Spy Connection

Spione reisen mit Hilfe eines Streckennetzes durch Europa, um ihre Missionen zu erfüllen. Handelt es sich hier lediglich um ein weiteres Streckenaufbauspiel ähnlich „Zug um Zug“ oder steckt etwas anderes dahinter?

von Sabrina

„Spy Connection“ beinhaltet einen doppelseitigen Spielplan mit 12 Städten sowie einen Ablageplatz für 4 Missionsfelder, 4 Spione, 60 Agenten-Scheiben und 47 Mission-Karten. Die 4 Seiten kurze Anleitung ist einmal in deutscher und einmal in englischer Ausführung vorhanden. Diese sind zum einen gut strukturiert und zum anderen durch die Beispiele leicht verständlich. Das Spielmaterial ist sprachneutral.

Bei „Spy Connection“ schlüpft ihr in die Rolle eines Spions und müsst Missionen erfüllen, indem ihr die auf den sogenannten Missionskarten dargestellten Städte bereist. Zu Beginn erhaltet ihr einen Spion in eurer Farbe, 15 dazugehörige Agentenscheiben und eine Startmissionskarte. Mit den Agentenscheiben wird das Streckennetz gelegt, es werden neue Missionskarten erworben und bereiste Städte auf den Karten markiert. Die Missionskarte enthält neben 3 Missionen die Startstadt, auf die euer Spion auf dem Spielplan platziert wird. Von hier aus startet ihr eure Reise. Von den 43 Missionskarten werden 4 auf die dafür vorgesehen Ablageplätze des Spielplans gelegt. Diese können im Laufe des Spiels erworben werden und werden stets sofort aufgefüllt.



Während eures Zuges habt ihr eine von drei Möglichkeiten:

Zum einen könnt ihr eine Mission annehmen. Ihr dürft bis zu drei Missionen gleichzeitig offen vor euch ausliegen haben. Auf dem Spielplan, neben den Missionskarten, ist angegeben, wie teuer diese sind. Die unterste ist kostenlos, die anderen kosten ein bis 2 Agenten, die bis zur Missionserfüllung auf deiner Karte liegen bleiben und somit weder zum Erfüllen von Missionen, noch zum Streckenbau zur Verfügung stehen.



Zum Zweiten könnt ihr eine neue Stadt mit Hilfe der Agentenchips an euer Netzwerk anschließen und euren Spion in diese Stadt bewegen. Haben bereits andere Spieler das Streckennetz mit Agenten belegt, muss man doppelt so viele Agenten einsetzen. Dadurch verringert sich die Anzahl der verfügbaren Agenten zur Erfüllung von Missionen beziehungsweise zur Erstellung eines größeren Netzwerkes. Im Gegensatz zu „Zug um Zug“, kannst man sein Netzwerk jedoch wieder abbauen. Wer eine Stadt besucht, darf auf die entsprechende Stadt, auf seinen Missionskarten, einen Agenten legen. Wurden alle Städte besucht, kommen alle Scheiben von der Karte zurück in den eigenen Vorrat und die Mission gilt als erfüllt.

Schließlich kann man den Spion in eine andere Stadt bewegen, ohne eine neue Stadt anzuschließen. Dies kann sinnvoll sein, wenn man gerade eine neue Mission erworben hat, auf der eine Stadt abgebildet ist, die noch am Streckennetz angeschlossen ist, oder wenn die Stadt weit von dem momentanen Standpunkt des Spions entfernt ist. Je größer das eigene Netzwerk, desto besser ist damit die eigene Mobilität.



Am Ende eures Zuges könnt ihr die Stadt, in der sich euer Spion momentan befindet, auf allen angenommenen Missionen markieren, sofern euch genügend Agenten zur Verfügung stehen.

Spielziel ist demnach, durch geschicktes Auswählen von Kartenkombinationen und das Erstellen eines funktionierenden Streckennetzes, lukrative Kartenmissionen zu erfüllen. Interaktion zwischen den Spielern ergibt sich durch Wegschnappen von Missionen aus der Auslage und das Belegen von Strecken mit Agenten, um für den Gegner die Strecke „teurer“ zu machen.

Es gibt zwei Spielseiten. Die helle Vorderseite und die dunkle Rückseite. Die Rückseite erschwert das Spiel etwas, indem die Missionskarten teurer sind.



Spielende: Sobald eine Person mindestens 7 Missionskarten erfüllt hat endet das Spiel. Für jede erfüllte Mission erhält man die angegebene Zahl an Punkten. Zusätzlich werden für jede nicht erfüllte Mission die besuchten Städte deiner Auslage zu den Punkten addiert. Die Person mit den meisten Punkt gewinnt.

Wir haben das Spiel zu dritt mit deutsch- und englischsprachiger Besetzung gespielt. Durch die einfachen Regeln und das sprachneutrale Material war die Einstiegshürde sehr niedrig. Das Spiel eignet sich daher auch sehr gut für gemischtsprachige Gruppen, Gelegenheitsspieler und Familien. Die Interaktion war bei drei Personen sehr ausgewogen. Zu zweit wird diese stark verringert und zu viert könnte es auf dem Spielplan etwas eng werden, sodass einem weniger Agenten zur Verfügung stehen. Dementsprechend verlängert sich die Spieldauer, die allerdings grundsätzlich eher moderat ist (unter einer Stunde).

Fazit: Das Thema Spione kommt bei „Spy Connection“ leider nicht wirklich zu tragen. Es ließe sich meiner Meinung nach durch viele andere Themen ersetzen und wirkt daher tatsächlich etwas aufgesetzt. Das schadet aber dem Spielspaß keineswegs. Wer auf der Suche nach einem einfachen und kurzweiligem Streckenbildungsspiel ist, wird hier sicher Freude haben.

Spy Connection
Für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan
Pegasus Spiele 2021
EAN: 4250231718434
Sprache: Deutsch/ Englisch
Preis: EUR 24,95

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