Buffy – the Vampire Slayer 9: Vergiss mein nicht

„Operation Jägerinnenversum“, so lautet der Plan im finalen Band der Reboot-Comic-Reihe von Buffy und ihren Freundinnen. In „Vergiss mein nicht“ erwarten euch 228 Seiten; ein Comic-Doppelband. Noch ein letztes Mal versammeln sich die Teenagerinnen, um mit der Kraft der Freundschaft die Welt(en) zu retten. Let’s slay!

von Daniel Pabst

Der Abschluss der Reboot-Comic-Reihe von „Buffy the Vampire Slayer“ stammt aus der Feder von Jeremy Lambert. Die Zeichnerinnen sind Marianna Ignazzi, Valentina Pinti und Claudia Balboni. Die Farben steuern Raúl Angulo und Mattia Iacono bei. Erschienen ist dieser Comic bei Panini Comics. Was darf man hoffen?

Gleich zu Beginn der 228 Seiten wird deutlich, dass es in diesem Band weitaus brutaler zugehen wird als zuvor. An einer Bushaltestelle nimmt eine Gestalt mit langen Haaren und wehendem Umhang Platz. Dort sitzt bereits ein alter Mann, der gerade vom Seniorentreff kommt und sich auf die Gesellschaft freut. Die Freue allerdings ist nur von kurzer Dauer. Wie auch hätte er ahnen können, dass er zum „Mitternachtssnack“ werden würde.

Buffy und ihre Crew aus Sunnydale planen währenddessen, wie sie den Untergang der Welt aufhalten können. Wie gut, dass Willows Kräfte immer stärker geworden sind. Denn so erschafft sie Portale, durch die ihre Freundinnen in jedes verfügbare Paralleluniversum reisen können. Und so touren die Freundinnen durch die Universen, finden ihre Doppelgängerinnen und versammeln sich für den alles entscheidenden Kampf! Da heißt es für die Lesenden: Buffy meets Buffy meets Buffy meets Buffy …
 
Was wie eine Dauerschleife klingt, ist durchaus actionreich und – mein Gott – wird auf den Seiten viel gekämpft! Vorbei sind die süßen Tage, Romanzen und das Highschool-Leben. Selbst die „Pyjamaparty“ wird zum Alibi, um Buffys Mutter in Sicherheit zu wähnen. Bis auf wenige Textzeilen ist das Liebesleben in „Buffy – the Vampire Slayer 9: Vergiss mein nicht“ wie „eingefroren“.

Der Zeichenstil ist angenehm. Die Farben passen gut. Wer jedoch auf der Suche nach Details in den Panels ist, der findet hier wenige. Was auffällig ist, ist dass sich die Zeichnerinnen diesmal deutlich stärker von der TV-Serie haben leiten lassen. Besonders bei der Jägerin Faith hat man den Eindruck, dass sie bei den Zeichnerinnen – und auch bei Jeremy Lambert – die Lieblingsfigur aus dem „Buffy“-Universum zu sein scheint.

Nach dem Lesen erwartet euch wie gewohnt eine große Cover-Galerie – dieses Mal mit 22 Seiten. Sehr schön sind die 7 Illustrationen von Frany (auch das Titel-Cover stammt von Frany). Zum Abschluss gibt es daran folgend 10 Seiten, die darstellen, wie aus dem Skript von Jeremy Lambert eine Comic-Seite entstanden ist.

Fazit: Kann es von Buffy jemals „zu viel“ geben? Selbst Buffy wird in diesem Abschlussband nervös, als sie sich im Angesicht ihrer Doppelgängerinnen wiedererkennt. Bedauerlich ist, dass Jeremy Lambert die persönliche Entwicklung der Teenagerinnen aufgegeben hat. Auch wurden nicht alle Handlungsstränge zu ihrem Ende geführt und so mancher Charakter ist spurlos verschwunden. Den echten „Buffy“-Charme gibt es also allein in der TV-Serie von Joss Whedon. Wer bis hierhin gelesen hat und die TV-Serie nicht kennt, für den lautet die abschließende Empfehlung daher: besser „Buffy“ streamen!
 
Buffy – the Vampire Slayer 9: Vergiss mein nicht
Comic
Joss Whedon, Jeremy Lambert, Marianna Ignazzi, Valentina Pinti u.a.
Panini Comics 2023
ISBN: ? 978-3-7416-3140-5
228 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 29,00

bei amazon.de bestellen