Die Spieler übernehmen die Rolle dieser Jugendlichen aus dem Dorf, wobei es, wie für „Pathfinder“ üblich, vorgefertigte Charaktere gibt oder die Spieler eigene generieren können. Handlungsort ist Kassen, ein kleines isoliertes Dorf in Nirmathas, östlich von Varisia.

Bei „Die Krypta der ewigen Flamme“ handelt es sich um ein Einstiegsabenteuer im wahrsten Sinne des Wortes. Als das englische Original 2009 erschien, war es das erste Abenteuer von Paizo, das auf den neuen Regeln des „Pathfinder“-Systems beruhte, wobei es aber noch kompatibel mit den Regeln von „D&D 3.5“ war und ist. Wenn man das Abenteuer liest, kann man das auch noch in der deutschen Version erkennen, da es immer wieder Blöcke gibt, in den die Regeln erläutert werden, die sich von denen des „D&D 3.5“-Systems unterscheiden. Geschrieben wurde das Abenteuer von Jason Bulmahn, dem Lead-Designer bei Paizo, und es ist ein Dungeon-Crawler wie er im Buche steht.

Die jugendlichen Charaktere bekommen vom Dorfbürgermeister die Ehre, die alljährliche Queste zur Ewigen Flamme zu bestreiten, bei der sie aus der Krypta des Dorfgründers ein Teil der magischen Flamme zurück zur Siedlung bringen müssen. Eigentlich ein ungefährliches Unterfangen, das als Initiationsritus für die Jugendlichen durchgeführt wird. Was jedoch keiner weiß: In der Krypta ist etwas vorgefallen, das das Ganze zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer für die Spieler macht.

Sobald die Charaktere das Dorf verlassen haben, ist erst einmal Schluss mit Interaktionen mit NSCs für die Spieler. Sie müssen in die Krypta vordringen, die aus zwei Ebenen besteht, und müssen sich durch die einzelnen Räume kämpfen. Entweder stellen sich ihnen Monster entgegen (zumeist Untote, was ja auch zu einer Krypta passt) oder sie müssen Fallen ausweichen und Rätsel lösen, um lebend wieder mit dem gesuchten Feuer herauszukommen. Während ihrer Reise treffen sie dabei auf Hinweise, dass irgendetwas passiert sein muss und mit dem Ende des Abenteuers können sie dann auch erfahren was. Dies ist jedoch ein Cliffhanger der auf das nächste Abenteuer vorbereitet. Es handelt sich bei diesem Abenteuer nämlich um den ersten Teil einer Minikampagne, die aus drei Abenteuern besteht. Folgen würde das Abenteuer „Die Masken des Lebenden Gottes“. Man kann den Cliffhanger jedoch ohne Probleme weglassen und hat dann ein in sich abgeschlossenes Abenteuer.

Das 32 Seiten dünne Heftchen ist wirklich sehr schön aufgemacht. In Vollfarbe mit stimmigen Illustrationen bedarf das Abenteuer für den Meister sehr wenig Vorbereitungszeit. Das Ganze läuft sehr linear ab und man könnte schon fast beim Lesen des Abenteuers mit dem Leiten beginnen. Für die Spieler ist das Ganze jedoch nicht ganz so leicht. Es erfordert jetzt zwar nicht sonderlich viel Gehirnschmalz, um sich durch die Fallen und Rätsel zu manövrieren, aber wenn man sich jeder Herausforderung stellt und bei manchen Monstern nicht die passenden Klassen in der Gruppe hat, kann man schnell den gerade erstellten Charakter verlieren.

Fazit: „Die Krypta der ewigen Flamme“ ist als ein Einstiegsabenteuer für eine neue „Pathfinder“-Runde wirklich zu empfehlen, wenn man denn auf Dungeon-Crawler steht. Abwechslungsreich können hier Spieler, die zum ersten Mal das System ausprobieren, die verschiedenen Facetten des „Pathfinder“-Regelwerks erlernen, müssen aber dennoch dabei aufpassen, was sie machen, da ein blindes Voranstürmen durch die Katakomben wohl mit dem Tod der meisten Spieler enden dürfte.