I’m standing on a million lives 3

Das tödliche Spiel geht weiter: Schaffen es die Spieler nicht rechtzeitig, ihre Quests abzuschließen, sterben sie und das nicht nur im Spiel, sondern auch in der Realität. Die Teilnahme erfolgt unfreiwillig, und dieses mal gibt es einen neuen Mitstreiter, dem diese fremdartige Welt ebenfalls aufgezwungen wird.

von Shadow

Die Spieler wissen immer noch nicht, wie genau sie ihre Quest „Das Frachtstück nach Radodorbo transportieren“ erfüllen sollen, weshalb sie mehrere Varianten auf einmal versuchen. Plötzlich wird die Quest als erledigt gekennzeichnet, jedoch wissen sie nicht, was der Auslöser war, aber es geschafft zu haben, bringt Erleichterung. Die nächste Aufgabe ist klarer: Sie müssen 5% der Karte erkunden. Eine Leichtigkeit für die Gruppe, da sie bereits 4,96% erkundet hat – bis ein Schneesturm losbricht und die Zeit plötzlich knapp wird. Aus Not teilen sie sich auf, weshalb nun jeder auf sich allein gestellt ist. Hierbei finden sie heraus, dass Erfrieren ein Problem bei der Wiederbelebung auslöst, wodurch sie trotzdem sterben könnten, obwohl ein einzelnes Teammitglied überlebt. Normalerweise stirbt die Gruppe erst, wenn alle Mitglieder auf einmal tot sind.

Nach dem grauenerregenden Kampf durch den Schnee kehrt Yusuke in die reale Welt zurück, in der er schon bald den nächsten neuen Mitspieler kennenlernt. Hierbei gerät er in eine gewaltsame Auseinandersetzung und plötzlich zielt ein Fremder mit einer Pistole auf ihn. Anders als in einem Spiel, ist eine Wiederbelebung nicht möglich, doch merkwürdigerweise kann Yusuke inzwischen auch in der Realität zaubern. Beide Welten greifen immer mehr ineinander über, sodass eine Trennung schwierig wird. Als er in die Spielwelt zurückkehrt, erkennt er dies jedoch sehr schnell an einer markanten Veränderung: Während seiner Zeit in der Heimat sind dort 15 Jahre vergangen.

„I’m standing on a million lives 3“ überzeugt durch eine abwechslungsreiche und packende Handlung. Die fremdartige Spielwelt zeigt zahlreiche kreative Ideen, die für überraschende Wendungen sorgen wie unter anderem der Zeitsprung von 15 Jahren. Yusuke trifft auf bekannte NSC, die entsprechen gealtert sind, und erfährt durch mitreißende Erzählungen, was in der Zwischenzeit geschehen ist. Sowohl die NSC als auch die Spieler-Charaktere wurden hierbei fein ausgearbeitet und haben all ihre Eigenheiten, die sie einzigartig macht. Gemeinsam erleben sie viel und zeigen sich von verschiedenen Seiten: Mal sind sie fröhlich und humorvoll, mal verzweifelt, traurig oder nachdenklich. Unterschiedliche Stimmungen sorgen für abwechslungsreiche Szenen, und durch die Kämpfe kommt noch eine Ladung Action hinzu. Nach jedem Manga hatte man bisher den Eindruck, richtig viel erlebt zu haben und das in einem angenehmen Erzähltempo.

Gelegentlich sorgt dieser Manga jedoch für Verwirrung. Die Sonderregelung, dass es beim Erfrieren zu Problemen bei der Wiederbelebung kommt, klingt nicht schlüssig. Yusuke verhält sich außerdem oft sprunghaft, was bisher noch nicht nachvollziehbar ist. Wenn es nach ihm ginge, könnte die Welt einfach untergehen und wenn es anderen schlecht ergeht, ist ihm das ebenfalls gleichgültig. Immer wieder betont er jedoch, dass er seine Freunde beschützen möchte und an jedem Rache ausübt, der ihnen schadet. Es ist durchaus möglich, dass Yusuke einen inneren Konflikt durchlebt, den er möglicherweise selbst noch nicht erkannt hat, doch bisher wirkt sein Verhalten inkonsequent. Vielleicht wird das in einer Fortsetzung noch aufgelöst.

Leseprobe

Fazit: „I’m standing on a million lives 3“ überzeugt durch außergewöhnliche Ideen, Spannung und tiefgehende Charaktere. Manche Tatsachen erscheinen noch etwas verwirrend, doch möglicherweise bringen die folgenden Bände eine Erklärung.

I’m standing on a million lives 3

Manga
Akinari Nao
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-466-4
192 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00

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