von Sabrina
Jahrelang hat die Menschheit die Erde ausgebeutet, bis im Jahre 2123 fast nur noch verbrannte Erde übrig ist.
Während die meisten Menschen auf den Arboren, den riesigen Bäumen der Zukunft, leben, gründen die ersten Menschen das Dorf Foriro im Tal von Suna Valo. Nicht auf einem Arbor, sondern auf dem Boden der Erde. Gesegnet durch einen lebenspendenden Fluss und die Möglichkeit, wieder Getreide anzubauen, sehen die Menschen hoffnungsvoll in die Zukunft. Leben in einer besseren Welt ohne Sünden, die die vergangenen Generationen an der Natur verübt haben. Hinterlassenschaften der alten Welt finden sich überall. Einige Gegenstände lassen sich wiederverwerten, aber vieles birgt auch Gefahren. Diesen müssen sich auch unsere Protagonisten im zweiten Teil der Reihe stellen.
Aus den Resten der alten Zivilisation haben die Menschen Roboter, sogenannte Bots, gebaut. Angetrieben durch „grüne Energie“ sind sie zu zuverlässigen Helfenden geworden. Doch plötzlich fängt Lassias Roboter an, Probleme zu machen und zur Gefahr zu werden. Auch andere Bots werden befallen. Niemand weiß, wo das Problem liegt. Zum Glück haben die Menschen gelernt, einander zu unterstützen, und Hilfe naht. Doch nicht nur diese Gefahr muss gebannt werden. Dem jungen Dorfleben droht ein weiteres Problem. Ein Problem, welches Lassia und ihre Gefährten nicht selbst verursacht hat. Sie sind ein Übel der Vergangenheit. Schließlich ziehen auch noch dunkle Wolken auf, die die lebenswichtige Ernte zu zerstören drohen.
Wird die Gemeinschaft in der Lage sein, das Dorf zu retten, oder wird sie an den Herausforderungen zerbrechen?
Während die „Planta Nubo“-Anthologie aus unabhängigen Kurzgeschichten von 20 Autor*innen bestand, handelt es sich bei „Suna Valo“ um eine zusammenhängende Geschichte. Unterteilt in drei Kapitel, jeweils verfasst von den Autor*innen Andi Bottlinger, Laura Dümpelfeld und Claudia Hornung, lernen wir Lassia und ihre Gemeinschaft kennen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven der unterschiedlichen Protagonisten erzählt. Die Übergänge sind wunderbar ineinander verwoben. Ich konnte den unterschiedlichen Protagonisten sehr gut folgen, und der Text war flüssig und unkompliziert geschrieben. So war das Buch (zu) schnell verschlungen.
Ich war erstaunt, dass hier drei Autor*innen an einem Buch geschrieben haben und dadurch eine durchgängige Geschichte in drei Kapiteln entstanden ist. Aber ich muss sagen, hätte ich es nicht gewusst, ich hätte dies nicht wirklich herausgelesen. Die Autor*innen haben klasse Arbeit geleistet.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch noch als ich erahnen konnte, was die Hintergründe sind. Man darf keinen Thriller erwarten, der bis zum Schluss höchste Spannung bringt. Aber das wollen „Suna Valo“ und „Planta Nubo“ sicher auch nicht. Es geht vielmehr auch um die Auseinandersetzung mit dem, wie wir zukünftig leben wollen. Was passieren kann, wenn wir nicht gut auf unseren Planeten und deren Bewohner*innen und alles, was auf ihr lebt, achten.
Über das Kennerspiel „Suna Valo“ werden wir beim Ringboten im Februar berichten.
Fazit: „Suna Valo“ ist ein eigenständiger Roman, sodass das Lesen von „Planta Nubo“ vorab nicht erforderlich ist. Ich empfehle es trotzdem. Nicht nur, weil ich beide Teile sehr gelungen finde, sondern weil man sich dann besser in „Suna Valo“ und deren Hintergrund einfinden kann. Sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene ein interessanter Einblick in das relative junge Solarpunk-Genre. Ich bin einfach begeistert und werde mir die Anthologie nochmal schnappen und ein zweites Mal lesen. Hoffentlich kommen noch weitere Teile raus. Gerne wieder in Kombination mit einem Brettspiel. :-)
Suna Valo
Science-Fiction-Roman
Andi Bottlinger, Laura Dümpelfeld, Claudia Hornung
?Calderan 2024
ISBN: 978-3-986000-28-8
203 S., Hardcover, deutsch
Preis: 14,90 EUR
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