Mushishi 5

Fünf neue Kurzgeschichten über Ginkos Kampf gegen die geisterhaften Mushi bringen abwechslungsreiche und spannende Themen mit. Es geht um Wiedergeburt, eine drohende Hungersnot und seltene Krankheiten, die durch Mushi verursacht werden.

von Shadow

„Ich will ein zweites Mal geboren werden“, leitet die erste Geschichte ein. Dieser Wunsch ist bereits für einige Menschen in Erfüllung gegangen, da es eine besondere Art der Mushi gibt, die dies ermöglicht. Der Mushi-Forscher Ginko spricht mit den Wiedergeborenen und deren Angehörigen, um herauszufinden, inwiefern es sich wirklich um eine Wiedergeburt handelt. Außerdem erlebt er auch die Schattenseiten dieser Thematik.

An einem anderen Ort begegnet Ginko einer jungen Frau, die einst blind gewesen ist und nun durch einen Mushi zum ersten Mal in ihrem Leben sehen kann. Wie bei einen Mushi zu erwarten, zahlt sie hierfür jedoch einen hohen Preis, weshalb sie Ginkos Hilfe in Anspruch nimmt.

Die dritte Geschichte handelt von einem jungen Mann, der seine Heimat verlässt, um Karriere als Maler zu machen. Schon bald bekommt er mehr Aufträge, als er bewältigen kann und bricht vor lauter Zeitdruck den Kontakt zu seiner Verwandtschaft ab. Einige Jahre später reist er jedoch zurück in seine alte Heimat und erfährt, dass seine Schwester inzwischen verstorben ist und eine fünfjährige Tochter zurückgelassen hat. Der Maler kümmert sich nun um das Kind und stellt fest, dass es unter einer seltsamen Krankheit leidet. Durch Ginko findet er heraus, dass Mushi dafür verantwortlich sind.

Bei Ginkos nächster Begegnung mit Mushi handelt es sich um eine besonders hartnäckige Art. Sie verhalten sich wie Pflanzen, die alles überwuchern, was ihnen in die Quere kommt. Die Dorfbewohner beschließen deshalb, all ihre Felder abzubrennen, obwohl diese ihre Existenzgrundlage sind. Dieses Opfer allein reicht jedoch nicht aus, da die Mushi daraufhin eine neue Form annehmen. Erneut sind Ginkos außergewöhnliche Ideen gefragt.

Bei seiner nächsten Reise begegnet Ginko einer jungen Frau, die ihren Sohn alleine aufzieht. Schon bald stellt sich heraus, dass der Junge viel mehr auf die Mutter aufpasst als umgekehrt. Grund hierfür ist, dass diese unter einer seltsamen Form der Vergesslichkeit leidet. Auch hier geht die Ursache von Mushi aus.

Diese Geschichten zeigen erneut, wie vielfältig die Themen sein können, die außerdem zum Nachdenken anregen. Wie wäre es, mitzuerleben, wie die eigenen Eltern wiedergeboren werden und somit jünger sind als man selbst? Wie ist es für einen Blinden, zum ersten Mal in seinem Leben zu sehen? Erkennt man in dem Maler, der sich vor lauter Arbeit jahrelang nicht mehr meldet, jemanden aus dem eigenen Umfeld wieder? Was tut man, wenn man nahezu alles aufgegeben hat und sein Ziel trotzdem nicht erreicht? War es die falsche Entscheidung oder trotzdem noch das kleinere Übel? Wie ist es für einen Jugendlichen möglich, sich allein um eine schwer erkrankte Mutter kümmern, ohne dabei die eigene Zukunft aus den Augen zu verlieren? Verpackt in einer einzigartigen von geisterhaften Mushi belebten Welt, verleihen diese Geschichten dem Manga einen hohen Wiedererkennungswert. Die Stimmung ist überwiegend düster, was man bereits an den Zeichnungen gut erkennt, bei denen selten ein lachender Mensch zu sehen ist.

Vom grundlegenden Aufbau erscheinen die Geschichten zunächst einmal sehr ähnlich: Es gibt ein rätselhaftes Problem, Ginko findet heraus, dass es sich hierbei um Mushi handelt und hilft bei der Bekämpfung. Für Abwechslung sorgen jedoch die verschiedenen Formen, in den die Mushi in Erscheinung treten und ein stets überraschendes Ende. Nicht immer ist Ginko erfolgreich und gelegentlich bleibt der weitere Verlauf offen und lässt Freiraum für eigene Ideen.

Leseprobe

Fazit: Wer bisher an dieser außergewöhnlichen Manga-Reihe Gefallen gefunden hat, wird sich erneut über abwechslungsreiche und kreativ umgesetzte Kurzgeschichten freuen.

Mushishi 5
Manga
Yuki Urushibara
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-964333-44-5
253 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 15,00

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