God of War – Das Kartenspiel

Die mystischen Nornen, Weberinnen des Schicksals, sehen das bevorstehende Ragnarök. In der Hoffnung, die Zerstörung zu verhindern, blicken sie in den Schicksalsbrunnen. Während dieser Visionen übernimmt jede Norne die Kontrolle über einen der Protagonisten, deren Schicksal mit Ragnarök verbunden ist, und steuert sein Handeln und seine Entscheidungen. Das Schicksal aller liegt in den Händen der Spieler, die mögliche Zukünfte erkunden und die Geheimnisse finden müssen, um das Ende allen Seins zu überleben.

von Dennis Bisenius

In „God of War“ schlüpfen die Spieler in die Helden des gleichnamigen Action-Adventure-Videospiels aus dem Jahr 2005 und versuchen sich kooperativ durch ein Abenteuer zu kämpfen. Die Schauplätze werden durch Questkarten und verschiedene Endgegnern variabel gehalten. Die Schauplätze bestehen aus acht Karten, welche in ein Raster aus zwei Zeilen zu vier Karten gelegt werden. Die Spieler platzieren ihre Charaktere vor die untere Reihe des Schauplatzes. Dabei dürfen in jeder Spalte maximal zwei Charaktere stehen und die Spieler müssen sich entscheiden, welcher der Charaktere in der ersten und welcher in der zweiten Reihe einer Spalte steht. Dies hat Auswirkung darauf, welcher Charakter von den Gegnern in der Gegnerphase angegriffen werden könnte.

Jede Schauplatz-Karte enthält diverse Informationen und/oder Gegner. Zudem sind alle Schauplatzkarten beidseitig bedruckt. Eine elementare Mechanik in diesem Spiel ist, dass die Karten im Verlauf des Spiels immer wieder geflippt werden. Zum Beispiel, wenn ein Gegner in Raserei verfällt, oder ein Spieler mit der Umgebung interagiert (etwa eine Schatzkiste plündert). Somit verändern sich die Gegner und die Umgebung im Laufe des Spiels.

Die Charaktere an sich haben ein Aktionsdeck. Das Aktionsdeck beinhaltet Karten für Blocken, Fern-, Nahkampfangriffe, aber es gibt auch Karten mit anderen speziellen Effekten. Ist man am Zug, darf man neben einer Bewegen-Aktion beliebig viele Aktionen über die Handkarten ausführen. Über Verstärkungskarten, welche auch im Aktionsdeck enthalten sind, kann jeder Angriff und Block verstärkt werden. Die Charaktere können sich im Laufe des Abenteuers verbessern, indem mächtigere Karten in das Aktionsdeck gemischt werden.



In der Gegnerphase zieht man eine Aktivierungskarte und aktiviert alle Schauplatzkarten, die ein mit der Aktivierungskarte übereinstimmendes Runensymbol aufweisen. So können Gegner ihre Position auf dem Schauplatz verändern, mächtige Angriffe tätigen oder die Umgebung interagiert mit einzelnen Charakteren.

Im Spiel existieren zehn Schauplätze. Jeder Schauplatz hat seine eigene Siegbedingung, die man erfüllen muss, um zu dem nächsten Schauplatz zu gelangen. Das geht so weiter, bis man einen Endboss (ebenfalls ein Schauplatz) erreicht, der bezwungen werden will.

Die Komponenten sind sehr geordnet in der Spielschachtel untergebracht, wobei die Aussparung für Karten in Hüllen nicht geeignet sein dürfte. Die Karten für die Schauplätze sind separat nach Schauplatz sortiert und verpackt. Diese sollten, meiner Meinung nach, durch Hüllen geschützt werden, auch wenn dadurch unschöne Lücken zwischen den Karten entstehen, wenn sie ausgelegt wurden. Durch die Spielmechanik werden die Karten recht häufig umgedreht, wodurch die Karten vor allem an den spitzen Ecken etwas anfällig sind.



Die Regeln erschienen mir etwas unübersichtlich und haben bei unseren ersten Spielen auch nicht immer alle Fragen direkt beantwortet, weswegen wir Anfangs etwas improvisiert haben. Dennoch spielt sich das Spiel flüssig und nach einem zweiten Regelstudium ergaben die Regeln ein gutes Gefühl beim Spielen.

Fazit: „God of War – Das Kartenspiel“ ist ein gelungenes Abenteuer-Kartenspiel mit einem schönen Karten-Flipp-Mechanismus. Kenner des Videospiels freuen sich zudem über viele bekannte Gesichter. Optisch weiß es ebenfalls zu gefallen, und Kurzweil ist gegeben. Einzig die Regeln hätten etwas besser sein können. Ich würde es im oberen Mittelfeld einordnen. Es wird nicht in den kleinen Kreis meiner Lieblingsspiele aufsteigen, aber sicher auch in Zukunft wieder auf den Spieltisch kommen. (Videospiel-Fans ordnen es wahrscheinlich noch besser ein.)

God of War – Das Kartenspiel
Kartenspiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Alex Olteanu, Fel Barros
CMON/Asmodee 2019
EAN:  4015566601338
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 39,95

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