Riftforce

Wie klaffende Wunden ziehen sich Risse, die Rifts, quer durch die Erde. Aus ihnen strömt Magie unaufhaltsam in die Natur und entfesselt ungeahnte Kräfte. Die Menschen tun, was sie immer tun: Sie schmieden Allianzen und führen Krieg, um diese neuen Kräfte aus den Rifts zu kontrollieren.

von Oli Clemens

Aus einer Menge von zehn unterschiedlichen Gilden wählen die Kontrahenten zum Start von „Riftforce“ vier aus, mit denen sie gegeneinander antreten. Die verbleibenden zwei spielen diesmal nicht mit. Eine Gilde ist ein farbiges Kartendeck, das aus einem Beschwörer und neun Elementaren besteht. Jede Gilde besitzt eine einzigartige Kraft, mit der sie an den Start geht. Diese ist als Symbol auf den Karten dargestellt und auf den jeweiligen Beschwörerkarten erklärt. Die Elementarkarten besitzen die Werte von 5 bis 7. Die Beschwörer werden als Spielhilfe zur Seite gelegt, die Elementarkarten miteinander gemischt, sieben gehen in die Hand, der Rest wird zum Nachziehstapel.

Zwischen den Spielern werden in einer Reihe fünf Risskarten ausgelegt. An jede von ihnen können Karten gespielt werden. Dabei gilt: Wer an der Reihe ist, darf bis zu drei Elementarkarten des gleichen Symbols oder des gleichen Werts aus der Hand ausspielen. Dabei können alle an einen Ort oder jeweils eine Karte an angrenzende Orte gelegt werden.



Dann wirft der aktive Spieler eine weitere Elementarkarte aus der Hand auf den Ablagestapel und aktiviert dadurch bis zu drei Elementare der gleichen Zahl oder des gleichen Symbols wie das der abgeworfenen Karte. Jetzt erwachen die Gildenkräfte zum Leben. Die meisten davon machen in der Auslage des Gegners Schaden, wie etwa das Feuersymbol. Dann werden Schadensmarker auf der anderen Seite auf den Karten platziert. Liegen auf einem Elementar im Verlauf des Spiels gleichviel oder mehr Schadensmarker als seine eigene Zahl anzeigt, ist diese Karte zerstört. Das wird mit einem Riftforce-Siegpunkt belohnt, der auch gleich auf einer Übersicht mit einem Marker festgehalten wird.

Andere Elemente, wie beispielsweise Luft, sorgen dafür, dass ausgespielte Karten die Plätze ändern können. Und wer mit der Sonnengilde spielt, kann sogar erlittenen Schaden wieder heilen.



Besitzt der Spieler zum Abschluss des eigenen Zugs weniger als sieben Handkarten, wird die aktuelle Kartenverteilung auf beiden Seiten des Rifts Karte für Karte gecheckt. Wenn er an einem Ort eine oder mehrere Karten ausliegen hat, der Gegner aber keine, kontrolliert er den Ort. Dafür gibt es auch Riftforce-Punkte. Dann wird nachgezogen. Das Spielende wird eingeleitet, wenn einer der beiden den zwölften Riftforce-Siegpunkt eingesackt hat. Die laufende Runde wird zu Ende gespielt, sodass jeder gleich oft am Zug war. Am Ende gewinnt die Person mit mehr Riftforce. So einfach und doch so herausfordernd.

Das Material besteht aus einer Handvoll Marker aus festem Karton und insgesamt 110 Karten. Die sind mit einem Leinenabschluss überzogen. Das macht sie robust. Sleeven kann natürlich nichts schaden. Die Anleitung ist wirklich gut strukturiert und erklärt nachvollziehbar die wenigen Regeln. Wer bevorzugt Familienspiele kennt, wird vielleicht ein bisschen brauchen, bis die Regeln sitzen, denn „Riftforce“ ist eher ein leichtes Kennerspiel. Die ersten Runden dauern wahrscheinlich etwa eine halbe Stunde, spielen sich dann aber mit der besseren Kenntnis der Elementarfähigkeiten eher schneller.



Fazit: Der Kern des Spiels ist das clevere Management von Karten und das unerbittliche Austeilen von Schaden. Zum Gewinnen braucht es da auf jeden Fall eine wirkungsvolle Strategie. „Riftforce“ spielt sich schnell und konfrontativ – das ist eine gute Kombi für ein Zwei-Personen-Spiel. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Gilden, mit denen man spielt, entwickeln sich sehr unterschiedliche Spielabläufe pro Partie. Das ermöglicht viele Kombinationen, die getestet werden wollen, und sorgt so für einen erhöhten Wiederspielwert. So schaffte es „Ristforce“ auf die Empfehlungsliste zum Spiel Kennerspiel des Jahres 2021.
Wird sehr defensiv gespielt, ist es auch schon vorgekommen, dass die Marker aufgebraucht waren. Dann muss man sich was Kreatives einfallen lassen oder eben eine letzte Offensive starten.

Riftforce
Kartenspiel für 2 Spieler
Carlo Bortolini
1 More Time Games/Asmodee 2021
EAN: 4015566602236
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 24,99

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