Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg 05 – Das Geheimnis der Eissphinx

Robur, der Eroberer ist besiegt, aber sein kongenialer Gehilfe Victor Frankenstein ist entkommen. Doch Phileas Fogg muss sich zuvorderst um andere Angelegenheiten kümmern, denn er erhält einen höchst ungewöhnlichen Auftrag.

von Jens Krohnen

Zu Beginn dieser Episode erhält Fogg ein weiteres Mal Besuch. Dieses Mal wendet sich niemand anderes als der Schriftsteller Edgar Allan Poe an den Weltenbummler. Sein Anliegen: Fogg soll in der Antarktis nach Spuren der verschollenen Expedition des Arthur Gordon Pym suchen. Ein weiteres Abenteuer witternd lässt sich der Gentleman nicht lange bitten und schon bald finden sich er, seine getreue Ehefrau Aouda sowie sein Diener Passepartout auf einer gefahrvollen Reise wieder. Denn nicht nur die Unbilden des Wetters machen den Suchenden zu schaffen, sondern bald tönen unheimliche Schreie über das Eis. Bald schon wird sich die grauenvolle Wahrheit über das Schicksal der Pym-Expedition enthüllen.

War in der letzten Episode noch das kolonisierte Indien Schauplatz der Handlung, so wenden sich die Drehbuchautoren Markus Topf und Marc Freund nun eisigeren Gefilden zu. Wie es sich einem waschechten Weltenbummler geziemt, bleibt die Auswahl der Szenerien damit erfreulich abwechslungsreich. Doch auch darüber hinaus weiß das Drehbuch zu gefallen, denn es bietet nicht nur einen spannenden Handlungsbogen, der diese Episode sehr gut trägt, sondern darüber hinaus auch einen guten Brückenschlag zu der Vorgängerepisode und einen entsprechenden Cliffhanger, der Lust auf den Nachfolger macht.

Mein größter Kritikpunkt an dieser Episode ist wohl, dass der Umgang mit Motiven aus anderen Geschichten hier sehr frei interpretiert wird. Es war schon immer eines der Markenzeichen der Reihe, dass andere Figuren und Handlungsstränge aus viktorianischen Geschichten Einzug in die Abenteuer des Phileas Fogg gehalten haben. In dieser Episode muss man aber schon sehr großzügig sein Wissen um die Originalgeschichten ausblenden, um die Handlungen der einzelnen Charaktere nachzuvollziehen. Das muss nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, immerhin wird so eine neue, spannende Geschichte kreiert. Allerdings hätte ich mir an mancher Stelle mehr Werktreue gewünscht.

Ein weiteres Mal sehr gut gelungen ist die technische Umsetzung. Ich werde nicht müde, den bombastischen Soundtrack der Reihe zu loben. Die Toneffekte, mit denen die widrigen Bedingungen in der Antarktis dargestellt werden sind gut gelungen und sorgsam gewählt. Und auch die Sprechleistung des Ensembles weiß ein weiteres Mal zu gefallen, auch, wenn ich mit Sascha Draeger in der Titelrolle nach wie vor nicht warm werde.

Fazit: „Das Geheimnis der Eissphinx“ ist eine gelungene Fortsetzung der offenen Handlungsstränge aus „Der Elefant aus Stahl“ und macht Lust auf mehr. Damit macht diese Episode für den Fan der Reihe vieles richtig, eignet sich aber kaum noch für Gelegenheitshörer.

Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg 05 – Das Geheimnis der Eissphinx
Hörspiel
Markus Topf, Marc Freund
WinterZeit AUDIOBOOKS 2016
ASIN: 3945624665
1 CD, ca. 68 min., deutsch
Preis: EUR 9,95

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