A Battle Through History – Das Sabaton-Brettspiel

Nach dem Erfolg des Brettspiels „Armata Strigoi“ der deutschen Power-Metal-Band Powerwolf, folgt bei Pegasus nun ein Spiel von den Schweden Sabaton. Selbstverständlich geht es hier, wie auch bei ihren Songs, um Schlachten und Kämpfe im historischen Kontext.

von Sabrina

Inhalt


5 Sabaton Miniaturen
4 Quadranten für das Spielbrett
1 Scheibe Getriebe der Geschichte
108 Einheitenkarten
2 Spezialwürfel
12 Zeitreiseplättchen
32 Reliktkarten
8 Schadensmarker
20 Tapferkeitsmedaillen
20 Verbindungsmarker
1 Rundenleiste
8 Waffenehremarker
1 Hauptquartiermarker
20 Kriegsmarker
5 Angreifertableaus
1 Verteidigertableau
1 Anleitung (DE, EN, IT, FR, ES)

Zum Spiel

Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle eines zeitreisenden Erzählers (Sabaton genannt). Dazu wählen sie sich zu Beginn jeder Partie ihren Lieblingscharakter der Heavy-Metal-Band Sabaton aus. Diese werden verkörpert durch detaillierte Miniaturen der fünf Musiker. Mit ihm begeben sie sich, an der Seite von legendären Helden, durch die Geschichte von historischen Schlachten. „A Battle Through History“ ist ein Brettspiel mit den Mechanismen Deckbuilding und Kampfmanagement. Es ist für 2 bis 5 Spieler und wird, je nach gewünschter Spiellänge, über 6 bis 8 Runden gespielt. Ziel ist es, über neu rekrutierte Soldaten und Relikte, also gewonnene Schlachten, die meisten Siegpunkte zu sammeln.



Ablauf

Zu Beginn besitzt jeder Sabaton 8 Grundeinheiten im eigenen Kartendeck. Zudem liegen 12 Einheiten (Bogenschützen, Panzer, Flugzeuge …) offen auf dem Spielbrett, 3 je Epoche, mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Jeder Spielzug besteht aus drei Phasen, die alle ausgeführt werden müssen und hier in den Grundzügen dargestellt werden.

PHASE 1: ZEITREISE

1.a Das Getriebe der Geschichte aktivieren
Durch das Einschieben der Zeitreiseplättchen dreht sich das Getriebe der Geschichte und bestimmt damit alle
Möglichkeiten und Aktionen, die dir zur Verfügung stehen,

1.b Kampfvorbereitungen treffen
Erstens bekommt man durch diesen Drehmechanismus angezeigt, welchen Vorteil (Kriegsmarker) man sich, in Form eines Plättchens, nehmen kann. Die auf dem Getriebe der Geschichte durch die Pfeile auf dem Spielbrett angezeigte Aktion kann ebenfalls ausgeführt werden (Karten nachziehen, Karte entsorgen ...).

1.c Zeitsprung ausführen
Jedes Zeitreiseplättchen zeigt 2 Epochen, in die gesprungen werden kann. Der Sabaton wird in den Bereich (Epoche) gesetzt, in dem ich Gegner zum Kampf herausfordern möchte. Das können Einheiten auf dem Spielbrett sein oder ein generischer Mitspielende, der sich in derselben Epoche aufhält.



PHASE 2: KAMPF

Auf den Karten gibt es jeweils Einheitenwerte für drei verschiedene Kampflinien (Fern-, Normal- und Nahkampf), die nacheinander abgehandelt werden. Zusätzliche Würfel bringen einen Glückseffekt hinzu. Zudem besitzen einige Karten diverse Vorteile, die im Kampf eingesetzt werden.

PHASE 3: ERHOLUNG
Nach dem Kampf kommt die Phase der Erholung. Besiegte, gegnerische Einheiten, wandern in den eigenen Abwurfstapel und als weitere Belohnung gibt es eine Reliktkarte, die am Ende zusätzliche Siegpunkte wert ist. Wurde ein anderer Sabaton besiegt, stiehlt der Sieger diesem ein Relikt und eine Tapferkeitsmedaille. Auch diese sind am Ende Punkte wert ist. Eigene, egal ob besiegte oder überlebende Einheiten wandern auf den eignen Ablagestapel und gehen somit nicht verloren. Durch das „Besiegen“ generischer Einheiten wird das eigene Kartendeck somit aufgewertet.

Wertung: Siegpunkte gibt es für Eliteeinheiten und Helden, Relikte, Tapferkeitsmedaillen und Waffenehremarker.



Als großer Sabaton- und Undaunted-Fan habe ich mich riesig auf das Spiel gefreut und sogleich mit dem ersten Spiel losgelegt. Beziehungsweise wir haben es versucht. Die Anleitung ist leider nicht besonders intuitiv geschrieben und es tauchten immer wieder Verständnisfragen auf. Auch im dritten Spiel, in neuer Besetzung, gab es weiterhin Unklarheiten, die dann aber langsam geklärt werden konnten.

Nun gut. Das Spiel ist sehr gefällig. Eigentlich hat man nichts zu verlieren, man kann fast nur gewinnen. Die Grafik und Spielmechanik sind durchaus ansprechend. Taktisches Geschick ist erforderlich. Trotzdem wollen mir einige Mechanismen immer noch nicht ganz einleuchten. Warum zum Beispiel in den Fernkampf ziehen, wenn sowohl die eignen als auch die gegnerischen Einheiten überhaupt keine Fernkampfstärke besitzen? Warum können Armeen über Epochen hinaus (mit sogenannten Schilden) gemeinsam kämpfen, obwohl über 1000 Jahre dazwischen liegen? Warum gehen eigene Einheiten nicht verloren, wenn sie den Kampf verloren haben? Außerdem kann einem das Würfelpech die tollste Planung über den Haufen werfen, da ja alle Kampflinien abgearbeitet werden MÜSSEN. Bei vielen Mitspielenden und Grüblern ist eine lange Downtime kaum zu vermeiden. Zumeist wartet man vor sich hin und kann durch den Spielmechanismus leider nichts vorplanen.



Positiv erwähnen möchte ich das beigefügte Historical Booklet, welches sehr informativ ist. Leider allerdings nur auf Englisch. Auch bin ich ein Fan von variablen Spiellängen.

Fazit: Für wen ist „A Battle Through History“ nun geeignet? Sabaton-Fans werden zumindest an der Grafik und dem Wiedererkennungswert der Lieder in den Karten eine Freude haben. Allerdings werden Wenig-Spieler*innen wahrscheinlich schon ihre Mühe beim Studieren und Umsetzen der Anleitung haben. Für mich als Wargame- und Deckbuilding-Fan gibt es andere, besser gelungene Alternativen. So bleibt mir als Empfehlung nur: Ausprobieren und selber eine Meinung bilden. Ein paar Fans wird das Spiel mit Sicherheit finden.

A Battle Through History – Das Sabaton-Brettspiel
Brettspiel für 2 bis 5 Spieler*innen ab 14 Jahren
Erik Burigo, Marco Valtriani, Pär Sundsröm
Pegasus Spiele 2021
EAN: 4250231730702
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Preis: 49,99 EUR

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