Treelings

Der Höhepunkt des Treelings-Fests ist gekommen. Heute Nacht werden erneut die Glühwürmchenschwärme am Himmel mit den Sternen verschmelzen. Aber nur, wer die höchsten Plattformen in den Bäumen errichtet hat, erntet zu Ende den größten Ruhm.

von Oliver Clemens

In dem Kartenspiel „Treelings“ versuchen zwei bis fünf Spieler ab acht Jahren in ihren Stadtvierteln möglichst hohe Bäume wachsen zu lassen. Dabei entstehen bis zu sechs unterschiedliche Kartenreihen in der eigenen Auslage. Spieler sollten aber nicht nur die eigenen Bäume immer im Blick haben, sondern auch nach links und rechts schauen. Die äußersten Baumprojekte der direkt benachbarten Spieler entscheiden nämlich mit, ob die eigenen Bäume bei der Wertung mitzählen.
 
Eine Partie „Treelings“ wird vom Startspieler aus reihum im Uhrzeigersinn gespielt. Die Tischmitte bildet den sogenannten Marktplatz. Dort liegt eine Auswahl an offenen Karten, aus denen die Spieler in ihrem Zug Baumkarten auswählen können. Diese kommen dann in die eigene Auslage. Dabei werden Karten gleicher Farben überlappend zu einem Turm gelegt – der Baum wächst. Jede Farbe darf dabei jedoch nur einmal in dem eigenen Stadtviertel vorkommen und auch nicht mehr verschoben werden. Das Spiel endet, wenn die zu Spielbeginn in den Nachziehstapel eingemischte Glühwürmchenkarte aufgedeckt wurde. Im Anschluss folgt die Wertung für alle Mitspieler. Punkte für einen Baum gibt es aber nur dann, wenn dieser mindestens so hoch ist, wie die beiden direkt angrenzenden Bäume. Das gilt sowohl für die eigene Auslage als auch für die Auslage der Spieler rechts und links davon. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Eine Runde „Treelings“ dauert nur selten länger als 20 Minuten und eignet sich auch deswegen als Familienspiel für mehrere Generationen.



Der Umfang des Spiels besteht aus zwei Regelheftchen und insgesamt 120 Spielkarten. Diese unterscheiden sich in 108 Zunftkarten in sechs verschiedenen Farben, einer Startspielerkarte, einer Glühwürmchenfest-Karte, fünf Übersichtskarten und fünf sogenannte Glückwunschkarten. Letztere haben zwar keine Funktion für das Spiel, dürfen aber nach Wunsch des Autors als Trophäe genutzt oder verschenkt werden – eher unkonventionell, aber stimmig. Die Illustration der Karten ist farbenfroh und phantasievoll in ein dunkles Farbschema gefasst. Die sechs verschiedenfarbigen Zunftkarten sind unterschiedlich gestaltet und absolute Hingucker, ebenso der Rest des Kartensets. Das Material ist von guter Qualität. Die Spielregeln von „Treelings“ liegen dem Spiel in Deutsch und Englisch bei und sind in beiden Sprachen durchweg gut verständlich. Passende Beispielbilder verdeutlichen die wichtigsten Regeln anschaulich. Alles zusammen findet in der handlichen Box seinen Platz.



Fazit: „Treelings“ ist ein Kartenspiel mit einfachen Regeln, das besonders für Familien attraktiv ist. Das Spiel verfügt nur über wenige Regeln, die sind rasch erklärt und neue Spieler finden sich schnell im Spiel zurecht. Eine Partie verläuft zügig, lästige Wartezeit gibt es kaum. Ebenfalls kommt „Treelings“ mit wenig Platz auf dem Tisch zurecht. Alles in allem genug Gründe, gleich eine zweite Runde dranzuhängen. Dabei gewinnt das Spiel an Reiz, wenn mindestens drei Spieler um die höchsten Bäume wetteifern.   

Treelings
Kartenspiel für 2-5 Spieler ab 8 Jahren
Paul Schulz
Pegasus Spiele/Edition Spielwiese 2020
EAN: 4250231727054
Sprache: Deutsch und Englisch
Preis: EUR 9,95

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