Der Herr der Ringe – Gemeinsam zum Schicksalsberg

Erlebt die gefährliche Reise des Hobbits Frodo, der den „Einen Ring“ im Schicksalsberg vernichten muss. Begleitet wird er von seinen Gefährten, die ihn vor den Gefahren auf dem Weg beschützen. (Boxtext) Versucht allein oder gemeinsam mit Freunden, in diesem familienfreundlichen Spiel den Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu versenken.

von Nick

Dieses Spiel ist schnell aufgebaut und auch schnell und unkompliziert gespielt. Zuerst werden aus den Begegnungskarten verschiedene Stapel (nach Schauplätzen) gebildet und diese gemischt. Der Pappaufsteller des Hexenkönigs wird auf sein Feld in Morgul gestellt, genauso der Häuptling der Uruk-Hais nach Isengart. Die Würfel und die Spielerklärungskarte werden bereit gelegt, ebenso die Würfeltafel. Die Marker des Rings, Baumbart und Gandalf werden neben das Spielfeld gelegt, nur der Ring wird auf das Startfeld der Zuversichtsleiste gelegt. Jetzt werden sechs Karten des Etappenziels (der nächste große Punkt auf dem Spielbrett) an den Spielfeldrand gelegt. Dabei werden die erste und die letzte Karte verdeckt gelegt. Eine Karte wandert immer zurück in die Box (ein etwas magerer Wiederspielwert). Die Gandalf-Karten werden gemischt und eine zufällige wird den Spielern zugeteilt. Ebenso bekommen die Spieler eine Freundeskarte („Boromir“). Die Pappaufsteller der Gefährten werden alle nach Bruchtal gestellt und los geht’s.

Das Spiel wird im Uhrzeigersinn gespielt. Dabei nimmt sich jeder Spieler die zwei schwarzen Würfel und zwei beliebige, farbige Würfel, die die Gefährten repräsentieren (rot etwa ist Gimli, grün Legolas). Hier kommt nun die Würfeltafel ins Spiel, die ein Buch mit zwei Seiten aufzeigt, mit jeweils zwei Feldern für Würfel. Nachdem gewürfelt wurde, muss einer der schwarzen Würfel auf das erste Feld der Würfeltafel gelegt werden, ebenso einer der farbigen Würfel auf das nächste Feld. Dann werden der übrige schwarze, farbige und ein zusätzlicher farbiger Würfel nochmals geworfen. Der schwarze Würfel landet jetzt auf dem dritten Feld der Würfeltafel und einer der farbigen Würfel wird auf das vierte Feld gelegt.


Nun wird jede Seite der Würfeltafel abgehandelt, immer beginnend mit dem schwarzen Würfel. Dieser Würfel zeigt auf, welche Ereigniskarte die Spieler auf der Etappe auslösen (Nazgul, Uruk-Hai, Orkattacken, usw).
Der farbige Würfel bestimmt, welche Gefährten auf dem Spielbrett – einer stilisierten Mittelerde-Karte mit Laufroute von Bruchtal bis zum Schicksalsberg – weiterbewegt werden. Hierbei gilt, dass jeder Gefährte, der sich vor dem Ringträger auf dem Spielbrett befindet, diesen auch im Kampf unterstützen kann. Dann wird die zweite Seite der Würfeltafel genauso abgehandelt. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.

Die Spieler entscheiden gemeinsam, welcher Würfelwurf am besten auf die Tafel gelegt wird. Auf dem Spielbrett befinden sich Felder, auf denen der Ringträger Zuversicht verliert (der Ringmarker rutscht auf der Zuversichtsleiste nach unten; geht er über das letzte Feld heraus, ist das Spiel verloren) oder auf denen ein Nazgul abgebildet ist (dann wird ein Nazgul nach Morgul gestellt; sind alle neun Nazgul dort, ist das Spiel ebenfalls vorbei). Steht allerdings bereits ein Gefährte auf einem dieser Felder, wird es nicht nochmal ausgelöst.
 

Die Ereignisse, die durch die schwarzen Würfel ausgelöst werden, müssen nicht immer schlecht sein, manchmal befindet sich auf dem Feld am Spielfeldrand mit der entsprechenden Augenzahl auch eine sogenannte Freundeskarte. Diese Karten dürfen die Spieler zu sich nehmen. Sie können in bestimmten Situationen gespielt werden und bieten immer einen guten Bonus für die Spieler.

Sollte eine der Ereigniskarten einen Kampf verlangen, wird der Kampfwürfel geworfen. Dabei gilt die Farbe jedes Gefährten, der sich auf dem Spielbrett vor dem Ringträger befindet, als Erfolg. Sollte Gandalfs Zeichen geworfen werden, gilt es nur als Erfolg, wenn man eine Gandalf-Karte ablegt. Das Symbol Saurons gilt dabei immer als Misserfolg.

Die Etappenziele auf der Karte (Helms Klamm, Gondor etc.) haben noch ein paar Besonderheiten. Sobald der Ringträger ein Etappenziel erreicht hat, werden die übrigen Ereigniskarten entfernt und die Karten des nächsten Etappenziels ausgelegt. Weiterhin gilt, dass für jeden Gefährten, der ein Etappenziel mit genauer Würfelzahl erreicht, die Zuversicht des Ringträgers um 1 steigt. Erreicht der Ringträger das Etappenziel genau, erhält er eine Gandalf-Karte.

So wird Runde um Runde gespielt, bis der Ringträger Morgul erreicht. Ab dann wird nur noch reihum 1 schwarzer Würfel geworfen, bis der Ringträger das letzte Feld des Schicksalsberges erreicht und den Ring zerstört … oder auf dem Weg die Zuversicht verliert.

Fazit: Zuerst sei gesagt, dass das Design der Karten und des Spielfelds hübsch sind und Flair haben. Die Spielregeln sind leicht und verständlich und eine Spielpartie mit der Familie ist schnell vorbei. Aber … die Luft ist schnell raus. Hat man das Spiel zwei- bis dreimal gespielt, hat man eigentlich alles gesehen. Insgesamt gibt es auch keinen nennenswerten Schwierigkeitsgrad. Hat man das Spielbrett im Auge und kann bis 6 zählen, sehe ich nicht wirklich, wie man eine Partie verliert. Das ist eventuell familienfreundlich, aber etwas langweilig. Es gibt viele „Herr der Ringe“-Alternativen, die vielleicht von den Regeln etwas komplexer sind, aber auf lange Sicht ein erfüllteres Spielerlebnis bieten. Für den spontanen Familienspielabend mit Kindern okay, mehr aber auch nicht.

Der Herr der Ringe – Gemeinsam zum Schicksalsberg
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Michael Rieneck
Kosmos 2023
EAN: 4002051682804
Sprache: Deutsch
Preis: 36,99 EUR

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