von Shadow

„Asylum“ ist nicht ganz das, was man von einem Escape Game erwartet. Diverse PC-Spiele, die Live Escape Games und die Spielserie „EXIT“ von Kosmos haben das Genre geprägt. Das Lösen von abwechslungsreichen, meist anspruchsvollen Rätseln stehen im Mittelpunkt, und in der Regel geschieht dies unter Zeitdruck. Bei „Asylum“ gibt es dagegen nur eine Mechanik, die sich durch das ganze Spiel zieht. Entscheidend ist hierbei ein aufmerksames Auge, Schnelligkeit und das Glück, gleich mit der passenden Karte zu beginnen. Als Spielmaterial stehen Karten zur Verfügung, mit denen man sich das Spielfeld aufbaut und Codes entschlüsselt. Die Spielanleitung bietet zudem noch ergänzendes Material.

Man schlüpft entweder in die Rolle eines Verrückten, der versucht, aus der Irrenanstalt zu fliehen, oder des Wärters, der versucht, genau das zu verhindern. Die psychiatrische Klinik wirkt eher wie ein Gefängnis, weshalb man den Wunsch zur Flucht durchaus nachvollziehen kann.



Es gibt Code-Karten mit Buchstaben, Zahlen oder Symbolen und Karten mit ausgestanzten Löchern. Um voranzukommen, muss man herausfinden, welche die passende Karte ist, indem man diese über die Symbole schiebt, bis man die vorgegebene Zeichenabfolge gefunden hat. Dieses Prinzip bleibt durchgehend gleich.

Die Karten mit den Codes stellen hierbei Räume der psychiatrischen Klinik dar. Etage für Etage arbeitet man sich voran, bis man im Erdgeschoss angelangt ist und fliehen kann. Man kann auch Abkürzungen nehmen, wobei man sich dafür mit einer zufälligen Konsequenz abfinden muss, was sich nicht immer lohnt. Die Raumkarten werden immer zufällig gezogen, wodurch jede Spielrunde etwas anders verläuft. Anders als bei Escape Games üblich, kann „Asylum“ mehrmals gespielt werden.



Man hat 30 Minuten Zeit, um aus der Anstalt zu entkommen, alternativ kann man auch mit zwei Spielgruppen um die Wette fliehen. Es gibt außerdem eine Spielvariante, bei der einer die Rolle des Wärters übernehmen kann. Als Wärter sucht man die passende Zeichenabfolge auf einer eigenen Wärter-Liste.

Hat der Wärter die entsprechende Zeichenabfolge gefunden, darf er die Raumkarten verdrehen oder austauschen und somit den Insassen den Fluchtweg erschweren. Hält der Wärter die Fliehenden lange genug auf, gewinnt er. Es ist spannend, um die Wette zu spielen, doch kann die ständige Sucherei schnell eintönig werden. Problematisch ist außerdem, dass je nach Spieleranzahl Wartezeiten entstehen können. Häufig hat man nur einen Weg, der überprüft werden muss und das kann nur von einem Spieler vorgenommen werden. Die anderen müssen dann warten.



Das Spielprinzip ist einfach und somit durchaus für jüngere Spieler geeignet als auf der Spielschachtel mit 14 angegeben. Die Anleitung ist umständlich, da man für das Erlernen der Regeln unnötig viel Text lesen muss. Ein durchaus humorvoll und stimmungsvoller Text begleitet den Leser durch die Anleitung, jedoch wurde dieser mit der Regelerklärung vermischt, sodass er sich nur schwer überspringen lässt, wenn man sich im Moment nur für die Regeln interessiert.



Die Spielschachtel hinterlässt mit einem Format von 24x24x4cm einen guten Eindruck und dazu ist sie optisch ansprechend gestaltet. Die Spielkarten lassen sich jedoch nur schwer aus der Packung lösen, da man keine Möglichkeit hat, hineinzugreifen.

Fazit: „Asylum“ ist nicht ganz das, was man von einem Escape Game erwartet, da für das Entschlüsseln der Codes immer die gleiche Mechanik verwendet wird. Wer gerne um die Wette sucht, wird allerdings Freude an diesem Spiel haben.

Asylum – Flucht aus der Anstalt (Suchspiel)
Spiel für 1 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Virgile Iscan
Panini 2021
EAN: 4026898004148
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 17,99

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