von Dennis Bisenius

„Star Wars Legion“ ist eine der zahlreichen Publikationen aus dem Hause Fantasy Flight Games, die im „Star Wars“-Universum beheimatet sind. Angefangen hat „Star Wars Legion“ mit dem Kampf der Rebellen gehen das Imperium. Luke Skywalker stellte in einer „Starterbox“ Darth Vader. Beide wurden von zwei Kerneinheiten und einer Unterstützungseinheit begleitet. Später kam eine zweite „Starterbox“ raus, die den Kampf der Klonkrieger gegen die Separatisten thematisierte. Zu allen vier Fraktionen kamen eine Vielzahl an Erweiterungen raus, die dem Spiel immer mehr Optionen und taktische Tiefe verliehen.

Kurz nach dem Erscheinen der fünften Fraktion, dem Schattenkollektiv, führte FFG/Atomic Mass Games die Kampftrupps ein. Diese sind Unterfraktionen der bestehenden Armeen. Sie sollen das Spiel in eine thematische Richtung führen, und man kann so gezielt die Schlachten aus den Filmen frei nachspielen.

Die Rebellen sind die „Verteidiger der Echo-Basis“ auf dem Eisplaneten Hoth (und kämpfen sehr thematisch zum Beispiel gegen den imperialen Kampftrupp „Blizzard-Trupp“). Leia führt die Rebellen an, die zahlreich die Basis zu verteidigen versuchen. Neben Leia beinhaltet die Box Chewbacca, C-3PO, R2-D2, ein 1.4-FD-Lasergeschütz-Team, zwei Tauntaun-Reiter und vier Einheiten Rebellen-Veteranen.



Leia kann als Commander die Truppen unterstützen, indem sie ihnen zum Beispiel Ausweichmarker gibt. Sie kann aber auch auf kurze und mittlere Distanz mit ihrem Blaster und der Fähigkeit „Scharfschütze“ gegnerische Einheiten in Deckung gut aufs Korn nehmen.

Chewbacca, C-3PO und R2-D2 sind weitere bekannte Charaktere aus dem „Star Wars“-Universum und können sowohl schlagkräftig austeilen als auch andere Einheiten unterstützen. Mit R2-D2 bekommt man sogar einen Geheimauftrag, der dem Spieler die Chance auf einen weiteren Siegpunkt gibt, auf den der Gegner keinen Zugriff hat, solange er nicht selbst eine Einheit aufstellt, die die Regel Geheimauftrag ins Spiel bringt.

Die vier Einheiten Veteranentruppen sind zielgenau und auch in ihrer Verteidigung gut. Zudem bringen sie jeweils noch ein mittelschweren Blaster mit, der auch als eigenständige Kernauswahl getroffen werden muss. Dieser Blaster ist zwar langsam, aber recht feuerstark und kann gut als Wachposten positioniert werden.



Die zwei Einheiten Tauntaun-Reiter sind sehr schnell und beweglich. Sie bekommen eine gratis Angriffsaktion nach einer Bewegung, was bedeutet, dass sie sich doppelt bewegen und dennoch angreifen können. Und wenn sie nach einer Bewegung im Nahkampf angreifen, bekommen sie sogar noch einen Bonus. Sie sind ideal, um schnell über das Spielfeld zu rennen und gezielt gegnerische Einheiten im Nahkampf zu binden.

Das 1.4-FD-Lasergeschütz-Team hat eine hohe Reichweite, was sie auch brauchen, da die Plattform stationär ist und sich nur drehen kann, um sich auszurichten. Mit den richtigen Upgrades kann das Lasergeschütz eine hohe Schlagkraft entwickeln und auch als Panzerknacker verwendet werden.

Die Box enthält auch alle Einheiten- und einen Schwung Aufwertungskarten und Spielmarker, um die Einheiten spielen zu können. Zudem enthält die Box auch drei Kommandokarten, die nur die „Verteidiger der Echo-Basis“ verwenden dürfen. Im Gegenzug ist der Kampftrupp ein wenig limitierter in der Auswahl an Einheiten, die er mit in die Schlacht führen darf. Vor allem für Einsteiger kann die Limitierung innerhalb der Rebellen-Fraktion angenehm sein, da man durch die Masse an Optionen nicht gleich erschlagen wird.

