischen Welt loszulösen.

An einem anderen Ort lauern Mushi in Muscheln, die gerne von den Bewohnern am Strand gesammelt werden. Als eines Tages ein Mädchen an der Muschel lauscht, um das Meeresrauschen zu hören, kriecht ein Mushi in ihr Ohr. Dadurch wird sie sehr in sich gekehrt und geht kaum noch unter Leute. Der Mushishi Ginko erfährt von diesem Fall und erklärt ihr, was sie dagegen tun kann.

Eine unheimliche Begegnung widerfährt Ginko bei seiner nächsten Reise, als ihn bei einem Spaziergang durch den Wald ein Jäger heimlich aus dem Gestrüpp heraus beobachtet. Als Mushishi ist Ginko bei dem Jäger nicht willkommen, denn dieser lebt in Symbiose mit einem Mushi und fürchtet, dass ein Mushishi das nicht gutheißen wird. Der Mushi verleiht dem Jäger eine nützliche Fähigkeit, jedoch schadet die Symbiose ihm und auch anderen. Ginko versucht nun, den Jäger davon zu überzeugen, sich von dem Mushi zu lösen.

Mushi können nahezu jede Form annehmen. Eine außergewöhnliche Variante entdeckt Ginko bei seiner nächsten Reise durch den Schnee. Dort tarnen sich verschiedene Mushi als Eiskristalle und sind für jeden eine Gefahr, der gerne im Schnee stöbert. Ginko begegnet einem Jungen, der einsam in einer Hütte lebt und jegliche Art von Wärme nicht mehr ertragen kann. Der Mushishi erklärt ihm, was er zur Heilung tun muss, auch wenn es den Jungen Überwindung kosten wird.

Bei Ginkos letzter Reise dieses Bandes erfährt man mehr über Kouki, einen besonderen Sake, den Mushishi gerne zu sich nehmen. Ein junger leidenschaftlicher Sake-Brauer möchte herausfinden, wie man diesen herstellt und mischt sich dafür heimlich unter die Mushishi.

Die Kurzgeschichten sind wieder einmal abwechslungsreich und bringen spannende Themen mit sich. Nicht immer ist Ginko der Retter in Not – dieses Mal stößt er auch auf Widerstand. Mushi sind nicht nur schädlich, sondern können  auch besondere Fähigkeiten verleihen, die sehr nützlich sind. Jeder zahlt einen Preis dafür, jedoch ist den Leuten die Tragweite häufig nicht bewusst. Außerdem sind Ginkos Heilmethoden gelegentlich sehr unangenehm. Deshalb muss er Vertrauen aufbauen und hin und wieder Überzeugungsarbeit leisten.

Die Kurzgeschichten sind häufig abstrakt und geprägt von phantasievollen Ideen, haben jedoch immer wieder realitätsbezogene Themen, die nachdenklich stimmen. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt auf Zwischenmenschlichem wie Toleranz in einer Beziehung, Zusammenhalt innerhalb der Verwandtschaft und den Herausforderungen als Heilkundiger.

Die verschiedenen Formen, in denen die geisterartigen Mushi auftreten zeugen von einem großen Einfallsreichtum. Da die Mushi überwiegend negative Auswirkungen auf Menschen haben, sind die Geschichten insgesamt jedoch düster gehalten, was durch den Zeichenstil betont wird. Auch gibt es häufig kein glückliches Ende.

Leseprobe

Fazit: Fünf neue Kurzgeschichten überzeugen mit außergewöhnlichen und phantasievollen Ideen. Die Stimmung hierbei ist eher düster, und es bleibt stets spannend, ob die Ereignisse ein gutes Ende nehmen.

Mushishi 6
Manga
Yuki Urushibara
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-964333-45-2
242 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 15,00

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