Mondsplitter 7 – Donnernde Hufe

Die „Mondsplitter“ sind eine Reihe von Abenteuern für das Fantasy-Rollenspiel „Splittermond“, die ursprünglich für den Einsatz der ersten Edition der „Einsteigerbox“ konzipiert wurden. Doch sie sind natürlich auch mit den normalen Grundregeln spielbar, versprechen einen Spielabend ohne große Komplikationen und sollen leicht in der Vorbereitung sein. Die siebte Ausgabe ist zugleich die letzte der Reihe – ein würdiger Abschluss?

von André Frenzer

Wieder präsentieren sich die „Mondsplitter“ abwechslungsreich, denn dieses Mal verschlägt es die Helden nach Farukan. Genauer geht es in das Shahirat Ashurmazaan. Dieses ist nicht nur für seine stolzen Reiterorden bekannt, sondern auch für seine Pferdezuchten. Und eben einer dieser Pferdezüchter, Atosh Harunbeh, hat ein Problem. Zwar hat er ein gutes Geschäft abgeschlossen und eine Gruppe von sieben prächtigen Zirahnern an ausländische Händler verkauft. Nun gilt es nur noch, die kleine Herde zum Hafen von Pashanis zu bringen. Doch Harunbeh hat Ärger mit einer Daeva, einem dämonischen Feenwesen, welches einen Groll gegen den Pferdezüchter hegt. Also braucht es Helden, welche gemeinsam mit den Pferden den Weg zurücklegen – unsere Helden!

Auch der siebte „Mondsplitter“ gibt sich Mühe, leicht in der Handhabung zu sein. Ganz ähnlich den Vorgängern ist das komplette Abenteuer in recht kurze Szenen unterteilt. Jeder Szene ist ein Extrakasten vorangestellt, welcher dem Spielleiter Sinn und Zweck der Szene, den Schauplatz, beteiligte Personen sowie mögliche Anschlussszenen zusammenfasst. Das ist übersichtlich und weiß zu gefallen. Den Szenen wohnt zwar eine gewisse Modularität inne, doch wird das Abenteuer nie unübersichtlich.

Die Reise zur Hafenstadt Pashanis gestaltet sich dann auch angenehm abenteuerlich. Egal ob die Pferde versehentlich Halmlinge – kleine Feenwesen in Grasform – aufscheuchen, ob Diebe ihre langen Finger an die Pferde legen wollen oder ob ein Wasserdschinn eine Brücke blockiert: Es wird sicherlich nicht langweilig. Dabei gelingt es dem Autor, viel farukanisches Flair in die verschiedenen Begegnungen zu packen. Auch wenn nicht jede Begegnung vor Innovation übersprießt und sich manche Ereignisse auch ähneln, so ist durch das Lokalkolorit auf jeden Fall viel gewonnen, gerade für Einsteiger.

Zum Ende hin gelingt es dem Autor überdies noch einen interessanten Aspekt einzubauen, hat sich die bösartige Daeva doch der Unterhändlerin bemächtigt, welche die Pferde in Empfang nehmen soll. So schließt das Abenteuer nach den Strapazen der Reise noch mit ein wenig Detektivarbeit ab und bringt zusätzliche Würze in den Plot. So oder so eignet sich „Donnernde Hufe“ als hervorragender Steinbruch mit Ideen für Reiseabenteuer, selbst wenn man es nicht in der vorliegenden Form leiten möchte.

Wie auch die anderen „Mondsplitter“ erscheint „Donnernde“ im A5-Format mit Klammerbindung und stabilem Einband aus kräftigem Papier. Innenseitig ist auch dieser Band komplett schwarz-weiß gehalten. Der Band ist im typischen „Splittermond“-Stil bebildert und abermals wissen die meisten Porträts wichtiger NSC voll zu überzeugen. Ein wenig irritiert haben mich die Porträtbilder der sieben Pferde – doch diese können tatsächlich von den Spielern ausgemalt werden. Ich schwanke noch, ob das ein nettes Gimmick ist – ebenso wie die überflüssige Landkarte, welche so komprimiert dargestellt ist, dass man sie auch hätte weglassen können. Lektorat und Korrektorat haben gute Arbeit geleistet. Technisch bin ich damit zufrieden aber nicht überwältigt.

Fazit: Ein nettes Reiseabenteuer mit viel farukanischem Lokalkolorit und einem überraschenden Twist am Ende. Empfehlenswert.

Mondsplitter 7 – Donnernde Hufe
Abenteuerband
Lars Reißig
Uhrwerk Verlag 2018
ISBN: 978-3-95867-178-2
36 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 3,95

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