Die Modelle sind die altbekannten aus den früheren Erscheinungen, und hier liegt auch einer meiner zwei Kritikpunkte. Leider sind FFG und Atomic Mass Games einen für mich wichtigen Schritt nicht gegangen und haben die alten, im sogenannten Brettspielplastik gegossenen Modelle nicht neu aufgelegt, sodass sie immer noch in dem Weichplastik daherkommen. In meinen Augen haben sie hier die Chance verspielt, die alten Modelle ebenso wie die neueren in Hartplastik zu gießen.



Mein zweiter Kritikpunkt ist, dass die Box an sich sehr beeindruckend ist. Man bekommt einen eine Menge an Optionen, um die 800 Punkte einer Standardaufstellung aufs Spielfeld zu führen. Auch gefällt mir an der Zusammenstellung sehr, dass sie sich nicht mit der ersten Grundbox beißt. Weder der Anführer (Leia) noch die Kerneinheiten oder die Unterstützung doppeln sich in der Grundbox. Auch die Masse an Einheiten und somit an Modellen ist für den Preis unschlagbar, und im Gegensatz zu den anderen drei Kampftrupps sehr vielseitig und variabel. Doch Spieler, die in „Star Wars Legion“ einsteigen wollen, könnten nach dem Kauf der Box enttäuscht sein, da diese nicht alles bietet, was man für den Start ins Spiel benötigt. Es fehlen die Schablonen und Würfel, die essenziell für das Spiel benötigt werden. Bei einer Box, die rund 130 Euro kostet, sollte man erwarten, dass alles dabei ist, damit man direkt spielen kann. Bei anderen Systemen mag es vielleicht nicht so schlimm sein, da man schnell ein paar Standard-Würfel und ein Maßband zur Hand hat, aber hier setzt FFG/AMG auf für „Star Wars Legion“ zugeschnittene Utensilien und somit kommt man nicht umhin, sich noch das Zubehör-Starterset zu kaufen (und natürlich braucht der Mitspieler noch eine eigene Armee, denn die „Verteidiger der Echo-Basis“ sind für eine Person gedacht).

Ideal hingegen ist die „Verteidiger der Echo-Basis“-Box für Spieler, die schon „Star Wars Legion“ spielen und sich mit den Rebellen eine zweite Armee zulegen wollen. So hat man auf einen Schlag eine kampfstarke Truppe, die die vollen 800 Punkte, die ein Standardspiel ausmachen, bereitstellt und sogar noch Platz für leichte Variationen in der Armee bietet.

Fazit: Die „Verteidiger der Echo-Basis“-Box sind eine sehr schöne 800-Punkte-Armee, und wenn man darüber hinwegsieht, dass die Würfel und Schablonen fehlen, ein sehr guter Einstieg in „Star Wars Legion“ beziehungsweise in die Rebellen-Armee als Zweitarmee, die viele Stunden Beschäftigung beim Zusammenbauen, Bemalen und Spielen bietet. Das Zusammenbauen war recht schnell und unkompliziert, und  als komplette Armee sieht das Ganze sehr beeindruckend auf dem Tisch aus. Da „Star Wars“ sehr unterschiedliche Planeten und Schauplätze hat, muss man sich beim Bemalen der Modelle allerdings entscheiden, ob man wild zusammengewürfelte Truppen haben möchte oder, wie in meinem Fall, den Einheiten von Hoth einen Dschungelanstrich verpasst, damit sie zu den anderen existierenden Truppen passen.

Star Wars Legion: Verteidiger der Echobasis – Kampftrupp-Starterset
Brettspiel-Erweiterung
Alex Davy, Luke Eddy
FFG/Atomic Mass Games/Asmodee
EAN: 841333119256
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 129,99 Euro

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