von Daniel Pabst
Nikaidos Teufelstraining trägt endlich Früchte. Ihr gelingt es in „Dorohedoro 7“, eine nie dagewesene Menge an Magierauch zu erzeugen. Und ihre Explosion ist meilenweit zu sehen und zu spüren. Kann sie damit die Fehler in ihrer Vergangenheit korrigieren? Dabei wäre große Vorsicht geboten, denn mit großer Macht kommt große Verantwortung. Kai – alias der Boss – und seine Kreuzaugen veranstalten derweil eine Hetzjagd auf alle Magier und haben es auf Nikaido abgesehen. Zudem führt ihn seine Blutspur zu Kaimans ehemaligen Arbeitgeber, dem Pastetenverkäufer Tanba. Um sich einen Eindruck von ihm zu machen, betrachtet man das Coverbild dieses Mangas, denn dieser freundlich dreinschauende Mann ziert diesmal das Coverbild. Ein Pastetenverkäufer gegen den ruchlosen Mörder von En – das kann doch nur einen einseitigen Kampf bedeuten. Oder?
Temporeich geht es weiter auf dem Anwesen von En. Nach dessen Ableben hat das „neue“ Mitglied der En-Familie, Sho, die Leitung übernommen. Dieser ähnelt äußerlich einer Mumie. Mal wieder hat Q-Hayashida die Leserinnen und Leser überrascht, denn Sho ist bisher unbekannt für die Leser gewesen – nicht aber für die Mitgliedern von Ens Organisation. Sho ist mit der Gabe ausgestattet ist, Sachen und Personen unsichtbar machen zu können, weswegen er auch in seiner sichtbaren Version ignoriert wird. Das sorgt für reichlich Irritationen. Darüber hinaus fehlt für Ens Wiedererweckung der persönliche „Teufelstumor“, welcher aus Ens Kopf gestohlen wurde. So löst sich das Rätsel um den verschollenen Kopf aus „Dorohedoro 6“. Um diesen zurückzuerlangen, müssen sie ein Mitglied der Familie auswählen, um es auf eine geheime Infiltrationsmission in das von den Kreuzaugen übernommene Territorium zu entsenden. Auf wen wird die Wahl fallen?
Abermals scheint es so, als ob die Titelfigur Kaiman sich eine Auszeit nimmt. Aber davon weit gefehlt: Doktor Kasukabe stößt auf die Wahrheit rund um Kaiman, den liebenswerten Mann mit dem Echsengesicht. Viele weitere Charaktere erfahren ebenso Teile der Zusammenhänge, welche sie zu neuen Handlungen bewegt. In „Dorohedoro 7“ also gibt es die lang ersehnte Offenbarung um die Identität von Ai Coleman! Wenn das nicht ein Grund für sich ist, sich diesen Band sofort zu besorgen! Großes Spektakel mit grotesken Illustrationen!
Zuletzt noch zum „Countdown“, welcher häufig am Anfang der Kapitel von „Dorohedoro 7“ steht. Dieser zählt im raschen Tempo herunter: Noch 16 Tage, noch 15 Tage… Was nur passiert, wenn dieser „Final Countdown“ die Zahl Null erreicht hat? Erneut meldet sich Chidaruma, der Herrscher über das Magierreich, zu Wort: „So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr.“ So treffend lässt sich „Dorohedoro 7“ auch zusammenfassen.
Leseprobe
Fazit: Q-Hayashida liefert dramatische Erinnerungen, grausame Darstellungen und eine Handlung, die ebenso schockiert wie fesselt. Da bleibt kaum Raum für auflockernden Humor und man sollte aufmerksam lesen, um nichts zu verpassen. Im Unterschied zu vielen anderen Werken ist eines bei „Dorohedoro“ sicher: Nichts lässt sich wirklich vorhersehen – außer vielleicht, dass man jedes Mal gebannt weiterlesen wird!
Dorohedoro 7
Manga
Q-Hayashida
Cross Cult 2022
ISBN: 978-3-96433-572-2
400 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 15,00
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