von Shadow

Mit 2 bis 5 Spielern stürmt man wie gehabt als Werwölfe die Festung der Strigoi. Dort erwartet einen dieses mal jedoch eine weitere Bedrohung: der Cobra King. Der Vampirmeister und sein Lehrling haben drei Jungfrauen entführt, welche rituell geopfert werden sollen, um den Cobra King zu beschwören.

Zunächst hat alles seinen gewohnten Ablauf: Man entscheidet sich für einen der fünf Charakteren des Basisspiels und erhält einen auf seinen Charakter zugeschnitten Kartensatz. Zu Beginn eines Spielzugs entscheidet sich jeder für eine seiner anfangs sechs Aktionskarten und legt diese verdeckt vor sich hin. Hat jeder eine verdeckte Aktionskarte vor sich liegen, werden die darauf angegeben Aktionen reihum durchgeführt.

Sobald man die Phase 3 „Möglicher zusätzlicher Strigoi-Spielzug“ erreicht, kommt eine wesentliche Änderung durch Erweiterung zur Geltung. Es gibt neue zusätzliche Strigoi-Aktionsmarken, die dazu führen, dass sich auch beide auf einmal bewegen können oder das Beschwörungsritual des Cobra Kings sofort voranschreitet. Ziel des Spiels ist nicht mehr die Tötung der Strigoi, sondern die des Cobra Kings, der erst später ins Spiel kommt. Als neuen Teil der Karte kommen zu Beginn zusätzlich drei Türme und drei neue Räume ins Spiel.



Auf den Türmen befindet sich jeweils eine Jungfrau, die gerettet werden kann, bis das Ritual vollzogen ist. Je weniger man rettet, desto stärkere Werte wird der Cobra King nach der Beschwörung haben. Die Beschwörung wird ausgelöst, indem der Cobra King das vierte und somit letzte Feld der Ritualkammer erreicht, was durch verschiedene Effekte im Laufe des Spiels geschehen kann. Verwandeln sich alle Jungfrauen in Sukkuben, bevor das Ritual vollendet ist, löst dies ebenfalls eine Beschwörung des Cobra Kings aus. Die Jungfrauen verwandeln sich, sobald die Strigoi ihre Bewegung zwei mal auf demselben Turm beendet haben. Sobald die Beschwörung vollendet ist, werden der Vampirmeister und sein Lehrling vom Plan genommen und durch den Cobra King und ersetzt. Die Sukkuben nehmen von nun an ebenfalls am Kampf teil.



Am Ende des Zuges bewegen sich von nun an alle neuen Gegner auf einmal, wodurch ihre Aktion berechenbarer wird. Da die Spieler über die exakten Werte ihrer Karte schweigen sollen, bleibt dennoch weiterhin ein Glücksfaktor vorhanden. Es gibt noch weitere Neuheiten, die den Spielablauf beeinflussen, wie Gegner mit dem neuen Schadenstyp „Gift“, der sich nicht mit den üblichen Heilmethoden entfernen lässt. Außerdem gibt es neben den Leitern und Treppen nun Portale, welche für noch mehr Bewegung innerhalb der Festung sorgen, allerdings sind diese nur vom Feind nutzbar. Doch auch der Powerwolf bekommt Verstärkung durch neue Waffen und Aktionskarten, die interessante Spielmechanismen mit sich bringen und außerdem toll illustriert sind, wie das komplette Spielmaterial auch. Daran werden Fans wieder besonders viel Freude haben. Toll ist außerdem, dass ein Stoffbeutel im „Strigoi-Design“ für Aktionsmarker beiliegt.



„Armati Strigoi: Ressurrection“ überzeugt erneut durch einen hohen strategischen Anspruch, welcher durch einen angenehmen Glücksfaktor wiederum etwas aufgelockert wird. Außerdem wird das Spiel dadurch spannender und abwechslungsreicher, was zu einem erhöhten Wiederspielwert führt. Im Gegensatz zum Basisspiel ist „Resurrection“ kniffliger geworden, was einem als erfahrener „Armata Strigoi“-Spieler durchaus entgegenkommt. Die neuen Kartenteile sorgen zudem für neue Interaktionsmöglichkeiten.



Um in den Genuss dieses großartigen Spiels zu kommen, gibt es jedoch zunächst eine Hürde zu überwinden: die Spielanleitung. Wer mit dieser im Basisspiel Schwierigkeiten hatte, wird feststellen, dass es noch ungeschickter geht. Sie liest sich wieder beinahe wie ein Fließtext. Möchte man etwas nachschlagen, muss man meistens einen Großteil der kompletten Anleitung lesen, bis man das Gesuchte zufällig in einem beiläufig erwähnten Nebensatz findet. Fragen zu Sonderfällen bleiben häufig unbeantwortet und selbst so etwas Grundlegendes wie die Siegesbedingung wird nicht eindeutig erklärt. Zunächst widerspricht sich das Spielziel, welches zu Beginn erläutert wird, mit der Erläuterung, die später folgt. Außerdem bleibt unklar, ob es genügt, den Cobra King zu besiegen, oder ob auch die Sukkuben besiegt werden müssen. Zum Glück sind die Regeln insgesamt nicht allzu kompliziert und ist die Spielleitung nicht so umfangreich, wie sie auf dem ersten Blick erscheint, da diese gleich in mehreren Sprachen vorliegt: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Da auf dem Spielmaterial außer den Charakternamen keine Texte verwendet werden, kann dieses für jede Sprache genutzt werden.

Fazit: „Resurrection“ bringt eine neue knifflige Spielvariante mit, wodurch die Spieler vom ersten Zug an eine neue Strategie angehen sollten. Der strategische Anteil und der Glücksfaktor gleichen sich gut aus, was mehrere abwechslungsreiche Spielpartien ermöglicht. Die Illustrationen sind wieder einmal wundervoll – ganz besonders für Fans. Schade ist nur, dass die Spielanleitung noch unglücklicher umgesetzt wurde als schon im Basisspiel.

Armata Strigoi: Resurrection (Erweiterung)
Spiel für 2 bis 5 Spieler ab 14 Jahren
Marco Valtriani, Paolo Vallerga, Zsofia Dankova, Tinuz, Alan D’Amico
Pegasus Spiele 2020
EAN: 4250231727498
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Preis: EUR 34,95

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