The Lovecraft Anthology: Volume 2

Wie der Name der Anthologie schon verrät, handelt es sich dabei um illustrierte Adaptionen von Storys des Autors unheimlich-fantastischer Geschichten, H. P. Lovecraft. Der Band setzt „Volume 1“ fort und hat als Ausgangsbasis kürzere Horror-Geschichten von Lovecraft, die als abgeschlossene Kurzgeschichten-Comics umgesetzt wurden. Man darf auf Abwechslung bei den neun Geschichten hoffen!

von Markus Kolbeck

Das Farb-Softcover ist erstmals 2012 bei SelfMadeHero (London, GB) auf Englisch erschienen und liegt aktuell in einer Druckauflage von 2015 vor. Die Anthologie umfasst 120 Seiten (ohne Seitennummerierung) und kostet knapp 20 Dollar. Herausgeber (wie schon bei „Volume 1“) ist Dan Lockwood, ein Liebhaber des Werks von Lovecraft. Er hat auch eine der Kurzgeschichten selbst adaptiert. Insgesamt gibt es neun Autoren für die Adaptionen und neun Illustratoren. Mehr als 20 Euro sollte man nicht dafür bezahlen und im Zweifelsfall lieber warten, bis die Comic-Sammlung günstiger angeboten wird. Die Anthologie lässt sich in rund zwei Stunden durchlesen.

Inhalt

Die Titel der neun Kurzgeschichten-Comics sind:

1. „Pickman's Model“
2. „The Temple“
3. „From Beyond“
4. „He“
5. „The Hound“
6. „The Nameless City“
7. „The Picture in the House“
8. „The Festival“
9. „The Statement of Randolph Carter“

Die Comics handeln von der Mischung von Kunst und Grusel, einem havarierten U-Boot, unheimlichen Visionen, einem spirituellen Amulett, einer untergegangenen Stadt, Kannibalismus, einem schrecklichen Erbe und einer verhängnisvollen Entdeckung. Mehr soll hier nicht verraten werden, um die Spannung nicht zu mindern.

Es gibt noch Informationen zu H. P. Lovecraft, den Autoren und Illustratoren sowie ein Vorwort von Robert M. Price.

Kritik

Die Zeichnungen sind handwerklich sehr solide! Normalerweise sind sie farbig, aber es gibt Ausnahmen davon. In „The Hound“ sind die Illustrationen zweifarbig gehalten. Manche Darstellungen sind auch erstaunlich realistisch gezeichnet, wie beispielsweise in „The Nameless City“. Wie schon der Vorgängerband ist auch dieser hier sehr abwechslungsreich in der Wahl der Geschichten und der künstlerischen Gestaltung. Langeweile kommt da nicht auf! Die Comics sind als Kurzgeschichten ein netter Happen für zwischendurch, lassen sich wahlweise Story für Story lesen oder auch in einem Rutsch. Sie sind meist bunt, spannend und fesselnd! Für den Neuleser gibt es auch die eine oder andere Überraschung.

Viel Grusel hat sich bei mir aber nicht eingestellt, vielleicht weil ich die Originalgeschichten von Lovecraft bereits kenne. Es muss auch gesagt werden, dass diese Originale nicht alle zu den besten des Autors gehören, sodass auch die Adaptionen kaum besser sein können. „The Temple“ und „The Festival“ etwa schwächeln meiner Meinung nach etwas, dafür sind „Pickman's Model“, „The Hound“ und „The Statement of Randolph Carter“ umso besser und auch bekannt für ihre Originalität.

Fazit: Auch bei „The Lovecraft Anthology: Volume 2“ liegt die Stärke bei der Abwechslung, die die Geschichten bieten (wie schon bei „Volume 1“). Trotz einiger guter Comics, ist der Band nicht ganz so gut wie der Vorgängerband! Man bekommt aber doch einiges an Spannung und Abwechslung geboten, sodass ich ihn – von den Schwächen in obiger Kritik eingeschränkt – empfehlen kann!

The Lovecraft Anthology: Volume 2
Horror-Comic-Anthologie
Dan Lockwood (Hrsg.)
SelfMadeHero 2012
ISBN: 978-1-906838-43-0
120 S., Softcover, englisch
Preis: GBP 14,99

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