Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg 06 – Der Leuchtturm am Ende der Welt

Am Ende der letzten Episode verließen wir nicht nur unseren Titelhelden Phileas Fogg, sondern auch Viktor Frankenstein, der sich als neuer Gegenspieler für den Weltenbummler herauskristallisiert hat. „Der Leuchtturm am Ende der Welt“ erzählt ihre Geschichte weiter.

von Jens Krohnen

Die Episode schließt dabei nahtlos an die fünfte Folge an. Ich zitiere an dieser Stelle einmal die Inhaltsangabe des Verlages: „Auf ihrer Reise über die Meere werden Phileas Fogg und seine Gefährten an einem einsam gelegenen Leuchtturm auf einer Insel vor der argentinischen Küste abgesetzt. Schnell wird deutlich, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und dass jemand ein falsches Spiel betreibt. Was haben beispielsweise die unheimlichen Leuchtfeuer unten in der Bucht zu bedeuten? Sind sie das Werk einer berüchtigten Piratenbande? Fogg wird klar, dass er einen harten Kampf ausfechten muss, um das Licht am Ende der Welt zu verteidigen. Es kommt zu einer schicksalhaften Begegnung mit alten und neuen Widersachern, die sich Foggs Tod auf ihre Totenkopf-Fahnen geschrieben haben.“

Man kann dem Autorengespann hinter der Reihe sicherlich nicht mangelnden Abwechslungsreichtum vorwerfen. Nachdem wir in der fünften Episode noch eisige Gefilde gemeinsam mit Phileas Fogg erkunden durften, ist nun also eine einsame Insel vor der argentinischen Küste Schauplatz des Geschehens. Damit wird wieder einmal Bezug auf eine originäre Jules-Vernes-Geschichte genommen, was mir prinzipiell nicht schlecht gefällt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit dieser Episode dennoch nicht wirklich warm geworden bin. Natürlich taucht als alter Antagonist Viktor Frankenstein ein weiteres Mal auf, doch sind seine Beweggründe reichlich abstrus. Auch die Handlungen des Protagonistengespanns um Phileas Fogg zeugt eher von Beherztheit denn reiflicher Überlegung. Und zu guter Letzt entsteht eine „Endschlacht“ in dieser Episode, die weder sonderliche Dramatik entwickelt, noch sonderlich plausibel wirkt.

Zufrieden gestimmt hat mich abermals die technische Umsetzung. Gerade der sehr gut gelungene Soundtrack, eigens für die Hörspielreihe komponiert, weiß mir immer wieder zu gefallen. Und auch die Toneffekte sind glasklar und überlegt eingesetzt. Leider kann das aber nicht über die dünne und oft leicht abstrus wirkende Handlung hinwegtäuschen, die letzten Endes auch nur einen Lückenfüller in der Gesamthandlung darstellt.

Fazit: „Der Leuchtturm am Ende der Welt“ ist eine der schwächeren Episoden aus der Reihe „Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg“. Gerade die oft ins Unplausible abgleitende Handlung und die schlussendlich geringe Relevanz für die Rahmenhandlung der Reihe sorgen dafür, dass auch Fans der Reihe diese Episode schlussendlich überspringen dürfen.

Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg 06 – Der Leuchtturm am Ende der Welt
Hörspiel
WinterZeit AUDIOBOOKS 2016
ISBN: 978-3945624678
1 CD, ca. 66 min., deutsch
Preis: EUR 9,99

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